Kann der Heizkostenzuschlag jetzt entfallen ? oder kommt jet...
Letzte Antwort
Kann der Heizkostenzuschlag jetzt entfallen ? oder kommt jetzt der Klimaanlagenzuschlag ?
Letzte Antwort
Türchen Nummer 11
Über Airbnb ein Zuhause finden
In 2014 bin ich über eine Reise nach Irland auf Airbnb aufmerksam geworden und habe gleich nach Rückkehr beschlossen, auch ein Zimmer anzubieten. Es war ein ehemaliges Kinderzimmer, in dem mein Vater Karl-Heinz immer bei seinen Besuchen übernachtet hat. Die Kinder haben dann immer gesagt, das sei jetzt Opas Kinderzimmer. Und Opas Kinderzimmer wurde auch gleich regelmäßig gebucht, so dass ich bald noch ein altes Büro freigemacht habe. In dieses Zimmer soll der Opa dann irgendwann mal dauerhaft einziehen, wenn er nicht mehr von weit her anreisen kann.
Die erste Buchung war ein sehr fitter 70 Jähriger, der von Wilhelmshaven bis hier nach Schleswig-Holstein mit dem Fahrrad gefahren kam. Es war seine erste längere Fahrradtour und der Hintern tat ihm bös weh, aber er hat sich in Opas Kinderzimmer wohlgefühlt und ist auf der Rücktour wieder vorbeigekommen. Ich war begeistert und habe mich gefreut, dass es nun losgeht, mit der „Vermieterei“.
Ein paar Vermietungen weiter kam dann im Sommer ein junges Mädchen aus Italien, die in Hamburg einen Deutschkurs gebucht hatte und von hier aus die Lage checken wollte, wo sie am besten Wohnraum findet, wenn Sie Ihr Studium in Touristik abgeschlossen hat. 2 Jahre später hat sie dann auch in Hamburg einen Job im Hotelgewerbe bekommen und sich kurzfristig in die Wohnung meiner Tochter, selbstverständlich auch über Airbnb eingemietet und von dort aus ist sie auf Wohnungssuche gegangen. Natürlich mit unserer tatkräftigen Unterstützung. Inzwischen hat Sie ihren Ehemann gefunden und ihn auch in Deutschland geheiratet.
Ein halbes Jahr später kam eine junge Französin, sie hatte einen 2-Jahres-Vertrag in einem Chemiewerk in Brunsbüttel bekommen. Von hier aus hat sie innerhalb von 6 Wochen eine Mietswohnung in Brunsbüttel gefunden.
Ein Jahr darauf kam in den Sommerferien eine junge Frau aus Potsdam, die eine Festanstellung bei uns in der Nähe bekommen hatte. Von hier aus hat sie innerhalb von vier Wochen eine Wohnung gefunden.
Letztes Jahr war ein Pärchen aus Usbekistan hier. Der Mann hatte gerade eine Festanstellung in Hamburg bekommen und die Frau war noch auf Arbeitssuche und hat die Zeit tagsüber für die Wohnungssuche genutzt. Auch sie hat innerhalb von 3 Wochen eine Wohnung für die Beiden gefunden und nebenbei deren kompletten Umzug organisiert. Ich habe viele leckere Gerichte in der Zeit probieren dürfen.
Diesen Spätsommer kam ein Pärchen aus Portugal um hier Arbeit zu finden. Innerhalb von 2 Wochen hatten sie Arbeit bekommen, bei dem neuen Amazon Auslieferungslager. Da der öffentliche Nahverkehrstarif nach Hamburg hier sehr teuer ist, sind sie 20 km näher an Hamburg in eine weitere Airbnb Wohnung gezogen und haben von dort aus eine feste Wohnung in einem Vorort von Hamburg gefunden.
Ich habe mit den meisten ehemaligen Gästen Kontakt und freue mich, wenn ich ein Stück ihres Weges verfolgen kann.
Hiermit wollte ich am Rande ein wenig auf die Diskussionen zu den Aussagen in vielen Gremien und in der Presse eingehen, in denen das Vermieten von Zimmern und Wohnungen vor allem in Städten, dazu führen könnte, das Langzeitmietern der Wohnraum weggenommen wird. Natürlich meint man hier meist die kleinen Wohnungen, die komplett als Feriendomizil oder auch mittelfristige Studentenbude abgegeben wird. Aber wie meine Geschichten zeigen, diente das Vermieten über Airbnb wiederum zur Findung von Langzeitmietobjekten.
Ich fühle mich irgendwie mit angesprochen, von dieser aus meiner Sicht ungerechten Rechtsprechung, obwohl sie mich nicht betrifft weil ich in meinem Einfamilienhaus auf dem Lande lebe und 2 Zimmer anbiete, mit Familienanschluss, wer möchte. Aber meine Tochter musste ihre extra für Airbnb zusätzlich angemietete Wohnung in Hamburg wegen der neuen Rechtssprechung aufgeben und sucht jetzt nach gewerblichen Räumen, denn in denen ist das Vermieten über Airbnb erlaubt.
(Komisch, dass diese Gewerberäume nicht schon zu Mieträumen für Langzeitmieter umfunktioniert wurden bzw werden konnten… aber das ist eine andere Frage).
Ich wünsche allen eine schöne Weihnachtszeit!!!
@Monikarlheinz0 vielen Dank, dass du deine Erfahrungen mit uns geteilt hast! Es sind tolle Beispiele, wie die Möglichkeit, über Airbnb eine Wohnung zu mieten, vielen Menschen dabei geholfen hat, eine Langzeitbleibe zu finden.
Vielleicht hat noch jemand hier im CC Ähnliches erlebt?
@Till-and-Jutta0 @Sybille-and-Harry0 @Anja236 @Ilona18 @Monika--Elisabeth0 @Patricia741 @Veronica-and-Richard0 @Sabine-Ingrid0 @Gerlinde0
Ja, ich hatte in den ersten Jahren meiner Gastgebertätigkeit drei Fälle (2x Spanierinnen, 1x eine Deutsche), die zu mir nach Torremolinos gezogen sind um sich an der Costa del Sol eine Arbeit zu suchen. Es war von Anfang an klar, dass sie wieder ausziehen, wenn sie in einem anderen Ort Job und Wohnung finden würden. Sie blieben zwischen 2 und 5 Monaten bei mir.
Ich weiß nicht, ob ich das heute noch machen würde/könnte. Wenn man nur ein Check-in Datum hat, aber kein Check-out Datum, wird es schwierig.
@Monikarlheinz0 lese mal dieses Gutachten:
https://www.presseportal.de/pm/105895/4060433
Das Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass insbesondere Airbnb und andere Homesharing-Plattformen keine nennenswerten Auswirkungen auf die deutschen Wohnungsmärkte haben. - Ganze Unterkünfte, die mehr als 182 Tage im Jahr über Airbnb vermietet wurden, machen nur 0,04 % des gesamten deutschen Wohnungsbestandes aus; auch in Berlin sind es nur 0,05 %.
Dort wird gründlich wiederlegt, dass airbnb Schuld sei an der "Wohnraumverknappung".
"Aber meine Tochter musste ihre extra für Airbnb zusätzlich angemietete Wohnung in Hamburg wegen der neuen Rechtssprechung aufgeben und sucht jetzt nach gewerblichen Räumen, denn in denen ist das Vermieten über Airbnb erlaubt."
Aber ist das nicht genau der Punkt, der uns angreifbar macht?
Eine nur für Airbnb-Vermietung angemietete Wohnung wird dem Wohnungsmarkt entzogen. Würden alle Airbnb-Vermieter nur Zimmer in der eigenen Wohnung oder Einliegerwohnungen im eigenen Haus vermieten, dann wäre die Kritik gegenstandslos. Natürlich hat jeder das Recht sein Geschäft zu machen (hier werden gerade mehrere Hotels in bester Lage gebaut, da könnten auch Sozialwohnungen entstehen), aber dann muß man auch mit Gegenwind rechnen.
Wir haben auch immer wieder mal Mieter die eine Bleibe für eine kurze Zeit brauchen, bis sie zB ihre neue Wohnung beziehen können oder die Probezeit an ihrem neuen Arbeitsplatz beendet ist.
Eine Wohnung/Zimmer etc. über Airbnb zu mieten ist zwar auf längere Zeit etwas teuerer aber im Vergleich zu einem Hotel eben doch viel billiger und man hat ja auch keine Nebenkosten.
Ich denke dieses Konzept ist ein Gewinn für die immer mobiler werdende Gesellschaft.
Eine Wohnung für kurze Zeit bekommt man ja normalerweise nicht, abgesehen von den Umständen mit Strom/Gas/Wasser - Rechnungen und Anmeldungen.
Es darf aber wie oben schon erwähnt nicht so laufen dass normale Mietwohnungen nicht mehr zu bekommen sind, weil zu viele über Plattformen vermieten.
Das ist zwar bis jetzt bei uns ein relativ geringer Anteil (wie @Ilona18 richtig schreibt) aber da muss der Gesetzgeber auch ein bisschen präventiv denken, denn sowas kann schnell überhand nehmen.
Ich habe mal einen Bericht über Dubrovnik gesehen, da sitzen die Einheimischen im Sommer auf der Straße oder schlafen im Zelt weil ihnen die Wohnung zum Vermieten an Touristen gekündigt wurde.
Im Winter können sie dann wieder einziehen.... so sollte es bestimmt nicht sein.