Reise nach El Hierro

Anja236
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Catalonia, Spain

Reise nach El Hierro

Es ist mal wieder soweit. Urlaub in Deutschland war schön, aber ist für mich nicht das „richtige Urlaubsfeeling“.

 

Am 06.04. reise ich für 2 Wochen über Ostern nach El Hierro. War schon ein paar Mal dort, natürlich immer mit dem Schwerpunkt Tauchen. Zuletzt mit einem Tauchkollegen im März 2012. Zu diesem Zeitpunkt machte uns allerdings der Vulkanausbruch unter Wasser vor La Restinga einen dezenten Strich durch die Rechnung. Das Haupttauchgebiet der Insel, das „Reserva Marina“ im „Mar de las Calmas“ war leider komplett gesperrt und wir mussten seiner Zeit auf den Nordosten der Insel ausweichen. Seitdem hat mein Tauchkollege immer noch „eine Rechnung auf“ mit der Insel und wir hoffen diese nun begleichen zu können!

Das Leben unter Wasser während des Vulkanausbruches war komplett verschwunden, also abgewandert. Die Basisbetreiber sagen, jetzt ist alles wieder beim Alten – ich bin sehr gespannt!

 

Aber nicht nur zum Tauchen ist die Insel bestens geeignet. Viele Wanderer finden den Weg hierher, um die fantastische Natur auf gut ausgeschilderten Wegen zu erkunden. Der höchste Berg „Pico de Malpaso“ bringt es immerhin auf 1500m ü.N.N.

 

El Hierro ist die westlichste und kleinste Insel des kanarischen Archipels und wurde bis zur Entdeckung Amerikas durch Kolumbus als das westlichste Ende der Welt angesehen, weshalb dort auch der erste „Nullmeridian“ angesetzt wurde.

 

Die Insel hat einen grossen Vorteil (für mich) – es können keine grossen Flugzeuge landen (Anreise mit „Inselhoppern“ über Gran Canaria oder Teneriffa oder Fähren ab Teneriffa), wodurch die Insel in den seltensten Fällen überlaufen ist. Ostern soll das nun ein wenig anders sein – ich kenne die Insel noch nicht „voll“ und lass mich mal überraschen.

 

Aber auch wir werden uns nicht nur aufs Tauchen konzentrieren und uns auch mal ein Auto mieten, um ein bissel die Insel zu erkunden. Wir haben einen „Neuling“ dabei und man kann nicht nach Hause fliegen, ohne die Insel auch über Wasser kennen gelernt zu haben!

 

Im folgenden ein paar Tipps, was man auf der Insel unbedingt gesehen haben muss.

 

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Direkt um La Restinga drum herum befinden sich die "Los Lajiales", diese wunderschönen Lavafelder.

 

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La Restinga im südlichsten Zipfel ist unsere Basis. Wir haben eine Unterkunft über die Basis gebucht - es gibt kein einziges Angebot über Airbnb.

 

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Die Ortschaft El Pinar nördlich von La Restinga ist einen Ausflug wert, dort findet man viele von diesen farbenfrohen, typisch kanarischen Häusern.

 

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Etwas weiter nördlich  von El Pinar findet man das Dörfchen Isora und den Aussichtspunkt "Mirador de Isora" der einen fantastischen Ausblick auf die südöstliche Insellandschaft zeigt.

27 Antworten 27

Danke @Till-and-Jutta0, euch auch!

Nun sitze ich schon auf der Insel! Bin in einem Rutsch durchgekommen! Wetter ist grossartig, nachts kühlt die Lufttemperatur aber tatsächlich noch ziemlich ab. Meine Tauchkollegen kommen erst morgen, ich werde aber gleich schon mal meinen Kopf unter Wasser stecken.

@Till-and-Jutta0  also den Bus habe ich jetzt auch das erste Mal genommen. Er fährt bis nach Girona über Landstrasse und fährt in Barcelona auch noch die Estació del Nord an. Ist also ein ziemliches gegurke und er braucht schon lange, aber mit dem ganzen Tauchgepäck war das für mich jetzt extrem praktisch, dass er mich wirklich direkt vor dem Terminal abgesetzt hat...:-). das ist ja sonst ein ziemliches Geschleppe, wenn man in Barcelona nochmal umsteigen müsste.

Anja236
Level 10
Catalonia, Spain

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Mal ein ganz kurzer Zwischenbericht.

Wir haben in der ersten Woche extremes Glück mit dem Wetter gehabt. es war nahezu windstill, was hier auch eher seltener vorkommt, da meistens die Passatwinde aus Nordosten wehen. So konnten wir schon viele Tauchplätze anfahren, die sonst nicht so häufig betauchbar sind. Und wie ihr sehen könnt, sind die Zackenbarsche hier im Tauchrevier oft auf Kuschelkurs. Kenne ich von den Exemplaren in Cadaqués so nicht und erfreut natürlich das Taucherherz!

Ab Montag haben wir dann auch einen Leihwagen und dann steht der Inselerkundung über Wasser nichts mehr im Wege!

 

Die Fischer bringen täglich frischen Fisch aus der Region an Land, den man hier in der Fischhalle dann auch direkt käuflich erwerben kann. So konnten wir gestern auf den Karfreitag dann auch traditionell Fisch essen. Das ist ein Grossaugenbarsch, hat kaum Gräten und ist extrem lecker (und mir hervorragend gelungen...:-))

 

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Ilona18
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Torremolinos, Spain

@Anja236   Da bin ich jetzt aber sehr erstaunt. Ich hätte nicht gedacht dass ein Taucher, der ja ein besonderes Verhältnis zu Fischen hat, diese auch essen kann.

Erst auf Kuschelkurs - und dann ein Wiedersehen in der Pfanne?

Verstehe mich nicht falsch, ich lebe relativ vegetarisch, aber Meerestiere esse ich schon mal, weil sie nicht aus einer Massentierhaltung kommen. Aber ich habe auch kein besonderes Verhältnis zu ihnen wie ein Taucher.

 

saludos, Ilona.

Anja236
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Catalonia, Spain

@Ilona18

Nö, ich esse sehr gerne mal Fisch, aber auch nicht sehr häufig. Aber so fangfrisch wie hier geht selten und da bietet es sich einfach an. Aber es gibt auch ganz klar Tabus - der Kuschelfisch auf Foto 1 z.B. - Zackenbarsch habe ich noch nie gegessen und werde ich nie in meinem Leben essen. Das sind ganz klar nur Tauchfreunde...:-)

Anja236
Level 10
Catalonia, Spain

So nun wird es aber Zeit für meinen abschliessenden Reisebericht.

 

Zu Ostern füllte sich unser Dörfchen La Restinga schon deutlich, aber es wurde nicht so voll, wie ich es erwartet hätte. Also auch zu dieser Reisezeit geht es doch eher gemächlich auf der Insel zu.

 

Zunächst nun einige Ergänzungen zu der Rundtour über die westliche Inselhälfte. Auf dem Weg zum Inselwappen, dem „El Sabinar“ kommt man ebenfalls an der „Ermita de los Reyes“ vorbei. Dort steht die Inselheilige – die „Virgen de los Reyes“. Diese wird alle 4 Jahre über die Insel getragen und verweilt eine bestimmte Zeit in jedem Dorf, wo dann entsprechende Festivitäten stattfinden. Dieses Jahr ist es wieder soweit und das ganze zieht sich von Juni bis August.

 

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In der Nähe von den windgebeugten Sadelbäumen befindet sich der „Mirador de Bascos“ (Mirador bedeudet Aussichtspunkt). Wie ihr an dem Wanderschild erkennen könnt, befindet sich dieser Punkt auch des öfteren in den Wolken... Dieser Aussichtspunkt ist aktuell gesperrt, da die Hälfte der Steilwand weggebrochen ist. Man sieht aber auch daneben von der westlichen Seite hervorragend in den „Golfo“.  Höhenangst sollte man nicht unbedingt haben.

 

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Am Faro de Orchilla hatten wir diesmal nun ausreichend Licht dabei und sind durch den Lavatunnel gegangen – wirklich spannend!

 

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Und dieses Mal haben wir es tatsächlich auch zum „Monumento del Meridiano 0“ geschafft. Da der Weg dahin nur mit einem Geländewagen anzufahren ist, haben wir einen kleinen Spaziergang von 3 km hin und zurück in Kauf genommen.

 

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An der „Playa de Verodal“ angekommen hatte ich wirklich Lust ins Wasser zu springen, aber der Wind war mir dann doch etwas zu frisch. Schön ist es dort trotzdem mit der im Rücken aufragenden Steilwand.

 

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(Die Strasse um die westliche Inselnase wird nachts übrigens komplett gesperrt – wir mussten auch einige grössere Steinbrocken auf der Strasse vom letzten Steinschlag umfahren!).

 

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Wir hatten es versäumt Proviant mitzunehmen – das ist aber dringend angeraten – diese Route zieht sich dann zeitlich doch ganz schön! Wir sind anschliessend in der Ortschaft La Frontera in einer Bar eingefallen, weil wir es mit dem Hunger nicht zurück über die Passtrasse in den Südzipfel nach La Restinga  geschafft hätten...:-)

 

Während meine Mitreisenden dann lieber tauchen gingen, habe ich mich für eine Wanderung entschieden – der einzige Rundwanderweg der Insel „La Llania“ in der Nähe des höchsten Berges, im sog. „Nebelwald“. Es wurde gewarnt vor Wanderungen allein, aber ich habe mich auch abgesichert, habe meinen Kollegen genau gesagt, wo ich das Auto parke und habe mir auch ein Handy geliehen, um ggf. einen Notruf absetzen zu können. Fakt ist: ich habe auf dieser Wanderung nicht eine Meschenseele getroffen…. Am Ausgangspunkt wurden 3 verschiedene Routen vorgeschlagen: kurz/mittel/lang – jede hatte eine eigene Farbe und ausgeschrieben auch für „Rentner und Kinder“. Ich entschied mich für lang. Wenn schon denn schon. Die war angegeben mit 3 Stunden, ich brauchte nur zweieinhalb, obwohl ich mir echt Zeit gelassen habe. Fest steht: hervorragend ausgeschildert! An jeder Weggabelung wieder ein Schild, in welche Richtung es weiter geht! Und wenn man so schlau ist auf den Wegen zu bleiben – was bei dem vorhandenen Nebel (Wolkendunst) auch dringend angezeigt ist – kann man nichts falsch machen! Was soll ich sagen: einfach nur faszinierend dieser Märchenwald! Vogelgezwitscher überall (in La Restinga im trockenen Süden nicht ein Vogel!), ich hatte das Glück, an diesem Tag auch in den Wolken zu laufen. Fazit: auf jeden Fall machen!

Wichtig: entsprechende Kleidung: während ich morgens in La Restinga bei 22 Grad startete, gab es oben am Startpunkt (ca. 1200 m Höhe) nur 9 Grad!

Positiv: Es gibt überall Tafeln, wo die Vegetation und die Landschaft erklärt werden und immer auch in Deutsch.

 

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Halbtagestour zum „Charco Manso/Punta del Norte“:

Da uns während dieses Urlaubs der Nordostpassat weitestgehend verschont hat, konnten wir dort ganz entspannt planschen gehen. Man sollte auf jeden Fall von dort aus links und rechts in die Felsen kraxeln – überall Durchbrüche, Torbögen und diese wunderschönen Basaltorgeln! Und dann wird’s auch mystisch – plötzlich hört man es singen und pfeifen – wenn der Wind durch ganz enge Kanäle durchgedrückt wird, wo bei entsprechender Welle auch schon mal eine Wasserfontäne hochschiesst!

Tolle Landschaft!

 

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Ein Besuch des „Ecomuseo de Guinea“ lohnt sich ebenfalls. Dort gibt es ein kleines Museumsdorf (so lebten die Ureinwohner) und eine Rarität zu bestaunen: den „Lagarto gigante“ , eine als ausgestorben geglaubte riesige (bis 1,20m) endemische Eidechsenart, die dort einem Zuchtprogramm untersteht.

 

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Apropo Eidechsen  - El Hierro ist eine Insel der Eidechsen – es wuselt überall!

 

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Der Glockenturm (getrennt vom Rest der Kirche) von Frontera auf einen Vulkankegel gebaut macht im Abendlicht eine gute Figur.

 

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Ebenfalls zu empfehlen: der „Mirador de Peña“, dort hat sich César Manrique ausgetobt – ein Architekt, der sich auch auf anderen Kanarischen Inseln (Lanzarote) verewigt hat. Seine Architektur passt sich hervorragend in die Landschaft ein.

 

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Und der „Mirador de Jinama“, von beiden Aussichtspunkten hat man eine tolle Aussicht auf den „Golfo“ von der östlichen Seite, wenn sie nicht gerade in den Wolken hängen.

 

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Tauchen war natürlich auch super – alles in allem also wieder eine sehr gelungene Reise.

 

[*Bilder bearbeitet]

@Anja236, danke für den interessanten Bericht und die wunderschönen Fotos. So entsteht Reiselust.

Dimitri0
Former Community Manager
Former Community Manager
London, United Kingdom

Mega Fotos @Anja236, danke für Teilen 🙂

                             
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Anja236
Level 10
Catalonia, Spain

@Dimitri0

Danke fürs "drehen"!

Till-and-Jutta0
Host Advisory Board Alumni
Stuttgart, Germany

Oberklasse Bilder, und oberklasse Beschreibung, danke @Anja236!

Ilona18
Level 10
Torremolinos, Spain

Super Fotos! Viele wirklich mystische Orte. Am besten hat mir der Nebelwald gefallen. Dort sieht es aus, als würde gleich ein Saurier um die Ecke kommen.

 

saludos, Ilona.

Dimitri0
Former Community Manager
Former Community Manager
London, United Kingdom

Jetzt wo du es sagst @Ilona18, fällt's mir auch auf 🙀

                             
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Anja236
Level 10
Catalonia, Spain

@Ilona18

Ja und genau so fühlte es sich auch an!

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