Bericht vom 1. Münchner New-Host-Meetup 20. Juli 2016

Florian-and-Theresa0
Level 10
Mintraching, Germany

Bericht vom 1. Münchner New-Host-Meetup 20. Juli 2016

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Nach dem wir es geschafft hatten, die Hürden des verwirrten Servicepersonals zu überwinden, fanden wir uns um 19 Uhr im Innenbereich des Parkcafés – das Wetter war perfekt für den Biergarten, aber dort war es einfach zu laut, um sich austauschen zu können.

 

Es gab einen großen Bedarf, sich über die eigenen Airbnb-Erfahrungen auszutauschen. Neue Gastgeber haben sich gefreut, ihre Fragen an erfahrene Gastgeber loszuwerden.

 

Wie gewünscht gibt es hier das Protokoll mit unseren wichtigsten Themen im Überblick:

 

1. Gastgeber-Garantie/-Versicherung

Die Gastgeber-Garantie sichert Schäden in der Unterkunft ab, die durch einen Gast verursacht wurden – ersetzt aber nicht die Kaution. Weitere Infos findet ihr hier: https://www.airbnb.de/guarantee

Die Gastgeber-Versicherung sichert euch bei Ansprüchen von Gästen gegen euch ab, wenn diese bspw. einen Unfall in eurer Unterkunft hatten. Weitere Infos findet ihr hier: https://www.airbnb.de/host-protection-insurance

 

2. Verhalten bei Schäden durch Gäste

Es ist wichtig, Schäden sofort zu dokumentieren (Foto). Es ist gut, Belege für alle Anschaffungen zu haben; evtl. habt ihr diese ja sowieso bereits im Steuerordner abgeheftet.

Der Check-out sollte immer gemeinsam mit dem Gast erfolgen, damit man eventuelle Schäden sofort gemeinsam entdeckt. Ansonsten gilt es den Gast sofort über das Airbnb-Nachrichtensystem (keinesfalls per Email oder Telefon) auf den Schaden hinzuweisen. Ist man sich einig, kann der Schaden problemlos über das Mediations-Center abgewickelt werden – niemals Zahlungen außerhalb von Airbnb abwickeln: https://www.airbnb.de/resolution_center

Man muss den Schaden innerhalb von 48 Stunden an den Gast melden, wenn man die Kaution beanspruchen möchte. Gibt es keine Einigung, entscheidet Airbnb. Über das Mediations-Center kann man bis zu 60 Tage nach der Buchung noch Ansprüche geltend machen, diese sind dann aber nicht mehr mit der Kaution abgedeckt. Für die Gastgeber-Garantie muss man den Schaden je nachdem, was früher ist, binnen 14 Tagen nach dem Check-out oder vor dem nächsten Check-in dem Support melden.

Habt im Hinterkopf: Das ist eine Versicherung – bei einer Versicherung muss man schnell und professionell agieren. (Und: Missbrauch ist strafbar.)

Grundsätzlich ist es wichtig, dass Gast und Gastgeber in einem Vertrauensverhältnis stehen – so lassen sich alle Probleme schneller lösen.

 

3. Kaution

Die Kaution muss von Airbnb eingezogen werden und darf nicht vor Ort in bar eingenommen werden – dies widerspricht den Nutzungsbedingungen. Wir waren uns einig, dass eine hohe Kaution nicht viel bringt; für „richtige“ Kautionsfälle müsste die Kaution so hoch sein, dass sie niemand „bezahlen“ würde. Apropos bezahlen, die Kaution wird nicht bezahlt und zurückerstattet, sondern lediglich als Betrag auf der Kreditkarte blockiert. Als Gastgeber muss man also nichts zurückzahlen, dies wird über Airbnb abgewickelt. Bei Fragen zur Kaution muss sich der Gast an Airbnb wenden.

Man sollte sich sehr gut überlegen, welche Schäden man über die Kaution abwickelt. Ein zerbrochenes Glas oder ein Fleck auf der Bettwäsche sollte vielleicht einfach „eingepreist“ sein.

Ansprüche müssen binnen 48 Stunden angemeldet werden. Beherzigt das Vorgehen aus Punkt 2.

 

4. Herausforderungen für Nicht-live-in-hosts

Zum Begriff: Der live-in-host ist ein Gastgeber, der auch in der Unterkunft (Privatzimmer/Gemeinsames Zimmer) oder in unmittelbarer Nachbarschaft wohnt (Ganze Unterkunft im eigenen Haus, Garten etc.) und daher häufigen persönlichen Kontakt mit seinen Gästen hat. Der Nicht-live-in-host bietet eine Unterkunft fernab seines Zuhauses an (bspw. teilt er sein Ferienhaus oder hat einen Zweitwohnsitz etc.)

Für Nicht-live-hosts ist es immer wichtig zu kommunizieren, dass nicht sie vor Ort sein werden. Am besten sollte der direkte Gastgeber vor Ort im Profil vorgestellt werden, dazu gibt es auch die Funktion mehrere Fotos online zu stellen. Nutzt das Profil, um eure Art des Gastgebens vorzustellen.

Gerade die Abwicklung muss gut organisiert sein. Check-in und –out, sowie die Reinigung müssen sicher gestellt sein. Verlässliche Unterstützung ist gefragt.

Die Versteuerung der Einnahmen ist ein großes Thema – und ein nahezu undurchdringbarer Dschungel. Hier sind fachkundiger Rat und fundierte Erfahrungen gefragt; am besten einen Profi kontaktieren.

 

5. Melderecht für Gastgeber

Bei Airbnb-Unterkünften handelt es sich meistens um sog. nicht-genehmigungspflichtige Beherbergungsstätten. Dieses Unterliegen einer besonderen Meldepflicht. Hält man sich nicht daran, handelt man ordnungswidrig und kann daher belangt werden. Beim Hosting Day in München haben @Inge und @Till-and-Jutta0 einen Workshop darüber gehalten. Tills Protokoll mit allem, was ihr zu Meldepflicht wissen müsst, findet ihr hier: https://community.airbnb.com/t5/Regelungen-Steuern/Workshop-Verantwortungsvoll-Gastgeben-Meldepflich...

Keine Sorge, das tut nicht weh. ;-)))

 

6. Preisbildung

Den richtigen Preis für die eigene Unterkunft zu finden ist eine große Herausforderung. Die meisten betrachten die Preisbildung auch als „Steuerungsinstrument“, welche Gäste man beherbergen möchte

Ein möglichst billiger Preis um permanent ausgebucht zu sein, ist nicht für jeden das Richtig. Erfolgsreiches Gastgeben haben wir als etwas Relatives gesehen. Man soll so Gastgeben, dass man selbst zufrieden ist – es gilt, individuelle Maßstäbe zu setzen.

Die Reinigungsgebühr als Steuerungsinstrument für Buchungen zu nehmen, ist manchmal ein bisschen gefährlich, wenn man gleichzeitig erwartet, dass Gäste die Unterkunft sehr sauber hinterlassen. Vielleicht ist es manchmal besser, den Mindestaufenthalt hochzusetzen, wenn man Gäste für eine Nacht nicht so gerne möchte.

Bei der Intelligenten Preisgebung überlässt man Airbnb die Preisfindung, aber man sollte für sich selbst einen Mindest- und Maximalpreis festsetzen, mit dem man sich gut fühlt:

https://www.airbnb.de/help/article/1168/smart-pricing--set-prices-based-on-demand

Wir waren alle einhellig der Meinung, dass die Preistipps von Airbnb oft nicht kostendeckend sind. Daher gilt: Der Preis ist eine persönliche Sache.

 

7. Illegale Aktivitäten im Internet

Solange die Störerhaftung in Deutschland noch gilt, ist es wichtig, dass wir Gastgeber uns präventiv vor einem Missbrauch (insb. illegale Downloads) des Internets durch Gäste schützen, damit wir nicht eine eventuelle Abmahnung zahlen müssen.

Besonders wichtig ist es, hier auch Punkt 5 einzuhalten, damit man den Missbrauch ggf. sofort anzeigen kann und der Polizei den Meldeschein vorlegen kann. Oft ist es keine böse Absicht, sondern einfach Unwissenheit von Gästen.

Hier findet ihr eine Auswahl an Ideen und Services, wie man sich gegen den Internetmissbrauch absichert: https://community.airbnb.com/t5/Regelungen-Steuern/Abmahnung-wegen-Internet/m-p/3999/highlight/true#...

 

8. Zweckentfremdungssatzung in München

Prüft unbedingt, ob ihr vom Zweckentfremdungsverbot in der Stadt München betroffen seid. Ihr dürft:

  • weniger als 50 % eures Wohnraums ganzjährig untervermieten.
  • euren kompletten Wohnraum bis zu 6 Wochen im Jahr vermieten.

Gegen das Zweckentfremdungsverbot zu verstoßen, stellt eine Ordnungswidrigkeit dar. Gerade hat die Stadt München erst weitere Stellen geschaffen, um Zweckentfremdungen nachgehen zu können. Mittlerweile werden auch private Vermieter mit Bußgeldern belangt, was ihr hier nachlesen könnt: https://www.ferner-alsdorf.de/rechtsanwalt/zivilrecht/mietrecht/wohnung-als-ferienwohnung-vermietet-...

Geht lieber aktiv auf das Sozialreferat zu, wenn ihr euch unsicher seid:

https://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Sozialreferat/Wohnungsamt/Zweckentfremdung.html

Gastgeber aus dem Münchner Umland müssen prüfen, ob ihre Gemeinde auch eine solche Verordnung erlassen hat. Bitte bedenkt weiterhin, dass ihr, wenn ihr in einer Mietwohnung wohnt, die Erlaubnis eures Vermieters benötigt, an wechselnde Untermieter zu vermieten.

 

Ich hoffe inständig, dass alle, die zum Treffen kommen wollten, uns auch gefunden haben – leider gab es an diesem Abend mehrere Reservierungen, die das Servicepersonal durcheinander gebracht hat.

Fazit: Ein anregendes Treffen mit Startschwierigkeiten. Fortsetzung erwünscht, aber in einem ruhigeren Umfeld. Eventuell in folgender Ausrichtung:

  1. Kleinere Runden zu einem spezifischen Thema, gerne in Unterkünften.
  2. Größere Runden für eine allgemeine Vernetzung, gerne in der Münchner Gastronomie.

Und ich hoffe, das sich kein Fehlerteufel eingeschlichen hat – korrigiert mich gerne, wenn ich etwas falsch wiedergegeben habe. Aber grundsätzlich gilt sowieso: keine Rechtsberatung, keine offiziellen Auskünfte von Airbnb.

 

Ich freue mich schon bald auf ein nächstes Treffen! Aber ich glaube, die Antwort auf meine Frage, wann machen wir das wieder, war mit „nächsten Monat“ nicht ganz ernst gemeint. 😉

 

Bis zum nächsten Treffen wünsche ich allen: Gutes Gastgeben in München!

 

P.S.: Lest doch mal bei Gelegenheit die FAQs! 😄

3 Antworten 3
Dimitri0
Former Community Manager
Former Community Manager
London, United Kingdom

@Florian-and-Theresa0 Danke für den tollen Bericht! Da habt ihr ja einiges beschprochen 🙂

                             
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Inge0
Level 10
Gutach im Breisgau, Germany

@Florian-and-Theresa0 Klasse Bericht, vielen Dank!

Angelina0
Level 10
FÜ, Germany

Toller Bericht @Florian-and-Theresa0! Ihr habt so viele interessante Themen besprochen.

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