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Hallo @Vinny8,
deine headline lautet:
Wenn airbnb einen Steuerdeal machen wollte, dann müßte es sich hier um die Einkommensteuer handeln, dafür ist aber nicht die Stadt Berlin zuständig sondern der Ansprechpartner wäre das Bundesfinanzministerium. Denn die EKSt ist eine Bundessteuer die über ein Umlageverfahren zwischen Bund, Länder sowie Städten und Gemeinden verteilt wird.
Solche Vereinbarungen gibt es, z.B. in Italien. Da führt airbnb wenn ich es recht erinnere 21% der Mieteinnahmen an den italienischen Staat ab.
Airbnb ist eine relativ junge Erscheinung, die Firma gibt es erst seit 2008, so schön langsam beginnen sich jetzt Staaten und Städte auf dieses Phänomen einzustellen. Dabei geht es immer um die Themen
Die ganze Sache ist also kein Berliner Problem, das ist ein weltweites Phänomen. Mittlerweile haben Staaten und Städte rund um den Globus Gesetze und Verordnungen (ordonances) erlassen um der Sache Herr zu werden. Paris, New York, San Francisco, Berlin aber auch ganze Staaten wie Japan. In Japan ist airbnb mittlerweile faktisch tot. Das kannst Du dir hier durchlesen:
https://community.withairbnb.com/t5/Hosting/Airbnb-style-Hosting-is-Dead-in-Japan-by-July-2018/m-p/7...
Dort schreibt ein CC-Member, daß von 1800 in Kyoto beantragten Lizenzen für Kurzzeitvermietung gerade mal 6 genehmigt wurden.
In New York wurden die Anforderungen für short term rentals auch wieder verschärft. In diesem thread findest du einen Beitrag des Immobilienfachmanns Andre über die Situation in seiner Stadt:
https://community.withairbnb.com/t5/Everything-Else/Hosting-Housing-Police-Knocking/m-p/878197#M906
In NY darf man nur noch STR-Vermietung betreiben, wenn man selbst in der Wohnung lebt, alles andere wird als Hotelbetrieb betrachtet mit allen erforderlichen Auflagen bis hin zur Sprinkleranlage. Ich habe in diesem thread vorgeschlagen wie man die Bestimmungen umgehen könnte, dafür aber gleich eins auf die Finger bekommen.
Airbnb brechen international die großen Märkte der Ballungsräume weg was zu massiven Einnahmeverlusten führt. Du darfst davon ausgehen, daß airbnb in den jeweiligen Märkten alles unternimmt um das schlimmste zu verhindern. Wir bekommen davon zwar alle nichts mit, aber da werden laufend Verhandlungen stattfinden. Wenn aber eine Stadt oder ein Staat nicht will, daß airbnb dort aktiv ist, dann kann weder airbnb noch sonstjemand etwas dagegen machen.
Doch jetzt zu dir. Wenn ich deine Situation richtig verstehe vermietest Du ein ganzes Appartement das dir nicht gehört, du bist also selbst Mieterin dieses Appartements das mittlerweile über 300 airbnb Bewertungen hat. Dazu muß ich dir leider sagen, daß du das schon nach deutschem Mietrecht nicht darfst, denn für Untervermietung ist grundsätzlich die Zustimmung des Vermieters erforderlich. Nun will aber die Stadt Berlin daß Du eine Genehmigung für STR-Rentals beantragsts, und will von dir alle Daten haben. Wenn das die einzige Möglichkeit ist über airbnb weiter zu vermieten weil dich die Firma ansonsten vom Portal entfernt, dann wirst Du diese Genehmigung halt beantragen müssen. Aber dein Vermieter wird deinem airbnb-Geschäft nicht zustimmen, wie du sagst und damit bist du out. Es könnte sogar sein daß man dir das Appartement kündigt, weil dein Vermieter plötzlich Kenntnis von deiner nicht genehmigten Untervermietung erlangt.
Wenn ich deinen thread richtig verstehe ist das einerseits ein Appell an airbnb, sie mögen doch irgend eine Lösung finden, das machen die ohnehin schon. Zum anderen vielleicht die Frage, was du denn selbst unternehmen könntest um doch noch weiter zu vermieten. Ich will nicht ausschließen daß es irgendwelche Rechts-Artisten geben wird die hier Umgehnungstatbestände zusammenbasteln werden. Man darf dabei halt nur nicht auffliegen, denn die angedrohten Bußgelder sind ja gepfeffert.
Was ich dir sagen will ist: Die Wildwest-Zeiten der airbnb-Vermietung neigen sich dem Ende zu, nicht nur in Berlin, sondern weltweit. Du mußt damit rechnen daß dein Geschäftsmodell nicht mehr weiter zu betreiben ist und dir etwas anderes überlegen. Ich weiß, das ist nicht das was du hören willst, aber das ist die Realität.