[FESTIVAL] - Die Herausforderungen und Freuden beim Gastgeben für Online-Entdeckungen

Juliane
Community Manager
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[FESTIVAL] - Die Herausforderungen und Freuden beim Gastgeben für Online-Entdeckungen

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Dieser Beitrag ist Teil des Festivals der Gastfreundschaft im CC.

Der ursprüngliche Beitrag wurde im englischsprachigen Community Center von @Deirdre122 veröffentlicht und von uns unten übersetzt.

Hier findet ihr die gesamte Aufstellung für das Festival.

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Ich bin seit acht Jahren Gastgeberin einer Entdeckung und führe als reitende Safarileiterin Gäste aus der ganzen Welt durch die Wildnis. Als sich die Welt 2020 grundlegend veränderte, mussten wir uns an eine neue Realität anpassen – zunächst eine Realität ohne Reisende. Und selbst zwei Jahre später kehren die Gäste nur langsam direkt an die Orte zurück. Ich hätte mir vor der Pandemie nie vorstellen können, einmal Gastgeberin bei virtuellen Safaris zu sein, aber so kam es – und was war es für ein wilder Ritt.

Die Gastgeber:innen-Community für Online-Entdeckungen ist wirklich einzigartig – sie ist voller einfallsreicher, kreativer, dynamischer und hilfsbereiter Menschen, die erkannt haben, dass wir durch gegenseitige Unterstützung wachsen. Ich habe auf meinem eigenen „virtuellen“ Weg so viel von anderen Gastgeber:innen gelernt und begeistert bei vielen Online-Entdeckungen mitgemacht.

 

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Ursprünglich hatte ich die Online-Safaris auf dem Pferd geleitet – wir haben diese wirklich einzigartige Entdeckung angeboten, aber sie hatte auch ihre Grenzen. Ich habe das wunderbarste Pferd, dem ich auf meinem Weg durch das Reservat immer blind vertrauen konnte. So konnte ich mich gleichzeitig auf das Filmen und Erzählen konzentrieren. Bei einem schlimmen Reitunfall auf einem jungen Pferd wurde ich im April 2021 jedoch schwer verletzt und konnte sechs Monate lang nicht reiten – also musste ich mich erneut an die Gegebenheiten anpassen. Ich begann dann, die Touren mit einem Golfwagen zu machen. So konnte sich meine Entdeckung auf positive Weise weiterentwickeln. Das ermöglichte mir, mich noch schneller durch das Wildschutzgebiet zu bewegen. Der Wagen bot mir an regnerischen Tagen ein Dach über dem Kopf, und außerdem konnte ich einen Signalverstärker für eine schnellere Internetverbindung installieren – eine entscheidende Verbesserung für Online-Entdeckungen. Vor der Pandemie wäre so etwas beim Gastgeben für Entdeckungen auf dem Pferd definitiv keine Sache gewesen, die man berücksichtigen musste.

 

Aber auch das läuft natürlich nicht ohne Zwischenfälle ab: Es gab einige unvergessliche Momente – Pannen mit dem Golfwagen, Stromausfälle wegen des Lastabwurfs in Südafrika oder interessante Exkursionen, bei denen mich meine wunderbaren „Kolleg:innen“ aus der Tierwelt begleiteten.

 

Wir beginnen mit gewundenen Wegen an verregneten Tagen – im letzten Winter hatten wir besonders viel Regen. Und wie E. E. Cummings gesagt hat: „Die Welt war voller Schlamm und voll wunderbarer Pfützen.“ Das bedeutete, dass ich nur auf einem einzigen Weg ins Reservat gelangen und es auch wieder verlassen konnte. Außerdem konnte ich dadurch weniger Routen nutzen – und Wildtiere kümmern sich natürlich nicht um so etwas, sondern laufen dort, wo sie laufen möchten. Natürlich habe ich alles getan, um meinen Gästen die bestmögliche Perspektive zu bieten. Doch bei einem solchen Ausflug schätzte ich die Schlammtiefe falsch ein und saß sofort fest. Glücklicherweise passierte es genau am Ende meiner Tour. Ich konnte mich also verabschieden und dann telefonisch Hilfe holen, um mich aus dem Schlamm schieben zu lassen. Im letzten Winter wurde ich bei vielen Touren so richtig nass – wie wir alle wissen, ist Wasser schlecht für die technische Ausrüstung. Also verbringt man den ganzen Tag damit, die Geräte mit seinen Fingern, die starr vor Kälte sind, trocken zu halten, während man Gästen, die mit einer Tasse Kaffee in ihrem warmen, trockenen Zuhause sitzen, unterhaltsame Kommentare und eine gute Perspektive bieten muss. Aber für die Mühe gibt es immer eine Belohnung … an einem solchen regnerischen und kalten Wintertag konnten wir die Geburt eines Zebrafohlens beobachten. Wir hatten die eigentliche Geburt knapp verpasst, aber das Baby versuchte gerade, auf seinen wackligen Beinen zu stehen, während die Plazenta noch an der Mutter hing und der Vater hin und her rannte, um den Rest der Herde auf der einen Seite und eine Herde von Elenantilopen auf der anderen fernzuhalten. Es war ein wirklich besonderer Moment, den ich mit meinen Gästen aus anderen Teilen der Welt teilen durfte.

 

Als Nächstes geht es um unsere Stromausfälle: Hin und wieder nutzt unser Stromanbieter einen sogenannten Lastabwurf, wenn das Stromnetz aus verschiedenen Gründen zu stark belastet ist und daher keine kontinuierliche Stromversorgung gewährleistet werden kann. Diese Stromausfälle dauern in der Regel jeweils 2,5 Stunden. Je nachdem, welche Stufe gerade vorliegt, kann dies zwei- bis viermal pro Tag passieren. Der Ausfall dauerte bei Stufe 6 neulich 4,5 Stunden. Nun brauche ich als Gastgeberin bei meiner virtuellen Tour zwar keinen Strom, aber Internet. Allerdings sind unsere Mobilfunkmasten den Ausfällen beim Lastabwurf nicht gewachsen, selbst mit Notstromversorgung. Während dieser Stromausfälle sind daher keine Zoom-Anrufe möglich – es ist also ein Balanceakt, und manchmal muss ich einzelne Ausgaben meiner Entdeckung verschieben. Bei einem solchen Ereignis, als wir längere Ausfälle hatten, war mein Golfwagen nicht genügend aufgeladen, was ich mangels einer Akkuanzeige nicht erkennen konnte. Das hat natürlich dazu geführt, dass ich zum zweiten Mal im Reservat festsaß. Diesmal ging gerade die Sonne unter. Glücklicherweise hatte ich gerade eine Tour beendet. Ich rief beim Bauernhof an, um Hilfe zu holen, aber wegen des Lastabwurfs waren auch Mitteilungen und Anrufe nicht mehr möglich. Also nahm ich meinen kleinen Jungen auf den Rücken und machte mich in der Abenddämmerung zu Fuß auf den Weg, um das Reservat zu verlassen. Zum Glück dauerte es nicht lange, bis jemand meine Mitteilungen erhalten hatte und uns nach Hause brachte. Unser Wagen musste aus dem Reservat abgeschleppt werden.

 

Warum spreche ich über all diese Erlebnisse, die alles andere als reibungslos waren? Weil es die Realität der Herausforderungen und Freuden beim Gastgeben verdeutlicht. Es läuft nicht immer alles so, wie wir es geplant haben. Doch die Beziehungen, die wir zu Fremden aufbauen, und die Freundlichkeit, die so viele Menschen auszeichnet, treten in den Vordergrund. Es wird immer Dinge geben, die schieflaufen – aber ich habe festgestellt, dass Menschen gutherzig sind, und ich ziehe eine „echte“ Erfahrung einer „perfekten“ Erfahrung vor. Ich war zum Beispiel schon Gastgeberin für Gruppen, die zunächst gemeinsam mit mir den wunderschönen Sonnenuntergang in Afrika genossen – und die dann bei der Verabschiedung besorgt waren, dass ich nun im Dunkeln nach Hause fahren müsste. Sie fragten, ob sie mir Gesellschaft leisten sollten (online am anderen Ende der Welt), bis ich sicher angekommen wäre. Bei Teams von Unternehmen stelle ich immer wieder fest, dass sie zeitlich limitiert sind. Deshalb versuche ich, pünktlich fertig zu werden. Aber danach lade ich alle ein, auch für den Rest meiner Rückfahrt dabeizubleiben. Es ist einfach wunderbar, wenn die Leute bei einem Zoom-Anruf eine halbe Stunde länger an meiner Seite bleiben und wir persönlichere Gespräche führen und vielleicht noch ein paar Dinge erleben können, die wir während der offiziellen Tour verpasst haben. Wenn die Leute sagen, dass sie wirklich das Gefühl hatten, neben mir in meinem Golfwagen zu sitzen, dann habe ich mein Ziel erreicht – nämlich dass ich ihnen im Rahmen einer virtuellen Entdeckung eine authentische Safari bieten konnte. Toll finde ich auch, wenn mich meine Gäste überraschen – zum Beispiel indem sie alle Safari-Outfits tragen und mich nach dem Einloggen auf ihren Zoom-Bildschirmen mit einem Hintergrund voller Wildtiere begrüßen.

 

Ich begrüße bei meinen Touren sowohl Einzelpersonen als auch Paare, Familien und Unternehmen aus der ganzen Welt. Viele waren noch nie in Südafrika (oder überhaupt irgendwo in Afrika) und erleben mit mir ihre erste „Begegnung mit afrikanischen Wildtieren“ – und das vom Komfort ihres eigenen Zuhauses oder ihres Büros aus. Ich habe bereits viele wunderbare Menschen kennengelernt und mein kleines Paradies mit ihnen geteilt. Dabei weise ich immer auch auf Fragen des Naturschutzes und Anliegen von nachhaltigem Tourismus hin. Ich hoffe, dass diese Entdeckungen Gäste ermutigen, Afrika auf ihre Wunschliste zu setzen, wenn sie vorher noch nicht darüber nachgedacht haben. Und wie ich bei meinen Touren immer zitiere: „Der einzige Mensch, den ich beneide, ist der, der noch nicht in Afrika war – denn er hat noch viel, worauf er sich freuen kann.“

 

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