Ich hab ne Dachwohnung .. daher müssen meine Gäste erstmal 4 Stockwerke erklimmen (nicht für alle ganz einfach, obwohl es im Inserat steht) .. ich geh nicht entgegen (übern Summer teile ich mit 'top floor'), aber rufe dann schon mal 'Hallo' runter, damit sie wissen, dass sie auf dem richtigen Weg sind .. jaja, als ob so ein Treppenhaus in einem hundertjährigen Haus ix Verzweigungen hätte .. dennoch sind die Gäste jeweils sehr froh drum 🙂 .
Sobald sie nur noch ein paar Stufen haben, gibts meistens die ersten Worte von mir in denen man sich vorstellt (denn meine Gäste haben ja auch kein Bild von mir 😉 ) sowie ist meist meine erste Frage, ob sie zum ersten mal in Zürich bzw. in der CH seien. Dies ist eine total unverfängliche Frage, die eigentlich jeder ohne persönlich betupft zu sein, beantworten kann. Somit ist schon mal das Eis gebrochen und man ist in einem lockeren, unverfänglichen Gespräch. Zudem habe ich bereits die Info, auf was ich in etwa einzugehen habe, bei 'Tipps'. Dann wird das Zimmer gezeigt (sofern es das kleine Zimmer ist, mit dem Hinweis, dass es - wie im Inserat beschrieben - sehr klein sei und nur einen Vorhang habe .. dies verhindert Sterneabzüge bei 'Korrektheit der Angaben' .. weil Gäste nicht mal die ersten 3 Sätze lesen und dies auch nicht tun, wenn sie diese Kategorie schlecht bewerten). Ebenso frage ich, ob ein Kaffee, Tee oder Wasser gewünscht sei .. falls ich merke, dass der Gast eher Ruhe hätte, verweise ich auf die frisch gefüllte Wasserflasche im Zimmer .. ansonsten bereite ich wasauchimmer zu und während in der Küche dann getrunken wird, erkläre ich gleich die City und was man unternehmen kann (mit Hilfe einer Karte, auf welcher die für den jeweiligen Gast relevanten Dinge direkt eingezeichnet werden) .. und in der Regel bietet sich während dieser lockeren Diskussion auch Gelegenheit ein paar Dinge und Eigenheiten über den Gast/dessen Land zu erfahren (ein wenig lästig ist, dass währendessen bzw. zu Beginn auch noch der Meldeschein ausgefüllt werden muss). Der Aufenthalt in der Küche bietet sogleich auch Gelegenheit auf die Selbstversorgung mit Tee/Kaffee hinzuweisen (inkl. Bedienung der Maschinen) sowie Frühstück. Badezimmer sind auch in der Nähe und können somit gleich mit abgehackt werden.
Bei manchen Gästen beschränkt sich das Gespräch fast nur aufs Tipp geben, bei andern gehen die Tipps völlig unter, weil sonst so viel spannendes aufkommt.
Auch wenn mir zweiteres natürlich lieber ist, so ist auch ersteres völlig i.O. und die Gäste sind in der Regel völlig happy, dass sie gut ausgerüstet Zürich erkunden können (die meisten bleiben nur einen Tag, von daher wichtig, diesen optimal zu gestalten .. und als Einheimischer kennt man natürlich noch so ein zwei Tricks, die in keinem Reiseführer stehen, wie zum Beispiel die kleine Seilbahn direkt neben meinem Haus, von welcher man einen super Blick über Zürich hat, und die im Ticket inbegriffen ist .. oder in welchen Restaurants man Fondue essen kann, ohne sich in China zu fühlen .. oder allgemein gut essen kann .. manchmal denke ich, ich sollte von solch Lokalitäten Provision erhalten, was ich denen schon alles für Leute zugeschanzt habe).
Auch wichtig .. meine Gäste sind in der Regel zu höflich, als dass sie ein Gespräch frühzeitig beenden würden, daher ist es wichtig auf Signale zu achten und dem Gast gegebenenfalls die Möglichkeit zu geben, das Gespräch zu beenden, ohne dass er das Gefühl hat unhöflich zu sein bzw. es selbst zu beenden. Dafür auch bewährt hat sich, den Tee nicht zu heiss zu kochen 😉