Restaurants auf Airbnb

[Till-and-Jutta0]

Ist da was an mir vorübergegangen? Stimmt: da gab’s im September eine Pressemitteilung über eine Kooperation mit Resy, einem Restaurant-Reservierungssystem.

Jetzt erscheint im Reisemodus neben Unterkünfte und Entdeckungen der neue Knopf Restaurants, der zu Etablissements in 16 US-Städten führt:

Dort kann man auf der Karte oder nach Filtern suchen. Wenn man durch die Bilder und Bewertungen seine Wahl getroffen hat, kann man die Reservierung durch eine Anzahlung sichern.

[Ralf5]

@Till-and-Jutta0, was es alles so gibt, ob das wohl irgendwann auch zu uns rüber schwappt? Wäre vielleicht eine neue Geschäftsidee... oder ist vielleicht schon was in Planung?

Als Gast hätte dies bei manchen Gelegenheiten durchaus seine Vorteile - aber als Restaurantbetreiber wäre mir der organisatorische Aufwand wohl zu groß, geht wohl nur bei durchorganiesierten Ketten.

[Ilona18]

@Ralf5  genau, das geht nur bei Ketten oder großen angesagten Szene-Restaurants. Meine andalusischen Lieblingsrestaurants, wo die Mutter noch in der Küche steht, der Vater hinter der Bar steht und die Kinder bedienen - also die kleinen Familienbetriebe  -  bleiben mal wieder auf der Strecke. 

Another one bites the dust.

[Thomas339]

Da muss ich dir wiedersprechen @Ilona18. Jedes noch so kleines Restaurant kann mit wenig Aufwand seine Reservationen digitalisieren. Der Vorteil liegt auf der Hand der Gast kann 24h reservieren und nicht abhängig von den Öffnungszeiten reservieren. Weniger Telefonate welche nicht immer einfach sind. Gerade dort wo sich Touristen tummeln sehr hilfreich. Ich kann im voraus buchen, bin unabhängig von den Zeitzonen und muss mich nicht mit schlechtem english herumschlagen. 

In meinem Leben habe ich ein paar kleine Betriebe in die Reservations digitalisierung geführt. 
Als gelernter Koch mit Hotelfachschule Abschluss und Programmierer im Bereich Web war und bin dazu predistiniert dies zu machen. 

Abgesehen davon irgendwann wurde die telefonische Reservierung in Hotels/Restaurant eingeführt. Vermutlich bleiben die auf der Strecke welche sich dieser neuen Technologie verwehrten.

[Till-and-Jutta0]

Ein weiterer Aspekt: Bei der Reservierung über ein Web-Portal kann der Gastwirt eine Anzahlung verlangen. In Zeiten, wo die Unsitte um sich greift, dass Gäste die (an für sich verbindliche) Reservierung einfach nicht wahrnehmen, könnte das gerade in nachgefragten Gegenden eine enorme Erleichterung für den Gastwirt darstellen.

[Ilona18]

@Thomas339   da hast du wahrscheinlich Recht - solange es zivilisierte Länder betrifft. Aber bei mir in Andalusien geht es südländisch-unzivilisiert zu. Wenn es stürmt oder regnet bleibt der Laden geschlossen, denn die Leute haben keine Lust für wenige Gäste zu öffnen. Wenn die Oma von der Nachbarin stirbt bleibt der Laden zu, denn man muß zur Beerdigung. Wenn jemand aus der Familie im Krankenhaus liegt, bleibt der Laden zu, denn alle verbringen die nächsten Tage oder Wochen im Krankenhaus. Wenn es eine Hochzeit oder Taufe gibt, bleibt der Laden zu, denn alle müssen tagelang feiern. Ich kenne einen Argentinier der ist ein großer Rock-Fan. Wenn er auf einem Konzert kräftig abgefeiert hat, dann öffnet er oft eine ganze Woche lang sein Restaurant nicht. Da helfen auch keine Reservierungen. Und Vorauszahlungen auch nicht.

Und ich liebe es in einer Region zu leben, wo nicht alles 100% durchorganisiert ist, man nicht auf 100%ige Auslastung und noch mehr Wachstum erpicht ist, sondern spontan und menschlich lebt.

[Ralf5]

Ich finde es gut, dass durch @Thomas339 auch kleine Restaurants in die digatale Reservierung geführt werden, dennoch werden wohl sehr viele dieser kleinen Betriebe diesen Schritt alleine nicht wagen, ob aus Unsicherheit oder aus anderen Gründen heraus. Außerdem würde sie das in ihrer eigenen Planung einschränken und sie müssten öffnen, weil ja schon Reservierungen da sind und womöglich schon Menübestellungen - was wenn der Jäger gerade kein Wild geschossen hat und es deswegen kein Hirschbraten gibt oder die Bauernenten wurden nicht geliefert? Nicht ganz so extrem, aber ähnlich wie bei @Ilona18 gibt es hier diverse einheimische Gaststätten und Ausflugslokale mit regionaler Küche in begrenztem Umfang, wenn die vorbereiteten Portionen weg sind, dann wird das Gericht einfach von der Karte gestrichen und ja, auch bei uns gibt es Lokale, die nur bei schönem Wetter geöffnet haben...

Bei mir persönlich kommt noch ein wichtiger Aspekt dazu, ich mag mich nicht schon Tage davor verpflichten, irgendwo zu reservieren und womöglich schon das Menü aussuchen zu müssen (außer bei besonderen Anlässen wie Familienfeiern o.ä.). Ich mag es lieber spontan je nach Apetit und Laune. Oft rufe ích sehr kurzfristig an oder gehe einfach hin und nehme lieber eine kleine Wartezeit an der Bar in Kauf, bevor ich dann beim Asiaten sitze, aber eigentlich an diesem Tag viel lieber beim Italiener wäre.

[Thomas339]

Bin ganz bei @Ralf5 und @Ilona18 Es macht nicht Sinn jedes Restaurant an die digitalisierung zu hängen. Betriebe welche spontan sind macht es null sinn und ich würde einem solchen Betrieb davon abraten es zu tuen. Vermutlich nehmen diese auch keine Telefonische Reservierungen. So lange es läuft muss man nichts ändern. 

Es macht nur dort Sinn wo die Betriebszeiten eingehalten werden und bereits ein teil Telefonische Reservierungen reinflattern welche man einhält sonst muss man den Betrieb so umkrempeln das es seinen Charme verliert.

Lokale die nur bei schönem Wetter öffnen können reservierungen entgegenehm mit dem Hinweis bei schlechtem Wetter ist der Laden zu. Status wird auf der Webseite veröffentlicht. Habe mal in einem ähnlichem gearbeitet. Grosse Terrase direkt an einem See, 120Plätze. Im innenraum nur 40Plätze da wurde klar kommuniziert da es den Platz nur gibt wenn das Wetter gut ist. Der Gast welcher Reserviert ist sich dessen eh bewusst und bei schlechtem Wetter möchte er ja gar nicht mehr dort essen gehen. 

Grundsätzlich muss das Reservierungssystem den Betrieb abbilden. Und da ist alles möglich. Betriebe welche Speziell sind, schön Wetter, wild vom Jäger etc... haben ihre Erfahrungswerte und diese muss man unbedingt einfliessen lassen. Der Gast solcher Betriebe sucht diese auf weil sie besonders sind und sie sind sich meistens im klaren wie der Hase läuft. 
Wild vom Jäger da geh ich hin weil ich dies möchte also reserviere ich inkl der Portion Wild. First come first serve. Der Betrieb kann am Tag selber via Webseite und Mail seine Gäste informieren das es für ihn heute leider kein Wild gibt. 

Jeder Betrieb ist individuell und darauf muss man Rücksicht nehmen und auch mal verzichten diesen an die digitalisierung zu hängen da die Nachteile einfach zu gross sind. Solange der Betrieb gewinn abwirft, die Gäste zufrieden sind muss man nichts ändern.

[Veronica-and-Richard0]

Das wird hier in die laendliche Gegend kaum kommen, deshalb pflege ich weiterhin meinen Touristenguide.

Hatte gestern erst eine Anfrage von einem Gast aus Bulgarien, der fuer seine Tochter hier Spielzeug einkaufen wollte; ich habe ihm das Kinderland in Erding empfohlen und dieses gleich in den Guide aufgenommen.

[Veronica-and-Richard0]

Laut AHGZ vom 25. Sep 2017

haben "Gastronomiebetriebe der Stadt Berlin gegenüber dem Vorjahreszeitraum bei den Ausgaben der Airbnb-Gäste einen erheblichen Anstieg verzeichnen können, um geschätzte 23 Mio. Euro. Insgesamt hätten die Reisenden, die über die Plattform kommen, in Berlin im vergangenen Jahr geschätzte 129 Mio. Euro in lokalen Restaurants ausgegeben. "

Und dies will die Stadt mit dem Zweckentfremdungsverbot verhindern???

[Till-and-Jutta0]

Ich sammle das gleich auf unserer Argumentationsliste. Wir hatten heute HSC Zweckentfremdungsworkshop.