Es ist für mich immer noch eine besondere Herausforderung, ausländische Gäste zu beherbergen. Meine Englisch-Kenntnisse sind eher kümmerlich.
Für schriftliche Antworten nutze ich - wenn auch mit großem Misstrauen- google translate. Jüngst geschah es wieder, dass diese software aus der 3. Person Singular, weiblich ( sie) kurzerhand eine 2. Person Singular ( you) machte, was den Satz dann ziemlich rätselhaft erscheinen ließ.
Übersetzungen von der deutschen Sprache in die englische Sprache kontrolliere ich, bei Übersetzungen in andere Sprachen ist mir das nicht möglich und ich bete, dass es gut gehen möge und nicht allzuviel von meiner Mitteilung verloren geht.
Einmal half eine Übersetzungssoftware wirklich: ich bat einen spanischen Gast, die Meldebescheinigung auszufüllen und zu unterschreiben. Er wollte nicht.
Der Hintergund ist, dass ganz oben auf der Dortmunder Meldebescheinigung der rechtliche Hinweis steht: "Wer diesn besonderen Meldeschein nicht unterschreibt...handelt ordnungswidrig. Die Ordnungswidrigkeit kann mit einer Geldbuße bis zu 1000 Euro (fettgedruckt!) geahndet werden." Er sollte also was unterschreiben, wobei es um 1000 Euro geht. Ich konnte ihm das Behördendeutsch nicht übersetzen. Da zückte er sein smartphone, fotografierte den Text, ließ alles von einer App übersetzen und war dann erleichtert.
Was eine Übersetzungssoftware gar nicht kann: ein freundliches Lächeln, mal kurz zeigen, was wie funktioniert.
Oder die Gefühl- und Stimmungslage in der jeweiligen Situation zu erfassen und darauf sprachlich zu reagieren. Ein Beispiel: die Gäste betreten das Apartment zum ersten Mal und reagieren kaum. Sind sie einfach zu erschöpft von der langen Reise? Wollen sie erstmal nur ihre Ruhe haben? Sind Gefühlsausbrüche nicht so ihr Ding? Sind sie zum ersten Male in Deutschland und unsicher? Da kann ich nur hoffen, dass ich selbst die richtigen Worte finde.
Jetzt bin ich gespannt auf eure Geschichten!