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Ja, es ist schon wieder Zeit für die Stadt des Monats, diesmal etwas früher!
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Am Dienstag 18. Juni durfte ich die olympische Flamme in Cannes La Croisette tragen! Puh, das war aufregend. Zum Glück konnte ich mich schon einen Monat zuvor in Südfrankreich praktisch und emotional darauf vorbereiten. Aber der Reihe nach:
Vergangenen Herbst überraschte mich die Nachricht, dass ich als einer der Glücklichen auserwählt worden sei, an dem einzigartigen Ereignis des olympischen Fackellaufs teilzunehmen. Airbnb als offizieller Partner des olympischen und paralympischen Fackellaufs hatte das große Privileg, dem Organisationskomitee der Olympischen und Paralympischen Spiele eine Vorauswahl der Personen vorzuschlagen, welche die Olympische Flamme nach Paris tragen würden. Danke dafür!
Als Teilnehmer muss man mindestens eine der folgenden Energien verkörpern: Die sportliche und olympische Energie, das betrifft also Athleten, Ehrenamtliche und Amateure der vielen Sportorganisationen. Die kommunikative Energie, die sich durch geschäftliche Innovationen und Aktivitäten in ganz Frankreich ausdrückt. Und die kollektive Energie, repräsentiert durch diejenigen, welche täglich dazu beitragen, dass unsere Gesellschaft inklusiver, nachhaltiger, fairer und solidarischer wird.
Also bewarb ich mich und verwies auf mein entsprechendes Engagement im Airbnb-Gastgeber*innen-Beirat, als ehrenamtlicher Community Leader des Homesharing Club Baden-Württemberg und als seit 14 Jahren begeisterter Homesharer, dem #GutesGastgeben eine Herzensangelegenheit ist, also die Beachtung lokaler Vorschriften und die Einhaltung moralischer, ethischer und demokratischer Grundsätze für ein soziales, nachhaltiges, faires, rücksichtsvolles und ökologisches Handeln.
Große Freude kam mit der Bestätigung meiner Teilnahme auf, und bald konnte ich mit der konkreten Planung loslegen. Man trägt die Fackel ja nicht alleine, sondern ist Teil eines Teams, übernimmt die Flamme und reicht sie weiter. Und dann sind da alle, die einen auf dem Weg begleiten, die am Straßenrand stehen und einem zuwinken, und die als Sicherheitsleute mitlaufen. Deshalb war es mir von Anfang an wichtig, die Kommunikation wenigstens unter denjenigen zu fördern, welche die Flamme mittragen; und so konnte ich 40 Fackelläufer in einer Whatsapp-Gruppe versammeln, die alle von Airbnb ausgewählt wurden. Wir tauschten uns aus und fanden uns oft am selben Tag für die gleiche Teilstrecke eingeteilt. Aus Deutschland sah ich keine weiteren Läufer, aber liebe Kolleg*innen aus der Schweiz (Flora), Italien ( @Antonella78 und @Claudia331 ), Frankreich ( @Delphine348 und @Marielle135 ), USA (Nadia und @Ronaldo-And-Carla0 ) und viele andere, mit denen ich im Beirat oder als Community Leader zusammenarbeite.
Über jene Gruppe lernte ich alsbald die Community Leader @Laëtitia-Stephy0 und Brigitte kennen, die einen Monat vor mir in Südfrankreich eingeteilt waren. Zufällig waren wir selber zu diesem Zeitpunkt nicht weit entfernt, jenseits der Pyrenäen. So übernahmen wir die Rolle der Zuschauenden, lernten den Ablauf kennen, verspürten die Aufregung, standen am Straßenrand und jubelten mit, und begleiteten die beiden auf die abendlichen Abschlussveranstaltungen in Perpignan und Carcassonne. Dort stießen wir auf die neue deutsch-französische Freundschaft an; der Gegenbesuch in Stuttgart ist bereits geplant. Der Lauf in Prades mit @Laëtitia-Stephy0 hat es auch bereits in Wikipedia geschafft!
Überhaupt: dieses Gemeinschaftsgefühl, das ich generell bei Airbnb verspüre, und das durch dieses einzigartige Ereignis nochmals verstärkt wurde – das ist das bestimmende Element. "I’m on the moon", an dieses Zitat einer Teilnehmerin erinnere ich mich noch sehr gerne. Verdanken wir doch all das der Community – denn nur durch die vielen, die alle ihren Teil beitragen, entsteht eine lebendige Gemeinschaft. Deshalb an dieser Stelle mein Dank an alle!
Dann rückte mein Termin näher. Unterkunft und Reise mussten organisiert werden, die Größe der Uniform ausgemessen (ich hab tatsächlich abgenommen) und Fahrgemeinschaften mit @Antonella78 und @Claudia331 verabredet werden.
Gemeinsam sind wir stark, und so beruhigten wir uns gegenseitig, denn das war schon aufregend: Treffpunkt aller Fackelläufer der Teilstrecke in Cannes in einem Sportzentrum (gerade noch rechtzeitig angekommen), Umkleiden (passt!), Briefing, dann mit dem Bus und Polizeieskorte in Cannes Innenstadt fahren (huch, da sitzt Halle Berry hinter mir). Der Reihe nach bekommen wir eine Fackel in die Hand gedrückt (noch ohne Flamme) und werden mit unserer Begleitperson an unserem jeweiligen Startpunkt unter großem Gejohle aus dem Bus entlassen. Dort warten schon Familie und Freunde.
Warten ist das richtige Stichwort, denn das dauert eine Weile, bis alle Begleitfahrzeuge und die Werbekarawane durch sind, und dann heißt es Geduld haben. Die Zuschauer am Straßenrand trauen sich immer weiter ran, alle machen Selfies.
Und plötzlich ist es soweit: @Antonella78 kommt mit der brennenden Fackel, stoppt, und wir begegnen uns zum Torch Kiss und ich entzünde meine Fackel an ihrer:
Ich werde mir bewusst, nun habe ICH sie, und trage die Flamme meinen 200-Meter-Abschnitt auf dem langen Weg von Olympia nach Paris. Ich setze mich mit der brennenden Fackel in Bewegung (sie wiegt knappe 2 kg und wird ganz schön heiß – kein Sturm kann sie ausblasen), eskortiert von einer Phalanx an Sicherheitsleuten, bejubelt von Groß und Klein die mit mir gehen und laufen, live übertragen von France TV.
Der Arm wird schwer, aber die Strecke ist überschaubar, und so gebe ich beim nächsten Torch Kiss die Flamme weiter an den folgenden Läufer, und meiner Fackel wird das Gas abgedreht.
Damit ist der Lauf aber noch nicht beendet, denn wir müssen zwei weitere Stationen hinterher rennen um alle zusammen den Bus zu erreichen, der uns aufsammelt und durch das ganze Gewusel hindurch wieder zum Sportzentrum zurück bringt. Dort gibt es erstmal eine Stärkung, die Anspannung fällt langsam von uns ab.
Wir bekommen als Anerkennung ein zentrales Element einer Fackel (nämlich den Ring, der den oberen und den unteren Teil verbindet), dürfen die Uniform behalten, und sind wieder mit unseren Nächsten vereint.
Zurück blickend sind noch immer die Emotionen dieses großartigen Ereignisses präsent, und ich bin voller Dankbarkeit, dass ich dieses Symbol ein Stück begleiten und die Botschaft des Friedens und der Freundschaft tragen durfte. Beim Schreiben dieser Zeilen durchlebe ich diesen Moment nochmals!
Vielen Dank für deinen mitreißenden Bericht!
Dank der tollen Fotos und der begleitenden Worte fühle ich fast die Spannung und positive Aufregung. 🤩 Habe beim Umdrehen allerdings nicht Halle Berry gesehen. 🧐
Darum empfehle ich jedem Mitleser, auch den Text zu lesen und nicht nur die visuellen Eindrücke aufzusaugen. 😁
2kg liest sich jetzt aber doch schon recht schwer, gerade weil man es auch nicht mal eben under den Arm klemmen kann. Hast du deinen Arm zuvor dafür trainiert?
Hat die ganze Erfahrung deine Einstellung zu den olympischen Spielen irgendwie verändert? Nach deinem Bericht bin ich auf jeden Fall mehr interessiert, auch die Eröffnung zu schauen und meine komplette Unsportlichkeit ist auch etwas gelockert, vielleicht doch den ein oder anderen Wettkampf zu schauen. 😁
Ich hätte mit Wasserflaschen trainieren können - hab ich aber nicht.
Beim Warten hab ich dann schon gemerkt, wie der Arm schwer wird. Da konnte ich aber die Seiten wechseln. Nur aus der Hand geben, war uns untersagt.
@Juliane schrieb:Hat die ganze Erfahrung deine Einstellung zu den olympischen Spielen irgendwie verändert? Nach deinem Bericht bin ich auf jeden Fall mehr interessiert, auch die Eröffnung zu schauen und meine komplette Unsportlichkeit ist auch etwas gelockert, vielleicht doch den ein oder anderen Wettkampf zu schauen. 😁
So geht's mir tatsächlich auch! Hatte keine Zeit, die Eröffnung live zu sehen - und schau sie mir gerade in einer Aufzeichnung an. Mein Bezug zu Olympia wurde größer!