Bei mir gibt es ein Klo, eine Dusche, ein Waschbecken, eine Waschmaschine, einen Föhn, Klopapier und Seife. Putzmittel und Waschpulver stehen in dem Küchenschrank unter der Spüle. Mehr biete ich nicht an.
ABER - die Gäste kommen mit vollen Koffern an, kaufen hier viel ein (Schuhe, Handtaschen, Klamotten, ganze Schinken), haben beim Rückflug keinen Platz mehr und lassen das ganze angebrochene Kosmetikgedöns im Bad. Nach einem Monat stehen dort (bei einem wöchentlichen Gäste-Wechsel) dann 4 Shampoos, 4 Duschgels, 4 Rasiercremes, 4 Haarsprays, 4 Haarkuren, Pre-Sun, After-Sun, Sonnenöl, etliche Sonnenmilchflaschen mit diversen Lichtschutzfaktoren, Tagescremes, Nachtcremes, Nagellackentferner, Wattepads, Kleenex Tücher, und weiß der Teufel was für ein Kram. Das könnt ihr jetzt hochrechnen auf drei FeWo´s. Das kann ich beim besten Willen nicht alles stehen lassen. Wenn mein eigenes Shampoo oder Duschgel fast leer ist, dann nehme ich mit eine Flasche mit. Anfangs hat sich auch meine Putzfrau kräftig bedient, weil sie es zu schade fand alles wegzuwerfen. Aber sie hat wie ich auch nur eine keine Studiowohnung und kein Lager. Nimmt also jetzt nur noch mit, was sie gerade braucht.
Aber hier in Andalusien haben wir eine ganz spezielle Form des Recyclings. Was wir nicht mehr brauchen, egal ob hässliche Möbel oder alte Radios, das stellen wir neben die Mülltonnen. Ebenso diese Kosmetikartikel, anständig in Tüten oder Kartons verpackt.
Am nächsten Tag sind die Sachen weg, weil irgendjemand kann es brauchen.
Anfangs habe ich mich darüber gewundert, dass sogar Tüten mit trockenem Brot neben der Mülltonne standen und habe - so richtig ordentlich deutsch - diese Tüten in den Müll geworfen. Bis mir einen Nachbarin sagte, dieses Brot sei für die Nachbarn die Pferde haben.
saludos, Ilona.