Servicegebühr 435 Euro???

Martin3705
Level 3
Berlin, Germany

Servicegebühr 435 Euro???

Wegen Corona musste ich zwei Unterkünfte für eine Reise nach Lissabon zum 60sten Geburtstag meines Mannes mit Freunden stornieren. Diese waren beide "fully refundable", was auch nach der Buchung per Email bestätigt wurde.

Jetzt behält Airbnb 435 Euro (!!!) von meiner Anzahlung an, mit der Begründung, dass ich in den letzten Monaten bereits drei Stornierungen gehabt hätte und die Buchung sich mit einer anderen Buchung überlappt hätte.

An wen kann ich mich hier wenden? Der Customer Service lässt mich hier verhungern.

Scheinbar haben die noch nichts von der weltweit grassierenden Pandemie gehört (die Stornierungen waren ja nicht ohne Grund, wäre viel lieber verreist), und scheinbar bin ich auch der einzige, der mehrere Unterkünfte für Freunde bucht. Aber die absolute Frechheit ist, einen erst mit vollem Erstattungsanspruch buchen zu lassen, und dann einfach mit fadenscheinigen Begründungen nachträglich Geld einzubehalten. Und dann auch noch so krass viel (für welchen "Service" soll ich denn bitte über 400 Euro bezahlen?)

Ich komme mit gerade irgendwie kriminalisiert vor.

Kann mir hier jemand weiterhelfen? Gibt es sowas wie einen Ombudsservice?

51 Antworten 51
Christoph160
Level 10
Germany

Also ich muss schon sagen, ich finde ihr verteidigt ständig Airbnb aber es muss euch doch klar sein dass so ein Geschäftsgebaren Kunden verprellt ..und das ist doch letztendlich auch EUER schaden.

So eine wichtige Sache wie der Verlust der (nicht geringen) Servicegebühr, trotz vermeintlich kostenloser und fristgerechter Stornierung gehört auf jeden Fall in den Haupttext !

 

Zumindest wenn man storniert müsste ein Hinweis kommen.. zB.. "Achtung, sie haben bereits Ihre maximale Kündigungsanzahl erreicht und würden bei dieser Stornierung Ihre Servicegebühr nicht erstattet bekommen .. wollen Sie das ?

> Bestätigen > Abbrechen"

 

Natürlich fühlt sich @Martin3705  über den Tisch gezogen und ich finde auch zurecht.

@Mika8  "siehe Details" ist ja recht und schön, aber die wirklich wichtigen Dinge sollten gleich am Anfang eines Vertrages stehen, sonst ist es arglistige Täuschung.. sei ehrlich, ließt du immer das Kleingedruckte ?

 

Übrigens, bei anderen Plattformen bezahlt die Servicegebühr der Gastgeber.. aber eben nur wenn die Buchung stattfindet.

Wenn der Gast fristgerecht storniert bezahlt er nichts und der Gastgeber auch nichts, so geht es doch auch.

 

@Ute42  wo die 7 Milliarden hinfließen muss man wohl auch in den Details nachlesen 😉

.

@Christoph160    

 

Du schreibst:

 

  • Übrigens, bei anderen Plattformen bezahlt die Servicegebühr der Gastgeber..

 

Auf dieses Argument warte ich schon lange und endlich kommt es mal. Das ist eine Milchmädchenrechnung daß es schlimmer nicht geht.

 

Alle Buchungsportale von airbnb über booking über Expedia und es gibt noch 20 andere berechnen eine Servicegebühr von 15 bis 20% und die zahlt immer der Kunde.

 

 

  • Airbnb: Miete 100 Euro plus 15 Euro Servicegebühr = 115 Euro Gesamtpreis

  • Booking: Gesamtpreis = 115 Euro (enthält 15 Euro Servicegebühr).

 

 

In beiden Fällen zahlt der Gast 115 Euro und in beiden Fällen zahlt der Gast die Servicegebühr.

 

Wenn du in ein Lokal gehst und ein Schnitzel für 25 Euro ißt, glaubst du daß du die Mehrwertsteuer nicht bezahlen mußt weil diese bei Beträgen unter 250 Euro nicht gesondert ausgewiesen werden muß? Da täuscht du dich aber, die Mehrwertstuer ist in den 25 Euro enthalten und die zahlst du und nicht der Wirt.

 

Ich weiß daß es Leute gibt die glauben sie müßten keine Servicegebühr bezahlen weil die Position nicht gesondert ausgewiesen wird. Das sind genau dieselben Leute die glauben, daß der Osterhase zu Ostern Ostereier bringt.

 

Ich finde es ehrlicher die Servicegebühr gesondert auszuweisen, denn da sieht der Gast wer was bekommt.

 

 

.

@Christoph160   

 

Du schreibst:

 

  • wo die 7 Milliarden hinfließen muss man wohl auch in den Details nachlesen

 

Das ist richtig. Wenn du wissen willst wofür airbnb letztes Jahr 7 Milliarden USD ausgegeben hat dann muß du dir den Jahresbericht für 2020 durchlesen, das Dokument ist 33 Seiten lang. Da kannst du dann nachlesen, daß airbnb letztes Jahr einen Verlust von 251 Millionen USD aus ordentlicher Geschäftstätigkeit (adjusted EBITDA) erwirtschaftet hat.

 

Hätte airbnb an Martin die 400 Euro zurückerstattet, dann wäre der Verlust noch größer gewesen.

 

 

@Ute42du schreibst :

 

"Da kannst du dann nachlesen, daß airbnb letztes Jahr einen Verlust von 251 Millionen USD aus ordentlicher Geschäftstätigkeit (adjusted EBITDA) erwirtschaftet hat. Hätte airbnb an Martin die 400 Euro zurückerstattet, dann wäre der Verlust noch größer gewesen."

 

Auch die Lufthansa macht in Deutschland Verluste und auf Malta Gewinne (ganz zu schweigen von Amazon und Konsorten).

Diese Zahlenspielchen sind leider gang und gäbe, du glaubst doch nicht etwa dass es bei deiner Lieblingsfirma anders läuft ?

 

https://www.rnd.de/wirtschaft/lufthansa-zahlt-die-airline-lieber-an-steueroasen-wie-malta-netzwerk-s...

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@Christoph160 

 

Die Lufthansa hat trotz Malta in 2020 einen Verlust von 4,2 Milliarden Euro erwirtschaftet. Lange geht das nicht mehr gut. Der Reisemarkt befindet sich in einer Schockstarre und es ist kein Ende in Sicht.

 

@Ute42  ja das stimmt, aber vor der Krise haben sie auch schon "offiziell" Verluste gemacht. Ließ dir mal den Artikel durch.

Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen dass du Geschäftsberichte von globalen Unternehmen nicht so ernst nehmen solltest,

bzw dir dein Mitleid vielleicht für deine Mitmenschen aufsparen solltest.

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@Christoph160 

 

Das stimmt nicht. Die Lufthansa hat von 2014 bis 2019 Gewinne zwischen 3,1 und 5,7 Milliarden Euro gemacht.

 

 

@Ute42  schreibt : "Das stimmt nicht. Die Lufthansa hat von 2014 bis 2019 Gewinne zwischen 3,1 und 5,7 Milliarden Euro gemacht."

 

Hannover. Prellt die Lufthansa den deutschen Staat um Steuergelder? Das Netzwerk Steuergerechtigkeit kommt in einer Untersuchung zu dem Ergebnis, dass die Airline in den vergangenen zehn Jahren im Durchschnitt nur wenig Unternehmenssteuern in Deutschland gezahlt habe. Es sei sehr wahrscheinlich, heißt es im Fazit, dass die Lufthansa Gewinne in Steueroasen wie Malta verschoben habe. Dort betreibe die Airline eine Tochtergesellschaft mit zwei Mitarbeitern, die im vergangenen Jahr fast 200 Millionen Euro Gewinn gemacht habe. “Das ist ein Indiz, dass es sich nicht um eine übliche Arbeitsstätte handelt”, sagte Konrad Duffy, Referent für Finanzkriminalität bei der Bürgerbewegung Finanzwende, im N-TV-Podcast....

 

@Ute42   ich bekomme langsam das Gefühl dass es dir nur darum geht irgendwie deine Meinung durchzuboxen nach dem Motto : Ich weiß alles und alle anderen sind blöd, bist du irgendwie mit Jörg verbandelt ? Der hat auch so einen netten Schreibstil.

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@Christoph160 

 

Für diesen Beitrag kriegst du von mir keinen Kudo, noch nicht einmal ein Osterei. 😎

 

@Ute42   🤣

 

ich geb's zu, das mit Jörg war gemein 🤗

Martin3705
Level 3
Berlin, Germany

Kleiner Unterschied @Ute42 

Wenn ich bei Booking eine als voll flexibel stornierbar ausgewiesene Buchung storniere, bekomme ich auch diese Servicegebühr zurück.

Und DARUM (= NICHT, dass Airbnb eine Servicegebühr für erfolgreiche Buchungen erhält, in denen auch die Kosten von nicht erfolgreichen Buchungen eingerechnet sind) geht es hier.

 

Und ich buche auch nicht, weil es mir darum geht zu sorgen, dass Airbnb einen Gewinn oder weniger Verlust macht (dafür sorgt schon deren Management, und Airbnb ist jetzt auch nicht die einzige Firma, die letztes Jahr einen Verlust erlitten hat). Genausowenig, wie du in den Supermarkt gehst und dort einkaufst, weil es dir ein Anliegen ist, dass es Aldi oder Lidl oder Rewe oder wem auch immer gutgeht.

Deine Argumentation mit den Gewinnen oder Verlusten von Airbnb geht total am Thema dieses Threads vorbei.

@Ute42  da hast du mich falsch verstanden, natürlich zahlt im Endeffekt der Kunde unterm Strich das gleiche ob der Gastgeber die Gebühr zahlt und auf den Preis schlägt oder ob es der Gast extra zahlt.

Mir ging es darum dass Airbnb die Gebühr einbehält wie es in obigem Fall beschrieben ist, was eben im anderen Fall nicht so ist. 

 

Ich denke jedem der über eine Plattform bucht ist klar, dass dafür eine Provision erhoben wird bzw jemand mitverdient.. aber für mich als Kunde ist es nur entscheidend was ich Brutto dafür bezahle ohne in irgendwelche Fallen zu tappen.

Schade dass du mich anscheinend für doof hältst 😄 , sonst würdest du ja sowas nicht schreiben...

 

"Ich weiß daß es Leute gibt die glauben sie müßten keine Servicegebühr bezahlen weil die Position nicht gesondert ausgewiesen wird. Das sind genau dieselben Leute die glauben, daß der Osterhase zu Ostern Ostereier bringt."

Ute42
Level 10
Germany

.

@Martin3705   

 

Ich will auf die Detaildiskussion die weiter oben geführt wurde nicht eingehen sondern mal den Gesamtzusammenhang darstellen.

 

Wir haben seit über einem Jahr eine weltweite Epidemie, laut Kanzlerin Merkel ist das die größte Katastrophe seit dem zweiten Weltkrieg. Weltweit sterben Millionen von Menschen und Millionen von Menschen verlieren ihre Existenz. Das gilt besonders für diejenigen die im Tourismus tätig sind.

 

Wir Gastgeber in Deutschland haben zum Beispiel in 9 von den letzten 12 Monate ein Verbot von touristischen Vermietungen. So ein Berufsverbot hat es in Deutschland nach dem 2. Weltkrieg auch noch nicht gegeben. Ich zum Beispiel hatte bis 2019 monatliche Mieteinnahmen von 3000 Euro, da ich zuletzt 9 Monate lang nicht vermieten durfte, fehlen mir mittlerweile 27.000 Euro. Nun gut, mir geht es nicht schlecht, aber es gibt Vermieterkollegen die können jetzt die Hausfinanzierung nicht mehr bezahlen und sind gerade dabei ihre Immobilien zu verlieren. Und du beklagst dich über 400 Euro?

 

Airbnb ging es in der letzten Zeit auch nicht gut. Im Frühjahr letztes Jahr hat die Firma weg Corona massenweise kostenlose Stornierungen für Gäste zugelassen, bis airbnb schließlich sebst das Geld ausgegangen ist. Daraufhin hat die Firma 2 Kredite über jeweils 1 Milliare USD aufgenommen. Einer dieser Kredite hatte einen Zinssatz von 10% in der derzeitigen 0-Zins Phase. Kannst du dir vorstellen in welchem Zustand sich eine Firma befinden muß die keine Wahl hat als so einen Zinssatz zu akzeptieren? Und du beklagst dich über 400 Euro?

 

Und dann hat airbnb im Mai 2020 ein Viertel seiner Belegschaft entlassen, das waren knapp 2000 Mitarbeiter. Und du beklagst dich über 400 Euro?

 

Was du forderst ist, daß dir in der größten Katastrophe seit dem 2. Weltkrieg keinerlei finanzieller Schaden entstehen darf, nicht einmal 400 Euro. Dieser Schaden soll von airbnb übernommen werden. Meine Einschätzung ist, daß du diese 400 Euro nicht bekommen wirst, auch dann nicht, wenn du 10 mal bei Kundenservice anrufst. Hätte ich die Sache zu entscheiden, dann würdest du das Geld auch nicht bekommen.

 

 

Ich nehme an, daß dich meine Argumente nicht überzeugen, denn du schreibst:

 

  • Dann müsste ich in Zukunft zwar andere Reiseportale benutzen (was ich aber durchaus in Erwägung ziehe, booking.com bietet inzwischen auch Wohnungen und nicht nur Hotels),

 

 

Glaubst du daß es bei booking.com besser ist? Hast du dir schon mal die über 20.000 Bewertungen für booking.com auf dem Bewertungsportal „Trust Pilot“ angesehen?

 

https://de.trustpilot.com/review/www.booking.com

 

Der Bewertungsdurchschnitt ist 1,6* von maximal 5,0*, recht viel schlechter geht es nicht. Gäste bewerten Buchungsportale immer dann schlecht, wenn sie nicht das bekommen was sie wollen, egal ob sie im Recht sind oder nicht.

 

 

2021-04-01 Bewertungen booking.jpg

 

 

Und dann schreibst du:

 

  • Gibt es auch eine Community für Gäste?

 

Das Community Center in dem du dich gerade befindest ist ein Forum sowohl für Gastgeber wie auch für Gäste. Es ist aber leider so daß Gäste sich hier nur zu Wort melden, wenn sie ein persönliches Problem haben. Ansonsten sieht und hört man von denen nichts. Proaktiv meldet sich von den Gästen niemand.

 

Du hättest dich vor der Buchung zum Beispiel hier melden können um zu fragen: Muß ich etwas besonderes beachten wenn ich Unterkünfte buche bei denen sich der Termin zeitlich überschneidet? Das hast du aber nicht gemacht. Ich habe so eine Frage oder eine vergleichbare Frage hier von einem Gast übrigens noch nie gelesen. Gäste melden sich nur, nachdem das Kind in den Brunnen gefallen ist.

 

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Meine Meinung zu deinem Fall ist: Wenn dir in der größten Katastrophe seit dem 2. Weltkrieg nichts schlimmeres passiert als 400 Euro zu verlieren, dann mach 3 Kreuzzeichen und sei heilfroh.

 

Martin3705
Level 3
Berlin, Germany

@Ute42 

Wenn ich deiner Argumentation im letzten Beitrag folge, dann schreibst du im Endeffekt, dass ich mich nicht so haben soll wegen 400€, weil das Problem der Welt ein größeres ist (Deine Ausfälle, der Verlust von Airbnb, etc)

 

Wenn ich das andersherum schreibe, sagst du, dass es okay ist, wenn mich ein Unternehmen übers Ohr haut (die Details sind dir ja auch egal bzw ich sollte mich halt proaktiv erkundigen, ob das, was mir bestätigt wurde auch wirklich so stimmt, ob es da keinen Haken gibt bzw die etwas anderes schreiben als sie meinen), nur weil es denen schlecht geht?

 

Na ich hoffe doch, diese Ansicht setzt sich nicht in nächster Zeit bei allen Reiseanbietern durch und ich habe auch Angst um deine Gäste, da du ja bereits einen Ausfall von 27,000 Euro hattest...

.

@Martin3705     

 

 

  • Wenn ich deiner Argumentation im letzten Beitrag folge, dann schreibst du im Endeffekt, dass ich mich nicht so haben soll wegen 400€, weil das Problem der Welt ein größeres ist.“

     

Richtig, genau das meine ich

 

  • Na ich hoffe doch, diese Ansicht setzt sich nicht in nächster Zeit bei allen Reiseanbietern durch …..“

 

Jetzt warten wir erst mal ab wieviele von den Reiseanbietern es nächstes Jahr noch gibt. Da werden nämlich einige in Konkurs gehen.

 

 

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