Planung für 2021 - Verfügbarkeit und Corona bedingte Stornierungen

Thilo0
Level 6
MZ, Germany

Planung für 2021 - Verfügbarkeit und Corona bedingte Stornierungen

Hi,

als Optimist habe ich meine Ferienwohnungen ab Mitte März auf 'verfügbar' gesetzt. Ich habe auch schon vereinzelte Buchungen z.B. für Mai erhalten.

Was wir alle nicht hoffen, könnte aber trotzdem eintreten, dass eine dritte, vierte, ... Welle mit weiteren Lockdown(s) folgen könnte.

Wenn ich jetzt bereits eine Reservierung für Mai akzeptiert habe und entweder die Gäste wegen Corona Bestimmungen nicht anreisen können, bzw. ich sie wegen Corona nicht beherbergen darf, wie sieht es da konkret mit der Stornierung aus? Ich würde mir wünschen das eine coronabedingte Stornierung für alle Beteiligten kostenfrei wäre.

 

Ich habe auch Buchungen direkt über mein eigenes Portal. Dort vereinbare ich mit den Gästen das in so einem Fall alle Anzahlungen ohne Abzug erstattet werden. Das ist für mich selbstverständlich, aber wie sieht es konkret bei Airbnb aus?

 

Die Alternative wäre Termine erst freizuschalten, wenn sie auch sicher frei sind. Das wäre aber vermutlich immer erst eine Woche vorher, was weder für mich noch für die Gäste wirklich hilfreich wäre. Alternativ würde ich dann nur noch privat zu meinen Bedingungen anbieten.

Gruß Thilo

20 Antworten 20
Martin234
Level 10
Münster, Germany

@Thilo0Was kosten denn die Flüge bei denen?

Ute42
Level 10
Germany

.

@Thilo0   

 

Du schlägst also folgendes vor:

 

  • Airbnb könnte stattdessen eine medienwirksame Aktion daraus machen: kostenlose coronabedingte Stornierung für alle Buchungen 2021'. Das bietet bisher keine der großen Plattformen. M.E. eine verpasste Chance.

 

Das bedeutet, daß die derzeit von den Vermietern gewählten Stornobedingungen außer Kraft gesetzt werden und Gäste können wg. Corona immer kostenlos stornieren. Was dann passiert kann ich dir sagen, dann stellen alle Vermieter mit strengen Stornobedingungen, das sind ca. 30%, die Vermietung über airbnb sofort ein und vermieten über andere Portale. Ich bin die erste die das macht.

 

Ich weiß nicht ob dir bekannt ist, daß es bei airbnb flexible Stornobedingungen gibt. Da kann ein Gast bis 1 Tag vor check-in kostenlos stornieren. Wenn der Gast nicht mehr als 3 mal pro Jahr storniert, muß er auch keine Servicegebühr zahlen. Jeder Vermieter auf airbnb kann diese Bedingungen anbieten und jeder Gast kann sich entscheiden nur Objekte mit flexiblen Bedingungen zu buchen, aber das reicht dir offensichtlich nicht aus?

 

Wie sollten die vor dir geforderten kostenlosen Stornierungen für alle Buchungen aussehen? Sollen Gäste auch noch am Tag des Check-ins kostenlos stornieren können? Was dann passiert kann ich dir auch sagen. Dann sitzen wir Gastgeber am Tag des check-ins und warten ob die Gäste kommen oder nicht. Kommt-kommt nicht-kommt-kommt nicht. Da müssen Gäste dann ja nicht einmal rechtzeitig Bescheid geben ob sie überhaupt kommen. Wenn check-in um 16 Uhr ist, dann reicht es wenn sie um 15:30 stornieren und wir sitzen dann da wie die Hampelmänner.

 

Außerdem dürfte dir bekannt sein, daß Gäste die innerhalb von 24 Stunden vor check-in stornieren eine Bewertung abgeben können, auch wenn sie die Unterkunft nie gesehen haben. Solche Bewertungen bekommen wir dann massenhaft.

 

Es ist meiner Meinung nach ohnehin müßig sich über die airbnb Stornobedingungen zu unterhalten, denn die sind wie sie sind und airbnb wird sie aufgrund von Forderungen der Gastgeber nicht ändern. Und ich will auch gar nicht das sie geändert werden. Die Bedingungen sind so wie sie sind völlig in Ordnung.

 

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Viel sinnvoller wäre es wenn wir Gastgeber uns über die Handlungsalternativen im derzeitigen Lockdown unterhalten. Also:

 

  • Soll man in der jetzigen Situation Buchungen annehmen und wenn ja,
    wie viele Monate im vorraus?

 

Wenn man realistisch ist muß man sagen, daß wir vor Ostern oder viel wahrscheinlicher vor Pfingsten nicht wieder vermieten können. Und wie die Verordnungen dann genau aussehen kann kein Mensch vorhersagen.

 

Wenn ich jetzt eine Buchung für 6 Personen aus 3 Haushalten annehme, und im Mai sind aber nur 5 Personen aus 2 Haushalten erlaubt, dann platzt die erste Buchung aber der Gast blockiert mir den Kalender, ich kann also nicht an eine Gruppe vermieten die eigentlich zulässig wäre. Oder: Inländische Gäste dürfen beherbergt werden, ausländische z.B. aus Risikogebieten aber nicht.

 

Außerdem kann noch etwas ganz anderes passieren, nämlich daß Gäste die geimpft sind auf jeden Fall beherbergt werden dürfen. Meiner Meinung nach kann der Gesetzgeber so eine Vermietung nicht verbieten. Nehmen wir an, ein Gastgeber ist geimpft, alle Gäste die einchecken sind geimpft und die Erfahrung zeigt, daß die Impfung wirksam ist. Dann halte ich es für ausgeschlossen, daß diese Beherbergung verboten wird. Wenn doch, dann werden die jeweiligen Landesregierungen alle Prozesse vor den Verwaltungsgerichten verlieren.

 

Das was du willst, nämlich daß Gäste jetzt Monate im vorraus buchen, würde ich für meine Unterkunft niemals zulassen. Ich warte erst mal die Entwicklung ab bis ich weiß wen ich überhaupt beherbergen darf, und dann mache ich den Kalender auf. Den Leuten fällt derzeit zu Hause die Decke auf den Kopf, in dem Moment wo Vermietungen wieder einigermaßen möglich sind wird eine Buchungswelle einsetzen, vielleicht zu höheren Preisen als wir sie jetzt haben. Das habe ich letztes Jahr im Sommer schon mal erlebt, da haben mir Gäste die Bude eingerannt.

 

Ich halte das Annehmen von langfristigen Buchungen zum jetzigen Zeitpunkt für sinnlos, denn diese Buchungen sind keinen Schuß Pulver wert.

 

Till-and-Jutta0
Host Advisory Board Alumni
Stuttgart, Germany

Ich möchte auch hier nochmal in Erinnerung rufen, dass Airbnb im Rahmen seiner Möglichkeiten schon einiges versucht hat, Gastgeber*innen zur Optimierung ihres Inserats anzuregen und z.B. die Stornierungsbedingungen von streng zu flexibel oder moderat zu ändern.

 

Nur dürfen wir auch nicht vergessen, was Airbnb einzigartig macht: In der Mehrzahl sind es lauter individuelle Unterkünfte, hinter denen lauter einzelne Gastgeber stehen, die alle jeweils ihre eigene Lebenssituation abbilden. Im Gegensatz zu einem Hotelbetrieb mit 50 Zimmern, wo der Ausfall eines Zimmers durch die 49 anderen abgefedert wird, oder im Gegensatz zu einem Kreuzfahrtschiff, wo die Stornierung einer Kabine durch 999 andere Kabinen ausgeglichen wird, hat ein Host mit einer, oder zwei oder drei Unterkünften diese Möglichkeiten nicht.

 

Während es der Plattform vom kaufmännischen Ergebnis egal sein kann, ob Unterkunft A oder Unterkunft B gebucht wird, gilt für den einzelnen Gastgeber dann hopp oder topp.

 

Insofern sind Airbnb Grenzen gesetzt. Wie „begeistert“ das erweiterte Reinigungsprotokoll aufgenommen wurde, konnte man in der Community ja nachlesen.

 

Es sind aber schon ein paar Tools in Planung:

 

flexiblere Buchungenflexiblere Buchungen

 

Ich empfehle allen, ihre Benachrichtigungs-Einstellungen zu überprüfen, um wichtige Newsletter auch zu erhalten.

Ute42
Level 10
Germany

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@Till-and-Jutta0  

 

Was du geschrieben hast ist im wesentlichen richtig, insbesondere die Bemerkung über Hotels die 50 Zimmer haben aber wir haben nur eins. Was Menschen, insbesondere Gäste, nicht verstehen ist, daß wir heute in einer vollkommen anderen Welt leben.

 

Wir hatten in 2019 und in den Jahren davor folgende Situation: Wenn ein Gast über airbnb gebucht hat dann war, abhängig von den Stornobedingugen, die Wahrscheinlichkeit daß dieser Aufenthalt stattfindet 90 bis 98%. Das ist heute nicht mehr so. Wenn heute ein Gast einen Aufenthalt für Ende April/Anfang Mai bucht, dann ist die Wahrscheinlichkeit nur noch 50%.

 

Wir haben heute keine Beherbergungsverträge mehr, sondern wir haben heute eine Beherbergungslotterie. Ein Gast kauft ein Beherbergungslos und die Wahrscheinlichkeit daß das Los gewinnt, er also hier übernachten kann, ist 50%. Wenn das Los nicht gewinnt, dann will der Gast aber seinen Einsatz zurück, also: kostenloses Storno.

 

Versucht das mal beim Lottospielen. Ein Spieler kauft einen Lottoschein für 10 Euro und gewinnt nicht. Jetzt geht er die Woche darauf zum Lottoladen und will seine 10 Euro zurück. Warum? Weil er nicht gewonnen hat. Das ist lächerlich.

 

Gäste gehen wie selbstverständlich davon aus, daß das Risiko von Coronastornierungen zu 100% von den Gastgebern getragen wird. Das wird dazu führen, daß die Anbieter sterben wie die Fliegen.

 

Kanzlerin Merkel hat die Coronakrise als die größte Katastrophe nach dem 2. Weltkrieg bezeichnet. Gäste wollen aber zu Konditionen von vor dem Weltkrieg weitermachen und die Kriegsschäden sollen alle wir, die Gastgeber bezahlen.

 

Ich habe gerade die Steuererklärung für 2019 gemacht. Die Mieteinnahmen waren aberwitzig hoch, der höchste Wert den ich je erreicht habe. Einnahmen in dieser Höhe werde ich nie wieder erreichen, ich rechne für die Zukunft mit der Hälfte. Aber damit kann ich auch leben. Was ich auf keinen Fall machen werde ist, daß ich mein schönes Haus in Alleinlage, Fernsicht, Grillhaus, Pool und Glasfaseranschluß in einem Lotterieverfahren verschleudere. Wenn Gäste ein Haus mit kostenlosem Storno buchen wollen, dann müssen sie etwas anderes buchen, aber mein Haus bekommen sie nicht.

 

Ich habe jetzt angefangen, Buchungen für April/Mai zu stornieren, wenn die Gäste meine 50%igen Corona-Stornobedingungen nicht akzeptieren. Die Leute fallen aus allen Wolken. Wieso? Sie bekommen doch das Geld von mir zurück. Das ist es doch was alle wollen: Kostenlose Stornierung, aber diesmal halt von seiten des Vermieters – wo ist das Problem?

 

 

@Ute42  du schreibst..

"Ich habe jetzt angefangen, Buchungen für April/Mai zu stornieren, wenn die Gäste meine 50%igen Corona-Stornobedingungen nicht akzeptieren...."

 

Mit anderen Worten du vermietest jetzt nicht mehr über Airbnb ?

Wenn doch, erklär mir doch bitte mal wie du das bewerkstelligen willst ohne gegen Airbnb-AGB's zu verstoßen ?

 

 

.

@Sabine-Ingrid0 

 

Die Buchungen von denen ich da geschrieben habe sind alles keine airbnb-Buchungen sondern Direktbuchungen. Ich bin von Ostern bis Ende Juni mit Ausnahme eines Wochenendes komplett ausgebucht und diese Buchungen arbeite ich jetzt so schön langsam ab.

 

Über airbnb vermiete ich nur noch kurzfristig, also mit ca. 2-3 Wochen Vorlauf. Ich vermiete erst dann wenn ich aufgrund der neuesten Corona-Verordnung weiß ob und an wen ich vermieten darf.

 

Vermietet wird grundsätzlich nur zu strengen Stornobedingugen. Sollte airbnb diese Bedingungen abschaffen, bin ich ganz raus. Dann mache ich Werbung über google adwords. Das ist sehr teuer, aber  man hat alle Freiheiten. Google interessiert sich nicht im Mindesten dafür, was man mit den Kontakten macht die über adwords reinkommen.

 

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