Automatiserung und Digitalisierung sind definitiv im Beherbungswesen noch immer
nicht weit verbreitet und haben ein deutchliches Verbessungspotential.
Nicht umsonst gibt es eine Reihe von Anbietern,
die die Automatisierung dort in den Fokus stellen wollen.
Als Beispiel fuehre ich nur Betterspace an.
Automatisierte Prozesse veraendern den Arbeitsalltag in Hotels, besonders jetzt,
wo die Hotellerie mit Fachkraeftemangel und Buerokratie kaempfen muss.
Eine ganz ganz grosse Huerde ist aber der Check-In-Prozess.
Laut EU-Gesetzen muss der Gast sich mit Personalausweis authentisieren.
Selbst wenn man, wie ich es schon erlebt habbe, den Ausweis beim Buchungsprozess
online hochlaedt (was rechtlich sehr umstritten ist), wie weiss ich beim Check-In,
dass der Gast, der erscheint, auch mit dem Ausweisinhaber identisch ist,
wenn ich den Ausweis nicht selbst sehe oder durch teure Extrahardware pruefen lasse?
Und wie will ich einen Check-Out-Prozess sinnvoll automatisieren?
Was bei der Automatisierung hilft sind gute Anleitungen, auch als Textbaustein,
fuer den Gast und ein eigener Chatbot,
der dem Gast alle Fragen in der Pre/stay/Post-guest journeybeantwortet.
Das ist aber bei der Vielzahl der Fragemoeglichkeiten fast unmoeglich.
Wie will man automatisieren, ob der Gast volljaehrig ist und allein kommt oder
mit einer Horde von Partygaesten?
Wir sind hier in der Mehrzahl Privatgastgeber und verzichten bewusst auf Automatisierung -
obwohl ich privat und beruflich ein grosser Automatisierungsfan bin.
Ein Potential was man leichter einsetzen kann ist die Dokumentation der Gaestedaten und Buchungsdaten,
die auch in die Steuererklaerung einfliessen koennen.
Ebenso die Personalverwaltung.
Nicht zu vergessen eine automatische Erinnerung an die Gaeste, z. B. zu deren Geburtstagen.
Oder die Energiemanagementdaten, damit die Gaeste beim naechsten Aufenthalt
gleich ihre Wohlfuehlumgebungen vorliegen haben.
Schliesslich die Kapaazitaetsplanung der frein Zimmer.
Bei meinem letzten Muenchenaufenthalt habe ich wirklich in einem Hotel uebernachtet,
wo eigentlich alle Prozesse automatisiert waren, ich keinen einzigen Mitarbeiter gesehen habe;
meine Daten wurden online abgefragt; ich habe den Personalausweis hochgeladen und
der Check-In war komplett automatisiert mit PIN-Verfahren fuer die Hotel- und Zimmertuer.
Aber das wollen wir gar nicht.
Was hier bei Airbnb gut automatisiert ist, dass uns Airbnb die Zahlungsmodalitaeten abnimmt
und die Gaesteaquirierung ueber ein bekanntes Portal sowie ein mehr oder weniger
gutes Bewertungssystem sowie eine Art von Schadensregulierung.
Man koennte natuerlich den Automatisierungsprozess soweit ins absurde treiben,
dass ein Roboter die Immobilienportale scannt und neue automatisch kauft.
In Deutschland steht dem aber entgegen, dass der Immobilienkauf nur notariell und
von einem realen Menschen moeglich ist.