@Dimitri0
Mein Minipinscher "Schlumpf", der im Herbst, Frühling und Winter immer friert, traut sich bei den momentanen Temperaturen ohne Mantel vors Haus und liegt stundenlang in der prallen Sonne auf den Gartenplatten ohne zu hecheln. Er geniesst die Sonneneinstrahlung als könnte er sie speichern. Neidisch guckt mein Bernersennen Rüde "Eugenius Maximus" aus dem schattigsten Plätzchen, das er gefunden hat, zu ihm rüber und fragt sich, ob der einen an der Waffel hat und was er selber falsch macht, dass er es so heiss empfindet. Es ist ihm augenscheinlich ein Rätsel. Meine Bernersennehunde sind zu nichts zu bewegen. Erst abends kommen sie träge aus den Verstecken im Garten oder unter dem Küchentisch hervor und finden, es wäre nun an der Zeit für einen Waldspaziergang, natürlich nicht zu lange, denn die Hitze steckt immer noch im Pelz und trägt schwer auf. (Ich habe mich schon mal gefragt, ob ich sie scheren lassen soll, habe aber die widersprüchlichsten Argumente gehört, da man zum Beispiel auch langhaarige Meerschweinchen nicht scheren sollte, so auch keine langhaarigen Hunde. Hab ich gelesen. Vielleicht hat hier jemand Erfahrung damit. Mein Tierarzt konnte mir keine Auskunft geben und eine Hundefriseuse ist ja befangen, die kann ich schlecht fragen.)
Ich liebe heisse Temperaturen, Hitze, Schwüle und tropische Feuchtigkeit. Das alles macht mir nix. Ich hüpfe noch herum, wenn alle anderen glänzend und schwitzend in der Ecke liegen und kurz vor dem Kollaps stehen. Mein Organismus arbeitet im Sommer auf Hochtouren und ich bin fröhlich ohne Ende. Nur die direkte Sonneneinstrahlung schadet meiner Haut, innert Minuten habe ich ohne Sonnenblocker einen Guiness-Buch und rekordverdächtigen Sonnenbrand, der alle Indianer vor Neid erblassen lässt.
Ich liebe Walnusseis mit ganzen caramellisierten Nüssen, auf der Terrasse sitzen und ein kaltes Bier trinken oder auch zwei, im Garten einen Klöpfer bräteln (das ist eine Wurst), auf meiner Harley ohne Lederjacke und Handschuhe zu fahren, ohne Socken in die Schuhe zu schlüpfen, kurze Hosen zu tragen, in den Pool zu springen und tropfend die Wäsche aufzuhängen, ich liebe die starken Gewitter, die die Luft reinigen und die aufs Hausdach trommeln, ich liebe das Vogelgezwitscher aus den 4 Nestern auf unserem Hausdach. Unser Nachbar hat nicht eines. Die Vögel watscheln durch die Rinne und streiten und singen, ich liebe die Wolken am Himmel, die einzeln und ruhig am blauen Himmel vorüberziehen, die Farben der Natur, das satte Grün, aber auch den absolut trockenen Boden unter den Füssen, weil es im Moment wenig geregnet hat. Ich mag den Geruch des Sommers, das Zirpen der Grillen, das ferne Gebell eines Hundes, der alleine zu Hause ist. Nur zwei Dinge mag ich nicht am Sommer: die Fliegen, die vom Pferd unserer Nachbarin angezogen werden. Ich würde die surrenden Geschöpfe gerne mit Vernunft dazu bewegen, aus unserem Haus auszuziehen, aber das tun sie nicht. Also kaufe ich Klebefallen und versuche ihr Leiden zu ignorieren. Diese Klebefallen sind richtig fies und es tut mir auch leid, sie so zu quälen, aber diese Massen an Fliegen kann man nur damit bekämpfen. Und ich mag die Mücken nicht, die mich stechen und es juckt, dass ich kaum schlafen kann. Die Beine sind rot gefleckt und den Selbstbräuner aufzutragen hat grad mal gar nix genutzt, weil so zerstochene Beine kann man auch braun nicht sehen lassen. Alles hat Vor- und Nachteile. 🙂
