So heiße ich junge Gäste auf dem Land willkommen

[Walter]

Dieser Artikel ist Teil einer Serie, in der es um den Aufbau von Verbindungen durch Gastfreundschaft geht.  Der Originalartikel  wurde von Rachel1200 in der englischsprachigen Community veröffentlicht und wir haben ihn für euch ins Deutsche übersetzt

_____________________

Ich vermiete zwei Jurten in England. Diese Rundzelte mit Holzrahmen bieten Platz für bis zu zehn Gäste. Im Laufe der Jahre habe ich beobachtet, dass Gruppen von jungen Leuten sie häufig für Zusammenkünfte buchen. Viele dieser Gruppen kommen aus größeren Städten in England, zum Beispiel aus Manchester oder London, und sie haben oft keinerlei Erfahrung mit Holzöfen. Sie scheinen auch unsicher zu sein, wie ich sie empfange und auf ihre Fragen reagiere.

Ich liebe es, meine Jurten und die wunderschöne Landschaft mit Gästen zu teilen, insbesondere mit jungen Reisenden. Ich begrüße sie immer mit einem Lächeln. Und ich heiße alle Gäste ohne Vorurteile willkommen. Während sich die Gäste einrichten, erkläre ich ihnen, wie man den Ofen anheizt, oder ich zeige ihnen den Weg zu unserer Eismanufaktur und unserem Streichelzoo mit Ziegen, Schweinen und Kaninchen. Ich sehe, wie sich mein Lächeln in ihren Augen widerspiegelt, und ich spüre, wie sie sich ein wenig entspannen. Meist erkennen die jungen Leute dann schnell, dass sie bei mir wirklich willkommen sind, und sie beginnen, mir zu vertrauen.

Manchmal besteht die Gruppe aus ausländischen Studierenden – Freund:innen aus demselben Land oder aus verschiedenen Ländern. Ich bin immer neugierig, woher sie kommen, und finde es interessant, wenn sie mir ein wenig über ihre Herkunft und Kultur erzählen. Ich glaube, sie sind oft überrascht, wie aufgeschlossen ich bin.

Ich sage ihnen immer, sie sollen sich ganz wie zuhause fühlen. Gerade jüngere Gäste wünschen sich häufig Freiraum, also gebe ich ihnen diesen und bin für sie da, wenn sie irgendetwas brauchen. Bevor sie auschecken, sehe ich sie aber auf jeden Fall noch einmal. Ich freue mich immer sehr, wenn ich höre, dass sie eine tolle Zeit hatten. 

Das ist der Grund, warum ich das Gastgeben so liebe: Es schafft eine Community. Ich trage meinen kleinen Teil dazu bei, die Einsamkeit junger Menschen zu lindern: Ich heiße sie von ganzem Herzen an einem Ort willkommen, von dem sie vielleicht nicht erwartet hätten, dass sie sich dort zuhause fühlen würden.

Wie sorgt ihr dafür, dass sich eure Gäste zuhause fühlen? Welche Geschichten habt ihr über außergewöhnliche Gäste? Und wie hat eure Gastfreundschaft ihnen zu einem großartigen Aufenthalt verholfen?

Rachel in ihrer gemütlichen, knapp sechseinhalb Meter hohen Jurte, in der zehn Gäste schlafen können.