[FESTIVAL] - Die Welt zu Gast

[Juliane]

Dieser Beitrag ist Teil des Festivals der Gastfreundschaft im CC.

Der ursprüngliche Beitrag wurde im französischsprachigen Community Center von @Solveig0  veröffentlicht und von uns unten übersetzt.

Hier findet ihr die gesamte Aufstellung für das Festival.

_________________________________________________________________

Wir begrüßen unsere Gäste in einem alten Bauernhaus in einem winzigen Dorf im Norden Dänemarks. Und wenn ich winzig sage, dann meine ich auch wirklich winzig. Bei der letzten Zählung waren wir 282 Einwohnerinnen und Einwohner – viel ländlicher kann man in Dänemark eigentlich gar nicht leben. Bei uns warten Hühner, unser Hund, ein großer Garten mit alten Obstbäumen, ein Maislabyrinth und mehrere Gemüsegärten. Wer es lokal und ländlich mag, ist bei uns also genau richtig.

Ich selbst habe einen ziemlich internationalen Hintergrund. Bevor ich nach Dänemark gezogen bin, habe ich in London gelebt, und davor in Beirut, Dubai, Washington D. C., Tokio, Pisa, Aix-en-Provence, Zürich, Sanaa und vielen weiteren Städten. Airbnb ist für mich eine Möglichkeit, die Welt zu mir nach Hause einzuladen, Menschen aus anderen Ländern kennenzulernen und meiner Familie die Welt aus einer anderen Perspektive zu zeigen. Mein Ehemann ist Däne, kennengelernt haben wir uns allerdings in Japan. Während ich für ein globales Technologieunternehmen tätig bin, arbeitet mein Mann mit lokalen Bäuerinnen und Bauern zusammen und ist immer ganz genau darüber im Bilde, was um uns herum so passiert. Er weiß zum Beispiel immer, wer gerade einen neuen Traktor bekommen hat, wessen Kuh mal wieder weggelaufen ist und wer welchen Hof übernimmt.  

Als Familie verfolgen wir gemeinsam das Motto, immer wieder Neues zu entdecken und zu lernen sowie ein Leben voller Großzügigkeit zu leben. Wir lieben es, Gästen aus aller Welt dabei zu helfen, unser Zuhause und die Menschen hier kennenzulernen, und genau dafür ist Airbnb die ideale Plattform.

Zum Beispiel haben uns schon einige Gruppen und Einzelpersonen aus den USA besucht, um hier mehr über ihre Wurzeln in Erfahrung zu bringen. Einige von ihnen haben sich hier dann so gut eingelebt, dass sie am Ende sogar das Café im Ort besser kannten als wir (ja, unser kleines Dorf hat ein Café, das von Freiwilligen betrieben wird und das viele unserer Gäste besuchen) und heute mit der Hälfte des Dorfes auf Facebook befreundet sind. Es ist wirklich etwas ganz Besonderes, ihre Suche nach Verwandten über Facebook und neue Bekanntschaften zu verfolgen.

Wir hatten auch ein paar chinesische Gäste, die mitten aus Shanghai kamen und es wirklich geliebt haben, mit den Händen ihre eigenen Kartoffeln auszugraben. In China hatten sie die Grenzen ihrer Stadt noch nie verlassen und wussten daher gar nicht, wie Gemüse eigentlich wächst. Als Dankeschön hinterließen sie uns nicht nur eine tolle Bewertung, sondern auch ein traditionelles rotes geknotetes Lesezeichen, das nun in unserem Wohnzimmer neben einem Stammesmesser aus meiner Zeit im Jemen an der Wand hängt.

Nicht alle Gäste kommen von so weit her: So hatten wir zum Beispiel mehrere Gruppen aus Norwegen hier, die uns mit den Hühnern geholfen haben. Gerade letzten Sommer haben wir ein paar norwegischen Gästen nach ihrem Aufenthalt bei uns einen Sack neuer Kartoffeln, ein Huhn und ein Rezept mit nach Hause gegeben. 

Meine Töchter (sechs und sieben Jahre alt) wissen mittlerweile, dass das Wort „Trampolin“ in fast jeder Sprache verstanden wird. Und wenn du erst einmal auf dem Trampolin bist, ist Sprache sowieso kein Hindernis mehr.

Darüber hinaus haben wir viele internationale Freundinnen und Freunde, die uns regelmäßig besuchen und ab und an auch mal länger bei uns bleiben. Auf unserer Hochzeit vor fast zehn Jahren waren 14 Nationalitäten vertreten, und wenn wir Besuch von Freundinnen und Freunden aus der ganzen Welt bekommen, blockieren wir unseren Airbnb-Kalender selbstverständlich auch mal für ein paar Tage oder eine Woche.

Ob wir uns nun schon kennen oder nicht: Das Gastgeben auf Airbnb bedeutet für uns, dass wir bei gemeinsamen Erlebnissen, einer leckeren Mahlzeit oder beidem mehr übereinander erfahren.