Eigentlich sind wir alle Mischlinge. Man muß nur lange genug in der Zeit zurück gehen. Schon zur Zeit der Völkerwanderungen haben wir uns vermischt und auch die Römer haben wie die Truppen von Napoleon überall ihre Spuren hinterlassen. Diverse Kriege und Flüchtlingsströme haben schon immer für eine Vermischung der Bevölkerung gesorgt. Die Vorfahren meines Vaters waren Hugenotten, die aus Frankreich vertrieben wurden und sich in Schlesien ansiedelten. Als ich 3 Jahre alt war sind meine Eltern nach Köln gezogen, da Schlesien nach dem zweiten Weltkrieg plötzlich zu Polen gehörte und sie nicht unter den "Polacken" leben wollten.
Während des zweiten Weltkrieges sind übrigens sehr viele Polen in den Iran geflüchtet und haben sich dort niedergelassen. Im 18ten und 19ten Jahrhundert sind Deutsche aus wirtschaftlicher Not nach Russland ausgewandert. Und was ist mit den USA? Dort leben nur Mischlinge, da sich alle eingewanderten Nationen mittlerweile vermischt haben. Selbst die schwarzhäutigen Bewohner der USA sind in der Regel etwas heller als ihre afrikanischen Brüder, weil es zu Vermischungen mit Weißen kam.
Die andalusischen Zigeuner stammen ursprünglich aus Nordindien und Pakistan.
Die Spanier haben Latein- und Südamerika erobert und sich dort mit den Einheimischen vermischt. Mittlerweile kommen diese Amerikaner zuhauf wieder zurück nach Spanien. Und keiner hat hier damit ein Problem.
Ich habe auch schon Gäste aus den USA angesprochen: "Hey, deine Vorfahren kommen doch aus Irland/ Deutschland/Polen." Weil es ihre Namen verraten haben. Andere Gäste mit exotischem Namen oder Aussehen habe ich auch auf ihre Wurzeln angesprochen. Aha-Line kam aus Madagaskar, eine sehr dunkelhäutige Deutsche mit kölschen Akzent hatte eine Großmutter von den Mulukken. Keiner hat sich angegriffen gefühlt.
Könnte es sein, dass es sich um ein deutsches Problem handelt, dass ein Problem aus der Herkunft gemacht wird?
saludos, Ilona.