Nicht sehr respektvoller Gast -> wie bewerten?

Stefan12
Level 2
Berlin, Germany

Nicht sehr respektvoller Gast -> wie bewerten?

Hallo,

ich hatte für 4 Nächte ein junges Päärchen aus Süddeutschland zu Gast und leider bestätigten die Beiden mein Vorurteil über deutsche Gäste. 

Dieses Paar hat die Heizung auf 5 hochgedreht und so gelassen, während draußen 15 Grad waren. Das sieht fast aus wie Absicht.

Natürlich wurde auch der Müll nicht rausgebracht (obwohl der schon roch) und die Oberflächen waren verkrümelt und verdreckt, wurden offensichtlich nicht gesäubert.

Am Verstörendsten: In den Hausregeln deutlich ausgedrückt: Mein Computer ist No-Go.
Trotzdem war die Maus ausgestöpselt und hinten drin steckte ein USB-Empfänger für eine drahtlose Maus der nicht mir gehört.
Der Bildschirm war am Strom angeschlossen obwohl ich das vor deren Ankunft anders hinterlassen hatte.
Offensichtlich wollten sie sich daran zu schaffen machen.

Nun ist meine Frage soll ich da einfach ehrlich bewerten oder es einfach lassen?
Denn der Gast ist geschätzte 19 und erst seit Februar bei airbnb, ich bin vermutlich die erste Buchung ever und wenn ich nun ehrlich antworten würde auf die Frage "Würden Sie diesen Gast empfehlen?", dann hätte der Gast wohl ein schweres Standing.

Grüße
Stefan

34 Antworten 34
Lisa1
Level 10
Düsseldorf, Germany

Hi @Stefan12,  über das "standing" solcher Gäste würde ich mir zu dieser Zeit keinen Kopf machen. Entweder hätte ich-wenn möglich- das Gespräch mit ihm gesucht und ihn auf einige "no goes" hingewiesen, oder würde es jetzt im Review höflich, aber deutlich tun. Du kannst es ja immer noch abschwächen, indem du ihm als "unerfahrenen Anfänger" einige Verhaltensweisen entschuldigst. Aber so hätte auch der Gast wenigstens die Möglichkeit daraus zu lernen und zumindest die kommenden Hosts könnten diesen Lernprozess durch "Nicht-Akzeptieren" oder anfängliche deutliche Verhaltensansagen zu ihrem eigenen Wohlergehen unterstützen. 

Wenn du gar nichts machst, unterstützt du solch unerzogenesVerhalten in der gleichen Weise, wie es manche Eltern bei ihren Kindern tun: Konflikten und Diskussionen aus dem Wege gehen und machen lassen- in der Hoffnung irgendeiner zeigt ihnen schon, wie der Hase läuft. 

Stefan12
Level 2
Berlin, Germany

Danke für Dein Feedback, Lisa!

Also ich habe mich einstweilen für einen Mittelweg entschieden und erstmal meinem Gast über den üblichen airbnb-Message-Gesprächsverlauf geschrieben. Einfach "Oh nein! Warum war denn die Heizung voll aufgedreht?"

Ich werde einfach mal abwarten ob und wie die Konversation weiter verläuft, hab ja noch 12-13 Tage für die Bewertung.

Wenn gar nix mehr kommt werde ich halt bewerten wie es im Vergleich angemessen ist.

Wobei: 
Der Vergleich:
Ich hab es schon mal in einem anderen Thread geschrieben und das mag auch mit der Lage meiner Wohnung zu tun haben:
Die meisten Gäste waren internationale Gäste aus USA, GB, Israel, Italien, Frankreich etc. 
Und die waren alle superlieb, haben die Wohnung sehr sauber hinterlassen und mir oft nette Briefchen und kleine Geschenke hinterlassen. 
Probleme gab es bislang nur mit deutschen Gästen, die vielleicht auch einfach ein ganz anderes Verständnis haben davon was airbnb eigentlich ist.
Meine Wohnung ist jedenfalls keine Ferienwohnung, es ist mein persönliches Zuhause und die Leute sind meine Gäste.

Ein Mangel an airbnb-Erfahrung wird für mich zukünftig auch ein Grund sein Anfragen abzulehnen.

@Stefan12 Ich glaube, es gibt überalle nette und schwierige Menschen. Ich habe mit deutschen Gästen nicht mehr und nicht weniger schlechte Erfahrungen als mit anderen. 

 

Was immer mal wieder ein "Problem" ist: Wenn man eine Reinigungsgebühr hat, dann meinen Gäste für die Reinigung bezahlt zu haben. Also muss man auch nicht besonders ordentlich oder sauber sein. Betrifft ca. 30 % aller Gäste. 

 

Aber: Wenn es "nur" nicht rausgebrachter Müll ist und "nur" eine krümelige Arbeitsfläche ... Die Arbeitsfläche reinigt man ja eh nochmal. Und mir ist es manchmal fast lieber, dass Gäste den Müll nicht rausbringen, dann muss ich wenigstens nicht in die Tonne steigen und alles rausholen, um es nachzusortieren. 😉 Oder auch schön: Alles fein säuberlich sortiert, aber dann alle Müllsäcke in eine Mülltonne geschmissen. *lach*

hier ging es gerade um eine andere Frage als die Reinigungsgebühr

@Stefan12 Du hast das Verhalten Deines Gastes als "nicht respektvoll" beschrieben und gefragt, wie Du das bewerten sollst. Ich wollte Dich lediglich darauf hinweisen, dass das Verhalten Deines Gastes - in Auszügen - auf einem landläufigen Missverständnis fusst, für das wir Gastgeber mitverantwortlich sind. Den Gast dafür in einer Bewertung abzustrafen, fände ich nicht fair.

Aber das Thema Reinigungsgebühr hatten wir ja auch schon mal, nicht wahr? Jetzt ist es halt wieder passiert. Vielleicht ein Hinweis.

Dafür, dass der Gast sich an Deinem PC vergangen hat, gibt es keine Entschuldigung, und darüber gehört die host community informiert.

Um das "Missverständnis" zu umgehen, das wie gesagt nach meiner Erfahrung ein lokales Problem ist (nur bei deutschen Gästen so far, bei internationalen Gästen gab es unter 20 vielleicht höchstens eine oder zwei Ausnahmen), rätst Du aber also dazu erstens die "Reinigungsgebühr" abzuschaffen bzw. nicht zu nutzen und zweitens dadurch den Tagespreis zu erhöhen?
Finde ich psychologisch auch nicht so schlüssig, denn ab einem bestimmten Betrag pro Tag kann mir halt auch keiner mehr erzählen das sei vermittelbar als Aufwandsentschädigung und hätte dann nicht endgültig den Charakter eines Hotels oder zumindest einer Ferienwohnung. 
Mein Geschmack wäre eher einen fairen Tagespreis anzubieten und eben zusätzlich eine pauschale Aufwandsentschädigung zu verlangen.

Wenn das das deutsche Publikum nicht rafft ist das eher ein Problem von airbnb als Vermittler, sorry.

Abgesehen davon was in Berlin massenhaft illegal betrieben wird:
Für mich ist es eine private Beherbergung auf Zeit und das erfordert Respekt gegenüber des Wohnraums.

Pauschaltouristen wollte ich nicht beherbergen, ich werde auch niemals ein Hotel sein. 
Ich habe gerne Gäste denen ich vertrauen kann und verlange von denen bestimmte Umgangsformen. 
Als Vermittler muss airbnb organisieren dass das realisiert werden kann.

@Stefan12 Eine Reinigungsgebühr zu verlangen und zu erwarten, dass die Wohnung sauber ist, ist psychologisch betrachtet ein double bind. Man sollte auch nicht einen exorbitanten Tagespreis verlangen. Ich regele das über die Mindestbuchungszeit. Für wie viel habe ich Lust und Zeit zu putzen? So einfach. 

Rein rechtlich rückst Du Dich mit einer Reinigungsgebühr Richtung Hotel - Stichwort Gewerblichkeit. 

 

Und ich habe dieses Phänomen auch von nicht-deutschen Gästen erlebt. 

P.S.: Sorry meine Unwissenheit: Was bedeutet "die Host Community informieren"? 
Wie mache ich das?

Till-and-Jutta0
Host Advisory Board Alumni
Stuttgart, Germany

@Stefan12 Die Host Community sind wir: du und ich und all die anderen.

Till-and-Jutta0
Host Advisory Board Alumni
Stuttgart, Germany

Lieber @Stefan12 Wir handeln mit unserem Privatzimmer in der eigenen Wohnung genaus wenig gewerblich wie @Florian-and-Theresa0. Den Unterschied zwischen Privat und Gewerbe kannst du z.B. dort nachlesen. Du kannst 50 Ferienwohnungen vermieten, und bist deshalb noch lange kein Gewerbetreibender. Aber ein ausgedehnter Putzdienst (v.a. einer der über die übliche Endreinigung hinausgeht) rückt das Ganze in gewerbliche Nähe. Ähnlich wie wenn wir mit unserem popeligen Privatzimmer ein Frühstück anbieten würden.

@Till-and-Jutta0, sorry, ich steh gerade auf dem Schlauch: "Aber ein ausgedehnter Putzdienst (v.a. einer der über die übliche Endreinigung hinausgeht) rückt das Ganze in gewerbliche Nähe."

Die Reinigungsgebühr beträgt bei @Stefan12 wie bei uns auch 20 Euro, jeweils für eine ganze Unterkunft. Wir vermieten ja auch nur eine Unterkunft. Das zählt schon unter #Endreinigung? Das heißt, man darf unter Airbnb gar keine Reinigungsgebühr reinstellen ohne gleich als "Gewerbe" angesehen zu werden??

Wie du siehst, bin ich auch nur ein Anwärter der Matrix-Aufgeklärten @Stefan12 😉

[ FAQ ]

Tut mir leid wenn ich mich nun vollkommen in Eurer Matrix disqualifiziere, aber dieses Zitat bringt mich zum Kotzen:

"Du kannst 50 Ferienwohnungen vermieten, und bist deshalb noch lange kein Gewerbetreibender"

Sollte das so sein wünschte ich mir in der Tat ein politisches Eingreifen, sorry

Andrea1
Level 10
Frankfurt, Germany

Bingo, @Angelina0, so isses. Ich habe meine 5 € Reinigungsgebühr auch nur noch drin, weil es keine andere Möglichkeit gibt, "One-Night-Stands" höher einzupreisen als längere Aufenthalte. Aber Reinigung, @Stefan12, kann dir irgendwann vom Finanzamt als gewerblich reingedrückt werden im Gegensatz zu "Vermietung und Verpachtung" (und ich vermiete auch nur ein Privatzimmer).

Till-and-Jutta0
Host Advisory Board Alumni
Stuttgart, Germany

Um @Stefans Magen kümmern sich in Ballungsräumen mit Wohnraummangel die Kommunen mit entsprechenden #Zweckentfremdungsverodnungen sowie Airbnb selber. Das ist nicht die Aufgabe von Fiskus oder Gewerbeaufsicht.

Die #Reinigungsgebühr dient uns auch nur als Preisregulativ, um „one-night-stands“ unattraktiv zu machen. Wir nehmen 10 € bei unserem Privatzimmer. Lt. Haufe ist eine Endreinigung ok, ein darüber hinaus gehender Putzdienst während des Aufenthaltes nicht (obwohl ich das bei längeren Aufenthalten gerne machen würde, damit das Zimmer/Bad nicht verkommt). Und andere vertreten sogar die Meinung, eine separate Reinigungsgebühr als verpflichtende Pauschale würde rechtswidrig sein.

Aber zurück zum eigentlichen Thema: Eine Bewertung sollte verschiedene Kriterien berücksichtigen. Bei den Amis habe ich gelernt, wie man Kritik in konstruktive positive Formulierungen verpacken kann. Du @Stefan könntest es bei 5. z.B. versuchen mit: „Sie verließen die Unterkunft in einem akzeptablen Zustand. Mit etwas mehr Sorgfalt bei der Heizung und Respekt vor meinem PC wären es die idealen Gäste.“ Oder ist das schon zu hart? Wir hatten in unserer Abwesenheit auch mal eine ältere Dame bei uns zu Gast welche auch „Internetzugang“ mit „Benutzung des privaten PCs“ verwechselte. Ich hab’s in der öffentlichen Bewertung dann nicht vermerkt, da der Rest ok war (jedoch im privaten Feedback an Airbnb).

In den letzten Monaten wandelt sich mein Bild von deutschen Gästen grad zum Positiven. Man darf das wohl nicht verallgemeinern, sondern hängt immer von der individuellen Erfahrung ab.

Im Übrigen solltest du @Dimitri0 unbedingt bitten, diese Diskussion in den geschützten Bereich Gastgeber unter sich zu verlegen, denn hier können deine Gäste alles mitlesen.

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