Airbnb --> Aktiengesellschaft?

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Rafi9
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Airbnb --> Aktiengesellschaft?

Ab wann wird Airbnb zu Aktiengesellschaft umgewandelt? Und bekommen wir (als Gastgeber) eine Beanchrichtigung diesbezüglich?

1 Beste Antwort
Ute42
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Germany

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@Jörg8  

 

Airbnb wollte eigentlich am Donnerstag an die Börse gehen, also Übermorgen. Das hat man jetzt aber auf kommenden Montag verschoben, um mehr zeitlichen Abstand zu den US-Wahlen herzustellen. Der Montagstermin ist aber auch noch nicht sicher, kann sein daß das nochmal verschoben wird. Diese Informationen wurden von Bloomberg verbreitet, auf Anfrage wollte airbnb dazu nicht kommentieren.

 

Der amerikanische Journalist Dennis Schaal spekuliert, daß die Verschiebung mit einer derzeit anhängigen Klage gegen airbnb wegen deren COVID-Stornierungsverhalten im Frühjahr zusammenhängen könnte. Airbnb bezeichnet die Klage als „frivolous“ = unbegründet, andere sind der Meinung daß das Klagerisiko in den Börsenprospekt eingearbeitet werden müßte. In Deutschland würde man in so einem Fall wohl Rückstellungen bilden.

 

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29 Antworten 29

@Rafi9  hohe Nachfrage würde den Aktienpreis steigern, also nehme ich an, dass vorher überall die Werbetrommel ordentlich gerührt wird.... wenns denn überhaupt heuer noch was wird... was bezweifelt werden darf.

Jörg8
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Edingen-Neckarhausen, Germany

@Rafi9, @Sabine-Ingrid0  Airbnb ist schon seit Jahren eine Aktiengesellschaft, nur eben nicht Börsen gehandelt. Es geht nur darum wann Aribnb an die Börse geht:

 

WKN: AIRB01

ISIN: US0000AIRB01

Rafi9
Level 2
Nord, Germany

Ok Ich dachte AG ist automatisch in de Börse und man könnte Aktien kaufen. 

 

Gut also ihr wisst auch nicht wann es losgeht und ob wir eine Mail oder so bekommen?!

Jörg8
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Edingen-Neckarhausen, Germany

@Rafi9  AG bezeichnet nur die Unternehmensform, und die meisten AGs sind nicht an der Börse notiert. Eigentlich ist die französische Bezeichnung von AG am treffendsten "Societé anonym" SA. Die Inhaber sind nicht bekannt.

 

Sobald man aber an die Börse geht müssen die Hauptaktionäre veröffentlicht werden, sogenannte Stimmrechtsmitteilungen. An die Börse gehen die Besitzer immer dann wenn sie ihre Investition vergolden wollen und die Aktien in großen Mengen verkaufen.

 

Momentan ist der Börsengang trotz Corona noch für dieses Jahr vorgesehen. Die Investoren befürchten wohl, dass bei weiter schlecht laufenden Geschäften der IPO schlechter ausfällt, also schnell Kasse machen.

Ute42
Level 10
Germany

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@Jörg8  

 

Airbnb wollte eigentlich am Donnerstag an die Börse gehen, also Übermorgen. Das hat man jetzt aber auf kommenden Montag verschoben, um mehr zeitlichen Abstand zu den US-Wahlen herzustellen. Der Montagstermin ist aber auch noch nicht sicher, kann sein daß das nochmal verschoben wird. Diese Informationen wurden von Bloomberg verbreitet, auf Anfrage wollte airbnb dazu nicht kommentieren.

 

Der amerikanische Journalist Dennis Schaal spekuliert, daß die Verschiebung mit einer derzeit anhängigen Klage gegen airbnb wegen deren COVID-Stornierungsverhalten im Frühjahr zusammenhängen könnte. Airbnb bezeichnet die Klage als „frivolous“ = unbegründet, andere sind der Meinung daß das Klagerisiko in den Börsenprospekt eingearbeitet werden müßte. In Deutschland würde man in so einem Fall wohl Rückstellungen bilden.

 

Hier gibts dazu auch noch was zu lesen :

https://www.deraktionaer.de/artikel/medien-ittk-technologie/airbnb-der-naechste-grosse-boersengang-s...

 

"Im Dezember wolle Airbnb die Preisspanne für die Aktien festlegen und mit den Präsentationen bei potentiellen Investoren beginnen, sagte einer der Insider. Anvisiert werde eine Notierung an der US-Technologiebörse Nasdaq. Es könnte dort eine der größten Neuemissionen des Jahres werden."

Quelle: Handelsblatt

Rafi9
Level 2
Nord, Germany

Top! Ich danke euch!!!

Ute42
Level 10
Germany

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Mittlerweile liegen die Anmeldeunterlagen zum Börsengang von airbnb vor, das Dokument wurde Gestern veröffentlicht.

 

Zum ersten Mal kann man jetzt von airbnb selbst veröffentlichte Firmenzahlen sehen. Man sieht die Umsätze der letzten Jahre, die Auswirkungen von COVID auf den Geschäftsverlauf bis incl. September 2020, Gewinn bzw Verlust in der Vergangenheit usw.

 

 

2020-11-17 airbnb monthly nights booked S-1 form.jpg

 

Das Dokument ist 350 Seiten lang und ohne gutes Englisch kommt man da nicht weiter. Aber das reicht nicht, denn es erscheinen bilanztechnische Begriffe die nicht jeder kennt, z.B. „Liabilities, Redeemable Convertible Preferred Stock and Stockholders’ Equity“. Was ist das?

 

Es steht auch drin wie alt Cathrine Powell ist, aber das werde ich hier nicht reinschreiben. Ich hätte ihr Alter niemals richtig erraten.

 

Ich bin mir nicht sicher ob es airbnb recht ist wenn ich den link zum Dokument hier einstelle. Sollte sich jemand dafür interessieren, z.B. @Jörg8 , dann möge man mir eine PM mit der emailadresse schicken und ich schicke den link. Ich verschicke den link nur an Personen die mir aus dem CC seit einiger Zeit bekannt sind.

 

Jörg8
Level 10
Edingen-Neckarhausen, Germany

@Ute42  das Relevante kannst du einfach heute in der Tagesschau lesen:

 

Umsatzrückgang von einem Drittel auf 2,5 Mrd €

Verlust 700 Mio € in 9 Monaten

1900 Mitarbeiter entlassen

 

Am schönsten finde ich die Formulierung dass Airbnb "Trotz" Corona an die Börse geht??????????

Hallo, gerade "wegen" Corona muss man jetzt an die Börse. Je weniger Umsatz und Gewinn eine Firma macht umso weniger kann man beim Verkauf verlangen.

 

Die haben Angst, dass der Umsatz nächstes Jahr noch weiter zurück geht, und die Verluste sich Ausweiten. Die Investoren mussten dieses Jahr 2 Mrd € nachschießen und das Geld dürfte bald aufgebraucht sein.

Der Konzern braucht dringend Geld um nicht Pleite zu gehen. Alle Investitionen gestrichen, soviele Mitarbeiter wie es geht entlassen, also nochmal aufgehübscht und jetzt so schnell als möglich an Privatanleger veräußern, welcher Investor investiert denn momentan in die Touristikbranche?

 

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/airbnb-boersengang-101.html

"Hallo, gerade "wegen" Corona muss man jetzt an die Börse. Je weniger Umsatz und Gewinn eine Firma macht umso weniger kann man beim Verkauf verlangen."

 

@Jörg8  vielleicht habe ich dich falsch verstanden aber ein Börsengang ist ja dafür gedacht um für ein Unternehmen bei der Emission möglichst viel Geld einzusammeln...

Börse verkauft Zukunft, ja, aber es macht doch keinen Sinn an die Börse zu gehen wenn alle Investoren den Geldbeutel zuhalten.... Ich meine das im Sinn des Unternehmens, nicht als Aktionär.

 

Und als Aktionär gilt die alte Weisheit niemals ins fallende Messer zu greifen.

Ute42
Level 10
Germany

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@Jörg8   

 

Mit deiner Meinung bist du nicht allein, das sagen andere auch.

 

Ich habe mir mittlerweile den Börsenprospekt durchgelesen und bin dabei auf ziemlich brisante Passagen gestoßen. Der Börsenprospekt enthält 70 Seiten auf denen airbnb darauf hinweist, welchen Risiken die Firma ausgesetzt ist. Unter anderem findet sich dort folgende Passage:

 

  • We may have exposure to greater than anticipated income tax liabilities. In September 2020, we received a Draft Notice of Proposed Adjustment from the IRS for the 2013 tax year proposing an increase to our U.S. taxable income that could result in additional income tax expense and cash tax liability of $1.35 billion, plus penalties and interest, which exceeds our current reserve recorded in our consolidated financial statements by more than $1.0 billion.

 

 

Also airbnb hat im September einen Brief von der amerikanischen Steuerbehörde IRS erhalten. Das Finanzamt fordert von airbnb für das Jahr 2013 eine Steuernachzahlung von 1,35 Milliarden USD. So viel Geld, so schreibt airbnb, hat die Firma aber leider nicht, es fehlt eine Milliarde. Auf gut deutsch: Die Firma kann diese Steuerforderung nicht bezahlen.

 

Du schreibst:

 

  • Der Konzern braucht dringend Geld um nicht Pleite zu gehen

 

So sieht es wohl aus. Es gibt für airbnb scheinbar keine Möglichkeit später an die Börse zu gehen, sie brauchen das Geld jetzt. Mit dem Börsengang will man 3 Milliarden USD einsammeln. Hoffentlich klappt das.

 

Ich habe mir überlegt ob ich das was ich eben gepostet habe überhaupt im CC veröffentlichen soll. Dazu muß ich aber sagen, daß das was ich hier schreibe im englischen CC seit 2 Tagen unbeanstandet drinsteht. Also gehe ich davon aus, daß Anna hier nichts auszusetzen hat. Und außerdem müssen wir Gastgeber ja auch wissen, wie es um unseren „Partner“ steht.

 

Es verbleibt die Frage: Wie kommt es zu einer Steuerforderung von 1350 Millionen USD in 2013? Die Firma war ja damals viel kleiner. Das ist ja ein Betrag in der Höhe der gesamten Jahreseinnahmen. Wie kommt so etwas zustande?

 

Udo6
Level 10
Nord, Germany

Durchaus auch erwähnenswert bei den dort genannten Risiken finde ich das Statement “we may not be able to achieve profitability".

Jörg8
Level 10
Edingen-Neckarhausen, Germany

@Ute42, warum solltest du dies nicht einstellen dürfen, der Börsenprospekt ist öffentlich und zur Verbreitung frei gegeben (wie sollten sonst Finanzberater Kunden beraten?)

 

Das IRS hat eine Sonderprüfung der Geschäftsjahre 2013 und 2016 bei Airbnb angeordnet, und bei der Prüfung des ersten Jahres festgestellt, dass 2013 durch den Verkauf geistigen Eigentums der Firmenwert zu niedrig angesetzt wurde und errechnet, dass Airbnb dem Finanzamt 1,35 Mrd € schulden könnte.

 

Vermutet wird, dass es sich dabei um die Eröffnung der Niederlassung im Steuerparadies Irland handelt, also die, mit denen wir zu tun haben, welche im Jahr 2013 eröffnet wurde.

 

Die 1,35 Mrd sind übrigens ohne Zinsen und Bußgeld, das kann also noch deutlich mehr werden.

 

Quelle: buisness insider

 

https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwjkyeyY6ovtA...

 

@Sabine-Ingrid0 

 


vielleicht habe ich dich falsch verstanden aber ein Börsengang ist ja dafür gedacht um für ein Unternehmen bei der Emission möglichst viel Geld einzusammeln...

In erster Linie investieren Banken und andere Investoren in ein Startup, in der Hoffnung dass dieses den Durchbruch schafft, und man beim Börsengang groß Kasse macht. Also wird den Inhabern des Startup Risiko Kapital angeboten, eine Aktiengesellschaft gegründet, und die Inhaben bekommen 30 bis 50 % der Aktien, den Rest bekommen die Investoren. Wenn Kapital nachgeschossen werden muss, wie dieses Jahr die 2 Mrd, dann erfolgt das über Ausgabe neuer Aktien.

 

Beim Börsengang werden dann neue Aktien ausgegeben, bringt Geld in die Kasse des Unternehmens, und ein Großteil der Aktien der Investoren wird ebenfalls angeboten, die verkaufen also ihren Anteil, und behalten meist zwischen 3 und 30 % der Gesamtaktien (Ankeraktionär).

 

Wenn die Firma im Jahr vor dem Börsengang drastisch weniger Umsatz und Gewinn (oder gar riesen Verluste) macht, ist der Ausgabepreis beim Börsengang niedriger und die Firma bekommt weniger in die Kasse, und die Investoren bekommen weniger für den Verkauf. Airbnb steht das Wasser "Unterlippe Oberkante", und die Investoren wollen vor dem Börseneinbruch im Frühjahr schleunigst Kasse machen.

@Jörg8  das meinte ich ja auch, um was es jetzt geht ist offenbar Verlustbegrenzung ..

 

Würdest du solche Aktien kaufen ? Es ist ja kein Unternehmen mit realen Werten die dann verkauft werden könnten..., der Wert ist der Kundenstamm und die Gastgeber ... und die wurden in der Vegangenheit nicht immer gut gepflegt (ums mal vorsichtig auszudrücken).

Es wird jedenfalls spannend.

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