Rente im suedeuropaeischen Ausland

Veronica-and-Richard0
Level 10
Lebach, Germany

Rente im suedeuropaeischen Ausland

Hallo, einige von Euch leben ja in Spanien.

 

Nun ueberlegen wir (Vera und ich) ob wir die Rentenzeit in Spanien oder eher Portugal verbringen oder nicht.

 

Erfahrung mit mentalitaet und Sprache haben wir ja, aber wie ist es mit

- Krankenversicherung

- Lebenshaltungskosten

- Kriminalitaet

- Behoerden

- Formularien, z. B. Passverlaengerung und Fuehrerschein

- Einkaufen mit Amazon

- Internet, kann z. B. O2-Vertrag in Telefonoca gewandelt werden

- ...

 

Im Augenblick haben wir ein Auge auf Coimbra geworfen.

Ziel: ein kleines Haus kaufen in eher laendlicher Umgebung.

 

Danke fuer Eure Anregungen

37 Antworten 37

@Veronica-and-Richard0  ein Teil meiner Verwandtschaft hat jetzt nach 25 Jahren die Zelte in Spanien abgebrochen. Sie finden es besser hier den Rest ihres Lebens zu verbringen u.a. wegen der medizinischen Versorgung und auch sonst scheint alles ein bisschen Anstrengend geworden zu sein.

Freunde von uns haben ein Haus in der nähe von Alicante und überlegen auch es wieder zu veräussern... was momentan ein Verlustgeschäft wäre.

 

Portugal wäre vielleicht für Vera die bessere Wahl (kommt sie nicht ursprünglich aus Brasilien ? dann passt die Sprache wenigstens schonmal).

 

Was ist aus deinen Hotelbauplänen geworden ?

@Sabine-Ingrid0: danke fuer die Info.

 

Das mit unseren 10 Appartements haette nicht geklappt,

da wir 10 Stellplaetze haetten bereitstellen muessen und das geht platzlich

nur mit Tiefgarage.

In hier im Erdinger Moos ist der Untergrund so moosig, dass niemand (von den grossen Hotels abgesehen)

so eine Tiefgarage investieren koennte, zumindest nicht wirtschaftlich.

Das ganze Haus muesste auf Betonpfeiler gebaut werden, die 10m tief auf festen Felsen stehen.

 

Dazu kommt noch, dass an unserer hauptstr, 800m weg, in den naechsten Jahren 90 neue Appartements gebaut werden,

was letzte Woche durch den Gemeinderat genehmigt wurde.

Also viel Konkurrenz.

 

Und dann habe ich fuer unser Grundstueck noch ein attraktives Preisangebot erhalten,

von dem Erloes koennten wir ein gutes Haus im Sueden kaufen und haetten noch einige hunderttausend EUR uebrig

um die Rente aufzubessern.

Anna
Community Manager
Community Manager
London, United Kingdom

@Ilona18 und @Anja236 könnten sicherlich auch noch etwas zum Leben in Spanien sagen und @Uwe25 zum Leben in Portugal 🙂 

                             

 

Vielen Dank für die gemeinsame Zeit im Community Center! Begrüßt die neue Community Managerin Juliane HIER.  Klickt HIER, um eine Unterhaltung mit anderen Mitgliedern zu beginnen. 

Ilona18
Level 10
Torremolinos, Spain

@Veronica-and-Richard0 

 

Darüber könne man umfangreiche Bücher schreiben. Deshalb erst mal in Kurzform.
 
Krankenversicherung: die gesetzliche KV ist eine Katastrophe, auf jeden Fall eine private KV abschließen. Ist hier nicht so teuer wie in Deutschland. Ich zahle für meine private KV nur 251,81 € für 3 Monate! Bin allerdings auch schon vor 26 Jahren dort eingetreten. Je älter das Eintrittsalter, desto höher die Beiträge. Der Unterschied zwischen den staatlichen Ärzten/Krankenhäusern und den privaten ist in etwa so wie der Unterschied zwischen einer Eingeborenenhütte im Urwald und einem Fünfsterne-Hotel.
 
Lebenshaltungskosten: geringer als in Deutschland. Wobei es große Unterschiede gibt zwischen Küsten, großen Städten und abgelegenen Dörfern. Immobilien sind in Portugal preiswerter als in Spanien. Wenn du dir die Durchschnittslöhne in Spanien/Portugal anguckst, dann kannst du feststellen, dass du mit einer guten deutschen Rente hier wie ein König leben kannst. Mein Vater hatte nur eine Rente von 1.400,-€, hat seine letzten 12 Jahre bei mir in Spanien verbracht, hat 3 bis 4 Mal pro Woche in Restaurants gespeist, und hatte als er starb mehr Geld auf seinem Konto als je zuvor in seinem Leben. Es kommt natürlich auch auf die Ansprüche an. Wenn jemand sich jedes Jahr neue Luxusautos kauft kann sich das Geld schnell in Luft auflösen.
 
Kriminalität: kenne die Statistiken nicht, würde aber sagen, dass die auch geringer ist als in Deutschland. Hauseinbrüche gibt es fast nur in Nobelvillen. Ich bin in den 26 Jahren in Spanien noch nie beklaut worden, verhalte mich aber auch nicht leichtsinnig, z.B. mit über die Stuhllehne gehängter Handtasche oder Wertsachen am Strand. Kleinere Bandenkriege mit Messerstechereien und Schusswaffen gibt es im Drogenmilieu, z.B. in Marbella.
 
Behörden: sind seeeehr langsam und arbeiten uneffektiv. Von großem Vorteil ist es, wenn man jemanden kennt, der jemanden kennt, der mit dem zuständigen Beamten befreundet ist  - oder selber mit ihm einen Kaffee trinken geht. Man kann sie nicht dadurch beeindrucken, dass man Geld hat. Wichtiger ist, dass man nett und sympathisch ist. Aber als Rentner habt ihr nicht viel mit dem Behördengedöns zu tun.
 
Personalausweis und Reisepass kann man ohne Probleme beim nächsten deutschen Konsulat beantragen. In meinem Fall in Málaga. Der deutsche Führerschein muss bei Dauerwohnsitz in Spanien in einen spanischen getauscht werden. In Portugal  - keine Ahnung.
 
Online-Einkäufe sind an der Tagesordnung, nicht nur bei Amazon. Bei sehr abgelegenen Grundstücken kann es sein, dass man die Pakete selber am nächsten Postamt abholen muss.
 
O2 Vertrag umwandeln: keine Ahnung. In abgelegenen Gegenden gibt es oft noch kein Internet. Da muss man sich dann selber um eine Lösung kümmern, was aber für einen Fachmann wie dich kein Problem sein dürfte. Wahrscheinlich könntest du unseren "Especialistas" noch einiges beibringen!
 
Wenn ich an eurer Stelle wäre, dann würde ich Portugal wählen, schon allein wegen der Sprache. Auch ist die Regierung mir viel sympathischer und nicht so korrupt wie in Spanien. Die portugiesischen Küsten sind nicht so zubetoniert und überlaufen wie die spanischen. Vorsicht mit viel Bargeld auf einem spanischen Konto! Falls die Bank oder der Staat pleitegeht, könnten sie im Notfall alles was über 16.000,-€ pro Person liegt beschlagnahmen. Besser das Dicke Geld auf einem deutschen Konto lassen, oder die Goldbarren im Garten vergraben. 😎
Ilona18
Level 10
Torremolinos, Spain

Vielleicht auch interessant: dadurch, dass bei mir an der Costa del Sol die meisten Immobilien von Ausländern als Feriendomizile gekauft wurden ( in Torremolinos fast 40 %, in Marbella über 80 % ), dies aber nun durch Corona gestoppt wurde, fallen die Preise, da keiner mehr im verseuchten Spanien ein Ferienhaus kaufen will.

 

Till-and-Jutta0
Host Advisory Board Alumni
Stuttgart, Germany

Der Wein ist besser als in Württemberg.

Ich trinke aber keinen Alkohol, am liebsten Cola

Till-and-Jutta0
Host Advisory Board Alumni
Stuttgart, Germany

Auch bei Cola gibt es Unterschiede.

Ilona18
Level 10
Torremolinos, Spain

@Veronica-and-Richard0 

 

auch wichtig bei Immobilienbesitz im Ausland : das notarielle Testament.

 

https://community.withairbnb.com/t5/Freizeit/Adventskalender-2019-T%C3%BCrchen-1/m-p/1187843#M15381

 

Ich bin seit 26 Jahren Mitglied bei der "Deutsche und Schweizerische Schutzgemeinschaft für Auslandsgrundbesitz e.V." . Sie haben in vielen Ländern Niederlassungen, auch bei mir in Toremolinos. Sie sind sehr kompetent in allen Rechtsfragen und haben mir schon oft geholfen, besonders nach dem Tod meines Gatten.

Sie bringen immer neu überarbeitete Infos heraus. So auch das Spanien-Dossier und das Portugal-Dossier. Kann man bei ihnen bestellen www.schutzgemeinschaft-ev.de

 

Nach dem Mittagessen hatte ich mich für eine kurze Siesta aufs Sofa gelegt und die Augen geschlossen. So sah ich ein wunderschönes Haus in einer herrlichen Landschaft. Dann installierte Richard seine Hausautomatik - und die ganze Provinz hatte Stromausfall wegen totaler Netzüberlastung. 😀

 

@Ilona18: danke fuer Deine Hinweise.

Ich habe auch einen Freund aus Portugal, den ich consultieren werde.

Evtl kommt auch in PT die Gebaeudesteuer / Vermoegenssteuer zum Tragen,

evtl aber erst nach 10 Jahren.

Veronica-and-Richard0
Level 10
Lebach, Germany

Tja, da gibt es noch ein anderes Problem, wo keine klare Rechtslage herrscht und auch natuerlich

unterschiedlichen Meinungen im Internet,

z. B. zu meinem in Deutschland unbefristet gueltigen Fuehrerschein:

 

Mit deutschen Fuehrerschein darf man, wenn man den Hauptwohnsitz in
Portugal hat,
kein deutsches Auto mehr fahren, auch das eigene nicht.
Portugiesische Fahrzeuge sehr wohl, eigene und fremde (mit Vollmacht).

In Portugal muessen alle Autofahrer, die 70 Jahre sind oder aelter,
alle 2 Jahre eine gesundheitlichen Ueberprueung zum Fueren eines Kfz
nachweisen,
auch schon mit 50,55,60,65

Wieweit das fuer nicht in Portugal ausgestellte Fuehrerscheine gilt,
ist nicht so ganz klar.
Man muss seinen Fuehrerschein, wenn man nach Portugal umzieht,
bei der IMTT registrieren lassen.

Allerdings gilt die EU-Richtlinie:
Bis zum 1. Juli 1996 waren Sie bei einem Wohnsitzwechsel verpflichtet,
Ihren Fuehrerschein bei den zustaendigen Behoerden des Gastlandes gegen
einen gleichwertigen Fuehrerschein umzutauschen.
Inzwischen wurde dieses Verfahren abgeschafft, so dass Sie nunmehr
ueberall mit Ihrem urspruenglichen Fuehrerschein fahren koennen,
solange dieser gueltig ist.
Was Gueltigkeitsdauer, aerztliche Kontrollen, Steuern und Eintragungen
im Fuehrerschein anbelangt, kann das Gastland gleichwohl seine
innerstaatlichen Vorschriften anwenden.

Aber villeicht gibt es ja schon autonome Autos ohne menschlichen Fahrer)

Till-and-Jutta0
Host Advisory Board Alumni
Stuttgart, Germany

Das mit dem Auto darf echt nicht unterschätzt werden. Aus Italien sind zahlreiche Fälle bekannt, wo die Carabinieri den ausländischen Residenten die Wagen mit ausländischem Kennzeichen einfach beschlagnahmt hatten. Egal wem sie gehörten.

Auch in Spanien muessen bei spanischen Inlaendern, also zugezogenen, die dort ihr Leben verbringen,

die Autos auf spanische umgeschrieben werden.

Die Umschreibungssteuer kann sehr teuer sein.

Es gibt aber Berichte, wenn man die Umschreibung gleich am Anfang macht,

zaehlt das Auto als Umzugsgut und die Steuer entfaellt.

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