2018 Türchen 4 Community-Adventskalender: Das Schwarze Männle

Till-and-Jutta0
Host Advisory Board Alumni
Stuttgart, Germany

2018 Türchen 4 Community-Adventskalender: Das Schwarze Männle

Im ersten Türchen hatte ich euch ja die Auflösung der Bedeutung der kleinen Skulptur versprochen, welche unscheinbar an der Südwestecke der Fassade dieses Fachwerkgebäudes aus 1582 hängt:

                                                 

Kielmeyerhaus am Esslinger MarktplatzKielmeyerhaus am Esslinger Marktplatz

 

Eine Kulturführerin erzählte uns vor Jahren die Bedeutung des „Schwarzen Männle“:

 

Zur damaligen Zeit gab es ja noch keine Straßenbeleuchtung, weder elektrisch, noch Gas, noch Fackeln. Die rechtschaffenen Bürger mussten per Dekret in der Nacht eine Handlaterne mit sich führen. Nur die lichtscheuen Gestalten machten dies nicht, weil sie ja bei ihrem unrechtmäßigen Tun nicht gesehen und erwischt werden wollten.

 

Das Schwarze Männle mit seinen auffallenden weißen Augen sollte dabei eine besondere Rolle spielen: Fällt in der Nacht irgendein Lichtschein (sei es künstlich oder der Mond) auf die schwarze Skulptur, „leuchten“ die weißen Augen furchterregend und sollen den Übeltäter abschrecken, irgendwelche Freveltaten bei der ehemaligen Kelter zu verüben.

 

Das Schwarze MännleDas Schwarze Männle

 

Wer hat Angst vorm schwarzen Mann ist heute nicht mehr politisch korrekt – funktionierte aber zur damaligen Zeit noch gut.

 

So prangt diese kleine Skulptur hoch oben am Kielmeyerhaus vor dem Esslinger Mittelalter- und Weihnachtsmarkt, von den meisten Besuchern unbemerkt.

 

(2) Esslingen 28.11.2018 14-54-55.JPG

6 Antworten 6
Ilona18
Level 10
Torremolinos, Spain

Was für eine seltsame Geschichte. Früher waren die Leute sehr abergläubisch und haben sich von einer so winzigen Figur abschrecken lassen. Heutzutage braucht man ein smartes Haus um Übeltäter abzuschrecken.

 

Ilona18
Level 10
Torremolinos, Spain

@Till-and-Jutta0  noch was zum "Wer hat Angst vorm schwarzen Mann" :  es muß nicht immer ein Mann sein. Eine Nachbarin von mir (großes Haus mit Garten drumrum) wollte, als ihr geliebter Hund gestorben war, nie wieder einen Hund. Dann wurde innerhalb eines Monats 2 x in ihr Haus eingebrochen. Sie ging ins Tierheim und sagte: " Ich will den gefährlichst aussehenden Hund, den sie haben."  Sie holte sich einen großen schwarzen Rüden. Er ist zwar so lieb wie ein Lämmchen, aber das wissen die potenziellen Einbrecher nicht - nur die Nachbarn, aber die brechen ja nicht ein, sondern fremde Personen. Und diese haben höllischen Respekt vor schwarzen Hunden.

Also schwarz - egal ob Figur oder Tier - ist immer noch eine wirksame Abschreckung.

Wenn ich in einem schwarzen AC/DC T-Shirt nachts durch die Straßen laufe, wurde ich noch nie belästigt.

 

Anja236
Level 10
Catalonia, Spain

Stimmt, hier sind die schwarzen Hunde auch grundsätzlich die "bösen"...., was ein Quatsch eigentlich.

Also muss es grundsätzlich etwas mit der Farbe Schwarz zu tun haben.

Ilona18
Level 10
Torremolinos, Spain

@Anja236  ja, schwarz ist die Farbe des Todes und des Teufels.Die Engel sind weiß, die Dämonen dunkel. Sogar in Filmen ist die blonde Frau meist die nette, während die dunkelhaarige Frau meist das Biest ist. Aber nur in unserem Kulturkreis. So werden z.B. in China bunte Waschmaschinen verkauft, weil diese gerne zu Hochzeiten verschenkt werden, und weiße Geschenke Unglück bringen.

 

Anja236
Level 10
Catalonia, Spain

@Ilona18

Ich weiss gar nicht, wie ich hier die ersten Jahre letztendlich im Dorf rübergekommen bin, da bin ich mit 2 ca. 40 kg schweren fast komplett schwarzen - wir sagen immer Malamuten (es waren Mischlinge aus einer fast reinrassigen Haskidame und belgischem Schäferhundmischling), sahen aus wie klassische Hovawartköter.

Es gab sicher genug, die mich bzw. die Hunde nicht wirklich mochten..., einfach zuviel schwarz.

Anja236
Level 10
Catalonia, Spain

Hahaha, aber immerhin war die Chefin blond (evt. hat es das ja wieder relativiert) - damals. Jetzt eher grau, aber das fällt bei Blonden ja nicht all zu schnell auf...:-)

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