Hallo,
ich bin neu hier, hab dieses Forum erst vor kurzem entdeckt, obwohl ich schon 6 Jahre über airbnb vermiete, ts, ts! Ich wollte zu dieser Frage den Aspekt beitragen, dass diese Vorgehensweise ja nicht nur für die aktuelle Coronakrise gilt. Airbnb lässt auch in anderen Notfällen Stornierungen zu 100 % zu und setzt sich über die Stornierungsregeln des Gastgebers einfach und ohne mit der Wimper zu zucken hinweg.
Ich hatte im Februar, vor der Krise, eine 14-tägige Buchung, lange im Voraus gebucht, mit Babybett etc. 2 Tage vor Anreise (flexible Stornierungsregel, bis 7 Tage vorher Stornierung komplett frei) sagte der Gast, sie bräuchte die Wohnung nun doch nicht, ob man sich irgendwie einigen könnte. Ich sagte, ja, klar, ich bin ja kein Unmensch. Sie sollte sich an die airbnb Hilfe wenden. Fehler. Dann, 3-4 Tage später, bekomme ich einen Teil des Betrages von airbnb überwiesen, etwa die Hälfte des Gesamtbetrages, 400 Euro. Denke ich, okay, das ist der Kompromiss, ohne eine Mitteilung. Bei den nächsten Überweisungen nach Gästeanreisen fehlen mir 400 Euro. Das, was mir zuerst überwiesen wurde, wurde mir also nachträglich wieder abgezogen. Wieder ohne Mitteilung. Als ich dann bei airbnb anrief, sagte mir eine Mitarbeiterin, die sehr schlecht zu verstehen war, weil sie des Deutschen nicht besonders mächtig war, der Gast habe einen Notfall nachgewiesen, nicht für sich, sondern für die Person, die sie hier besuchen wollte. Alles Aufregen meinerseits half nichts. Ich solle Verständnis haben für die Nöte von Gästen. Mein Vorschlag von fifty-fifty und einem Beharren auf meinen Stornoregelungen prallten gegen eine Wand. Null Chance. Das hat mir einen Vertrauensschock gegenüber dieser Plattform beschert (okay, die Jahre davor lief alles glatt, da hatte ich eben Glück) und ich dachte, ich muss mich unbedingt breiter aufstellen und nicht in eine Abhängigkeit geraten. Nun fliegt uns eh grad alles um die Ohren und es gibt Wichtigeres. Aber wenn sich die Lage wieder erholt hat, spätestens dann werde ich meine Wohnungen auf verschiedenen Plattformen anbieten. Eine andere Idee habe ich nicht, wie ich mich davor schützen kann.
Aber, wie andere in anderen Beiträgen schon sagten, es ist ja jetzt gar nicht sicher, ob und wie wir alle die Krise überstehen werden. Von daher ist jetzt vielleicht nicht der richtige Zeitpunkt für einen Aufstand. Also, für mich.
Viele Grüße aus der Ausgangssperre, Bayern