Boah, das ist ein vermintes C-Terrain.
Vielen geht der Lockdown auf den Geist, und viele stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand.
Es gibt ganz unterschiedliche Meinungen und Ansätze, wie so schnell wie möglich die Pandemie beendet bzw. der Normalzustand wieder hergestellt werden kann. Die meisten werden wohl die Hoffnung haben, es wird nach der Pandemie irgendwie wieder wie vor der Pandemie sein; dank Impfungen ist die Sache bald vergessen. Das hatte ich übrigens schon vor einem Jahr gehofft.
Andere sind vorsichtiger und weisen darauf hin, dass wir das Virus und seine Varianten möglicherweise gar nicht so schnell loswerden und uns noch eine ganze Weile mit jährlichen Impfungen durchwurschteln müssen.
Aber solange nur ein paar wenige Prozent geimpft sind, ist das für mich eine akademische Diskussion, und es helfen bei notwendigen Kontakten nur Abstand, Masken und Hygiene (und jetzt vielleicht auch Schnelltests). Alle sprechen von Lockerungen – und in BaWü gehen seit drei Tagen die Zahlen wieder nach oben.
Letzten Sonntag wollten wir das schöne Wetter genießen und im Schönbuch spazieren gehen. Aber auf diese Idee kamen auch andere, und so mussten wir lange rumgurken, um überhaupt einen Parkplatz zu finden. War rückblickend eine bescheuerte Idee. Einfach zu viele Menschen. Aber auf diese Idee kommt man halt, wenn das Wetter wieder besser wird und man monatelang eingesperrt war. Und da kommt man auch auf die Idee, mal wegzufahren und eine mehrtägige Auszeit in einer Ferienwohnung zu nehmen.
Aber was macht man da? Den ganzen lieben Tag lang mit seinen Liebsten (mit Freunden geht‘s ja nicht) in der Bude sitzen und Karten spielen? Oder was Leckeres Kochen? Oder schöne Spaziergänge? Oder die Stadt anschauen?
Und schon haben wir das Problem: Anreise; Check-In (Wer kann sich schon ein aufwändiges Verfahren nach § 29 (5) BMG leisten und so auf das persönliche Ausfüllen und Unterschreiben des Meldezettels verzichten?); Einkaufen; Putzdienst – lauter neue unnötige Kontakte. Spazierengehen, an der Imbissbude einen Döner holen, oder Skifahren (mit Schrecken las ich über die Ereignisse in Polen; in der Schweiz wird auch über einen regen Schwarz-Tourismus berichtet).
Ich höre den Ruf nach Beihilfen, und fürchte mich vor neuen Negativ-Schlagzeilen Airbnb-Vermieter fordern Verdienstausfall. Reiht sich dann ein in Googles tägliche Airbnb-Horrornews zu den Stichworten Zweckentfremdung, Steuerhinterziehung, Illegale Prostitution, Mietpreise etc. Auf Links verzichte ich hier, um nicht auch noch die Reichweite zu erhöhen. Aber man könnte auch sagen, macht nichts, Airbnbs Ruf ist eh schon versaut.
Ein Hauptproblem gerät gern außer Sicht: Es besteht kein Reiseverbot, sondern ein Beherbergungsverbot. Heißt: Gastgeber*innen klebt es an der Backe, selbst prüfen und entscheiden zu müssen, ob die Anreise erlaubt ist und ggf. hartnäckige touristische Anfragen abzulehnen. Hier weist das Airbnb-System einen echten Mangel auf: Eine Ablehnung von Buchungsanfragen wegen Verstoßes gegen die Corona-VO ist nicht vorgesehen.
Dass heikle Thema Beherbergung nur für Geimpfte hatte ich schon dort angesprochen. Auch so eine Mine. Wer weiß schon, was der schnellste Ausweg aus der Krise ist?