Fulltime Host in Deutschland

Jasmin755
Level 2
Freigericht, Germany

Fulltime Host in Deutschland

Hallo an alle deutschen Hosts 🙂 Ich wollte wissen, wie das in Deutschland funktioniert, wenn man in Vollzeit als Host tätig wäre. Dh keine Anstellung bei einem Arbeitgeber, man zahlt seine Krankenkasse selbst, ist aber nicht selbstständig. Versteuern kann man die Einnahmen ja trotzdem ganz normal. Aber was ist man dann? Arbeitslos? Selbstständig? Wie nennt sich das bzw wie funktioniert es? Oder muss man das gewerblich sein?

Danke für euren input!

9 Antworten 9
Till-and-Jutta0
Host Advisory Board Alumni
Stuttgart, Germany

Hm, gute Frage - wie wärs mit Privatier? Für wen oder was brauchst du die Angabe, @Jasmin755 ?

 

Kommt auch auf deinen Arbeitsumfang an. Mit vielen Wochenstunden rechnest du?

 

Handelt es sich um deine eigene Immobilie, wird das üblicherweise Private Vermögensverwaltung genannt. Betreibst du hingegen Wohnraum-Arbitrage, wird es m.W. eher gewerblich.

 

[Du bist hier im englischsprachigen CC gelandet. Ein Admin sollte das ins DE-CC verschieben.]

Oh das war mir nicht bewusst, danke für den Hinweis 🙂

Also zZ arbeite ich in TZ als Angestellte und habe mich das erst mal nur theoretisch gefragt. Meine 2 bnbs sind Eigentum von meinem Vater, für das ich Miete zahle.

Wie viele Stunden ich aufbringe ist sehr unterschiedlich. Manchmal habe ich Leute nur 1-2 Nächte, vor allem in dem Zimmer. Dann habe ich in der Wohnung auch mal welche die mehrere Wochen da sind. Da variier das natürlich. Ausserdem auch ob Ferienzeit ist etc. Kann also pauschal nicht festgehalten werden.

Gerlinde0
Level 10
Kempen, Germany

@Jasmin755 

 

Du wärst auf jeden Fall gewerblich unterwegs und somit selbstständig,  je nachdem wie viele Vermietungen Du im Jahr planst, bist Du entweder Kleinunternehmer, wenn Du googelst, findest Du reichlich Info dazu, auch hier in der Suchleiste Keyword eingeben, da findest Du manche wichtige Info, über Einnahmensgrenzen usw. Wenn Du weiter keine Einkünfte hast, musst Du an RV, KV, Unfallversicherung, Haftpflicht zumindest denken.

 

Vermietest Du über die Grenze der  Kleinunternehmerregelung, dann musst Du ein Gewerbe anmelden mit allen Konsequenzen eines Unternehmers, wie IHK Gebühren, vierteljährliche Umsatzsteuervorauszahlungen, eigene Rentenversicherung usw.

 

Ein Privatier bist Du in meinen Augen auf keinen Fall und arbeitslos auch nicht. Soweit ich Dich verstanden habe, bist Du noch nicht in Rente und möchtest Deine Anstellung nicht mehr ausüben? Meldest Du Dich arbeitslos, darfst Du zwar einen gewissen Satz zum ALG (erfährst Du beim Arbeitsamt) dazuverdienen, das ist aber gering und wirst das permanent dem AA nachweisen müssen, Du wärest aber weiter krankenversichert, rentenversichert. Außerdem musst Du dem AA ständig beweisen, dass Du dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehst. Etwas schwierig bei gleichzeitiger Vermietung. Wenn Du Pech hast (oder Glück?) musst Du eine Weiterbildung in Anspruch nehmen. Was machst Du, wenn die Arbeitslosenzeit abgelaufen ist?

 

Bevor Du das wirklich machst, konsultiere Deinen Steuerberater, der ja Deine Gesamtsituation kennt. Vermögenswerte usw.

Jasmin755
Level 2
Freigericht, Germany

Wow danke für die ausführliche Antwort.  Ich bin Mitte 30, daher leider noch weit von dem Ruhestand entfernt 😉 mir macht das ganze nur mehr Spaß als ein fester Job.

Inwiefern kann man denn bei airbnb Einkünfte haben und die normal versteuern. Bin erst seit 2022 host und have die ganze Steuersache jetzt noch vor mir.

 

@Jasmin755 

Wenn Du das erst so kurz machst, dann behalte auf jeden Fall vorerst Deine sichere Anstellung und schau Dir das erstmal an, als Nebeneinkunft, ob es Dir in einem Jahr noch gefällt. Denke mal an Corona, als es in 2020 begann, wir hier einen Lockdown hatten und nicht für Private vermieten durften, da gab es von vielen einen Aufschrei, deren feste Kosten ja weiter liefen. Ich hatte meine Vermietung fast zwei Jahre geschlossen! Zum Glück muss ich nicht davon leben, viele müssen es aber, die z. B. extra dafür eine Wohnung gemietet hatten. Denke vor allem an Deine Sicherheit!

Vielleicht bekommst Du noch weitere Tipps hier von anderen.

 

Jasmin755
Level 2
Freigericht, Germany

Ich habe in 2020 meinen Job auch verloren, da ich im Reise- und Eventbereich war. Kann das also gut nachvollziehen.  Danke schon mal euch für euer Feedback

Till-and-Jutta0
Host Advisory Board Alumni
Stuttgart, Germany

Jetzt wird's haarig, @Jasmin755 , denn du erkundigst dich nach steuerlichen Ratschlägen.
Hierzu muss ich sagen, dass wir keine Steuer- oder Rechtsberatung leisten können und dürfen.

Wir tauschen Erfahrungen aus.

Hol dir im Zweifel lieber Rat bei Profis. Das kann sonst ins Auge gehen.

Alles gut, das war mehr ins blaue gesprochen. Ich hatte mich nur grundsätzlich gefragt wie das in Deutschland ist, da ja jedes Land anders ist.

Till-and-Jutta0
Host Advisory Board Alumni
Stuttgart, Germany

Fast täglich spült mir der Newsticker einer bekannten Suchmaschine Meldungen über wundersame Businesserfolge rein, von jungen Menschen ohne Gastgeben-Erfahrung, dafür mit Gespür für schnellen Erfolg und schnelle Autos, die Hunderte Wohnungen weitervermieten, „vollautomatisiert“ (Ob der Dreck wohl auch vollautomatisiert wegputzt wird, und ob sich die Putzkraft auch so einen Lebensstil leisten kann?).

 

Da gehört diese Nachricht wohl noch zu den seriösen:

 

TillandJutta0_0-1672997694788.png

 

Was ich damit sagen will: Bleib bodenständig und realistisch. Wenn du Freude am Gastgeben hast und dir das ein Einkommen beschert, prima! Bleibe aber stets auf mehreren Beinen stehen.

 

Das Einkommen muss versteuert werden (du hast natürlich auch Werbungskosten zum gegenrechnen, und das oft nicht zu knapp). Und du brauchst eine Krankenversicherung. Die Berufsbezeichnung ist Finanzamt und Krankenkasse eigentlich wurscht. Da geht’s dann eher darum, in welche Kategorie die Einkunftsart fällt. Spielt für die Höhe der Steuer bzw. Beiträge aber m.W. keine Rolle (bei Gewerbe kenne ich mich nicht aus).

 

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