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Dem Problem der Mehrwertsteuer bei der Wasserrechnung entgeht man am Besten dadurch, daß man wie ich eine eigene Quelle hat. Ich zahle also für das Wasser nichts.
Dafür habe ich aber andere Ausgaben. Ich muß in regelmäßigen Abständen das Trinkwasser untersuchen lassen. Meine Meßwerte sind so gut wie sie besser nicht sein könnten und ich habe bisher jede Trinkwasseruntersuchung bestanden.
Das größte Problem beim Trinkwasser ist Nitrat. Nitrat kommt ins Grundwasser durch die Düngung der Landwirtschaft, es wird also auf den Feldern Gülle aus der Tierhaltung ausgebracht, die Gülle sickert ins Grundwasser und dann hat man da Nitrat drin.
Bisher habe ich 80 Euro für die Trinkwasseruntersuchung bezahlt, ab jetzt werden es 650 Euro sein. Warum? Naja, weil mal wieder alles verschärft wurde.
In der niederbayerischen Gäubodenebene, einem der fruchtbarsten Ackerböden Deutschlands, wird Landwirtschaft betrieben und da gibt es wegen der Ausbringung von Gülle das Problem mit Nitrat im Grundwasser. Der zulässige Grenzwert von 50mg Nitrat pro Liter wird ständig überschritten. Hier im Bayerischen Wald gibt es aber kein Nitrat im Wasser, denn die Quellen liegen in der Regel im Wald, am Berg, und da kann man keine Landwirtschaft betreiben. Es ist unmöglich hier oben Gülle auszubringen, also gibt es hier im Wasser überhaupt kein Nitrat.
Jetzt werden aber immer mehr Besitzer von völlig nitratfreien Quellen im Bayerischen Wald dazu verdonnert ihr Trinkwasser aufs genaueste nach Nitrat untersuchen zu lassen. Warum macht man das, es ist doch kein Nitrat vorhanden?
Die derzeitige einfache Trinkwasseruntersuchung für 80 Euro ist zu ungenau als daß man die Daten für statistische Zwecke verwenden dürfte. Es muß also eine genauere Untersuchung für 650 Euro her. Im Moment habe ich 0mg Nitrat im Wasser, 50mg wären erlaubt. Mit der genaueren Untersuchung werde ich vielleicht 0,01mg haben. Wo kommen denn diese 0,01mg her? Naja, vielleicht hat da irgendwo eine Wildsau an den Baum gepinkelt, das kann man dann auch noch nachweisen.
Also nehmen wir mal an, man untersucht in der niederbayerischen Gäubodenebene 500 Entnahmestellen von Wasser nach Nitrat und die Belastung ist 100mg pro Liter. Jetzt untersucht man 500 Entnahmestellen im Bayerischen Wald aufs genaueste, Belastung 0,01 mg Nitrat. Wenn man diese beiden Werte zusammezählt und den Durchschnitt bildet, dann kommt man auf eine durchschnittliche Nitratbelastung von ca. 50mg und das ist ja erlaubt.
Es gibt also im wesentlichen 2 Möglichkeiten die Nitratbelastung statistisch nach unten zu bringen:
Beides führt zum selben Ergebnis. Statistisch sinkt die Nitratbelastung des niederbayerischen Trinkwassers. Diesen Erfolg kann die Bayerische Staatregierung dann in einer Pressemitteilung veröffentlichen.
Wie man sieht, ich habe hier mit ganz anderen Sachen zu tun als mit 2% MWSt.