Die erste gefühlt unfaire Bewertung - Ein Erfahrungsbericht

Evi-and-Markus0
Level 10
Cologne, Germany

Die erste gefühlt unfaire Bewertung - Ein Erfahrungsbericht

Liebe Gastgeber-Community,

ich glaube fast jeder airbnb-Gastgeber wird damit früher oder später konfrontiert - unfaire Bewertungen.

Wir haben gestern eine Bewertung erhalten, die sich in Teilen einfach unfair anfühlt. Das beschäftigt mich.
Ich weiß es gibt solche Gäste die das Engagement von wirklich guten Gastgebern nur wenig wertschätzen
bzw. das (Rundum)-Paket welches sie bekommen als eine Art Mindeststandard betrachten.
Was es in meinen Augen keinesfalls ist!
Das ist das Leben und gehört wohl zu den Erfahrungen wenn man Gastgeber ist.

Auch wenn ich weiß, dass diese frustrierenden Erfahrungen einfach dazu gehören, möchte ich sie in der Community teilen.
Ich erhoffe mir durch den evtl. Austausch diese Erfahrung noch schneller "wegstecken" zu können.
Auch wünschte ich mir andere Gastgeber vor solchen undankbaren/unfairen Gästen "warnen" zu können.

Also,
die letzten 3 Tage hatten wir einen jungen Mann als Gast.
Als er gestern ging, verabschiedete er sich mit den Worten: "Ich nutze oft airbnb. Ihr ward bisher die Besten. Euch gebe ich 5 Sterne."
So weit so gut und auch nicht ungewöhnlich bzw. ungewohnt.
Bis auf 1-2 Gäste, welche sich gar nicht geäußert haben, haben wir von allen Gästen bisher wirklich tolles Feedback erhalten.
Was sich auch in den Bewertungen niedergeschlagen hat.

Wir sind erst seit Mitte November 2017 airbnb-Gastgeber.
Daher noch nicht sehr erfahren. Wir haben uns lange auf das Gastgeben über airbnb vorbereitet.
Sind sehr engagiert mit viel Liebe zum Detail und stecken viel Herzblut in unser Angebot.
Das Wohl unsere Gäste steht immer an erster Stelle.

Das Engagement hat sich schon jetzt gelohnt. Seit Anfang Januar sind wir Superhosts.
Die tollen Bewertungen sind immer wieder Lohn und Anerkennung für unsere Arbeit.
Unser Gast, der junge Mann, ging also sichtlich zufrieden.
So dachte ich...


Schon am späten Nachmittag hatte er eine Bewertung geschrieben.
Noch konnte ich sie ja nicht sehen. Erst musste ich meine Bewertung noch schreiben, was ich dann tat.

Dann konnte ich seine Bewertung sehen.
Es waren genau 6 Worte + 2 Smileys.
"It's very nice:) I love it :)".
Nicht sehr aussagekräftig aber ok. Dazu gab es 5 Sterne beim Gesamterlebnis.
Kein Grund also sich zu beklagen.

Das was sich so unfair anfühlt sind die Kategorien Check-In, Kommunikation, Lage und Preis-Leistungs-Verhältnis,
die er jeweils mit 4 Sternen bewertet hat.
Ja, 4 Sterne sind jetzt auch nicht wirklich schlecht.
Trotzdem habe ich mich gefragt: "Was könnte ihm gefehlt und ihn veranlasst haben in diesen Kategorien einen Stern abzuziehen?"
Je mehr ich darüber nachdenke desto unfairer empfinde ich diese 4 Sterne.

Schauen wir auf den Check-In.
Gebucht hat er mit folgender Nachricht "nice review".
Diese 2 Worte. Mehr nicht.
Ich bin ein kommunikativer Mensch und gehe immer vom ersten Kontakt an auf unsere Gäste ein.
Und selbst wenn ich nicht so kommunikativ wäre, war die Frage nach seiner Ankunftszeit obligatorisch.
Weiter fragte ich ihn wie er anreist. Bahn, Flugzeug etc.
Auf meine Fragen antwortete er kurz in gebrochenem Englisch. Für sein Englisch entschuldigte er sich.
Hätte er nicht müssen. Ich habe ihn verstanden. Das ist die Hauptsache.
Ich wusste nun, dass er aus Budapest nach Frankfurt fliegt. Und Abends mit der Bahn in Köln ankommt.

Ich bin Webdesigner und habe für unsere Gäste detaillierte grafische Wegbeschreibungen,

wie sie z. B. vom Hauptbahnhof zu uns finden, erstellt.

Zusätzlich bekommen die Gäste beim Buchen eine schriftliche Wegbeschreibung.
Diesem Gast habe ich noch eine komprimierte Wegbeschreibung in einfachem Englisch geschickt.
Am Abend bekam ich dann folgende Nachricht von ihm: "I here".
Ich nahm an, dass er jetzt auf dem Kölner Hauptbahnhof sei und schickte ihm erneut in einfachem Englisch eine Wegbeschreibung.
Darin stand welche Bahn er nehmen soll und von welchem Gleis sie abfährt.
Außerdem stand in der Nachricht wann die nächste Bahn fährt, der Name der Zielstation und wieviel Stationen es zu dieser sind.
Die Bahnstation ist nicht weit und ich habe ihm dann noch geschrieben, dass ich ihn von der Station abhole.
Auf all das habe ich keine Antwort erhalten.

Bin dann zur Bahnstation gelaufen um den Gast abzuholen. Auf dem Bahnsteig wartete ich bis alle Fahrgäste,
die ausgestiegen waren den Bahnsteig verlassen hatten. Ich sah niemanden der unser Gast sein könnte.
Im Nachhinein ist er wohl in der Bahn gewesen und auch ausgestiegen. Wir haben uns dennoch irgendwie verfehlt.
Ich hatte zwar sein Profilfoto, was leider nichts half. Das Profilfoto hatte leider nichts mehr mit seinem heutigen Aussehen zu tun.
Unmöglich ihn damit zu erkennen.
Ich ging also zurück nach Hause. Dann bekam ich folgende Nachricht von ihm: "500 m".
Dann rief er an. Es war sehr schwer sein gebrochenes Englisch zu verstehen.
Mich verstand er offensichtlich auch nicht wirklich gut. Ich ging dann raus auf die Straße und konnte ihn dort in Empfang nehmen.


Ok, der Check-In klingt holprig.
Nur, was hätte ich noch tun sollen? Ihn vom Hauptbahnhof oder in Frankfurt abholen?
Lassen wir mal die Kirche mal im Dorf!

Seine Art zu kommunizieren,
die immer interpretiert werden musste und mehr Rätsel als Aussage war,
war nicht wirklich hilfreich beim Check-In.

Womit wir beim nächsten Punkt, der Kommunikation, wären.
Nach dem Check-In ist unser Gast quasi in seinem Zimmer verschwunden.
Es war kaum möglich ihn anzutreffen. Ist auch ok. Jeder soll sich wohlfühlen. Also kein Problem.


Nur...
Beim Check-In hat er mich gefragt ob er online ein Bahnticket zurück nach Frankfurt kaufen könne.
Ich suchte ihm die Verbindung raus und schickte ihm den Link damit er buchen konnte.
Am nächsten Morgen schrieb er mir, dass er das Ticket nicht buchen konnte und er meine Hilfe benötige.
Ich bot ihm an, dass wir das Ticket am Abend gemeinsam buchen könnten.

Er war den ganzen Tag in Köln unterwegs.
Nachmittags schrieb er mir und fragte ob ich einen guten Burgerladen kenne.
Innerhalb von 5 min. schickte ich ihm einen Link und eine Wegbeschreibung.
Kurz danach schrieb er, dass er jetzt in dem Burgerladen ist und ich der Beste sei.
Ich freute mich, dass die Kommunikation dann doch so gut funktionierte und mein Gast zufrieden war.
Dachte ich...

Als er am Abend nach Hause kam, verschwand er direkt in seinem Zimmer.
An dem Abend haben wir ihn nicht wiedergesehen.
Also wurde auch das Bahnticket nicht gebucht.

Am nächsten Tag war ich bis Abends unterwegs.
Schrieb ihm aber von unterwegs, dass ich mir am Abend für ihn Zeit nehmen würde und das Bahnticket mit ihm buchen würde.
Abends war er dann da und ich bat ihn mit in die Küche zu kommen um das Ticket zu buchen.
Um das Ticket buchen zu können musste ich mich bei der Bahn registrieren.
Ich brauche zwar keinen Bahnaccount, wollte diesem Gast aber helfen.
Weil bei der Buchung etwas unklar war, rief ich noch den Bahnsupport an um die Unklarheit zu klären.
Ich druckte unserem Gast sein Ticket aus, er bedankte sich und war zufrieden.
Dachte ich...

Dass er die Lage mit 4 Sternen bewertet hat, beschäftigt mich kaum.
Das haben andere Gäste auch schon. Obwohl wir das ansich auch unfair finden.
In unserem Inserat ist die Lage genau ersichtlich. Wegzeiten ins Zentrum etc. sind genau beschrieben.
Wir fragen uns immer: "Wenn jemand eine Unterkunft im Zentrum möchte, wieso bucht er dann bei uns?"
Was denken sich die Menschen?
Denken sie, dass alle Unterkünfte in Köln wie die Weihnachtsmarktbuden vor dem Kölner Dom stehen?
Wenn ich unbedingt eine airbnb-Unterkunft im Zentrum haben möchte, muss ich eben mehr zahlen
oder ich muss damit rechnen, dass ich für den selben Preis auf einer Couch in einem kleinen Zimmer schlafe.

Ich nutze selbst airbnb-Unterkünfte wenn ich verreise. Ich buche immer etwas außerhalb des Stadtzentrums
und achte auf die Anbindung mit öffentl. Verkehrsmitteln.
Wenn ich dann genau das bekomme was ich gebucht habe, gibt es 5 Sterne. Auch bei der Lage.

Womit wir beim Preis-Leistungsverhältnis angekommen wären.
Auch dort 4 Sterne von diesem Gast. Nach all dem Support und Engagement 4 Sterne?
Von anderen Gästen haben wir schon das Feedback bekommen, dass wir für das was wir bieten viel zu wenig verlangen.
Das ist uns durchaus bewusst. Wir machen es eben vordergründig weil wir es lieben und es Spaß macht.
Nicht nur wegen des Geldes.


Diese 4 Sterne bei Preis-Leistung empfinde ich als besonders unfair.
Es ärgert mich etwas, dass ich ihm eine super 5-Sterne-Bewertung geschrieben habe.
Mit deutlich mehr als 6 Worten, 5 Sternen bei Kommunikation und einer Weiterempfehlung.

Er war ja so nach außen hin freundlich und ich wollte jetzt kein Erbsenzähler sein

und ihm aufgrund seiner mäßigen Kommunikation einen Stern abziehen.

Vielleicht sollte ich da in Zukunft kleinlicher sein und auch mal schneller einen Gast nicht weiterempfehlen.
Wobei ich ja beim Schreiben der Bewertung noch einen ganz anderen Eindruck von dem Gast hatte.

Ich hätte gern die Möglichkeit auf diese 4 Sterne konkret zu reagieren und die Weiterempfehlung zurückzunehmen.
Ich habe dem Gast geschrieben und höflich gefragt was ihm gefehlt hat.
Er hat noch nicht geantwortet und ich erwarte auch nicht wirklich eine Antwort.
Das System passt schon so wie es ist.

Mir fällt spontan auch keine Möglichkeit ein andere Gastgeber vor solchen undankbaren Gästen zu "warnen"
und sie so vor diesem Frust zu bewahren.

Mir hat es gut getan mir den Frust mal von der Seele zu schreiben.
Und es sind weit über 90% unserer Gäste sehr zufrieden mit unserer Gastfreundschaft und unserem Service.
Für diese Gäste tun wir das was wir tun! Mit Herzblut und Liebe. 🙂


Was sind eure Erfahrungen?
Wie geht ihr damit um?
Habt ihr vielleicht konkrete Strategien entwickelt um solche
Gäste schon im Vorfeld zu erkennen?

Ich wünsche allen Gastgebern viele schöne Erfahrungen und nur wenig Frust...
LG
Markus

Gute Gespräche sind nur aus der Position
„Ich bin ok, Du bist ok.“ heraus möglich.

108 Antworten 108

Wirklich toll was du planst. Aus etwas negativem noch was positives zu machen. Ich bin auf jeden Fall  interessiert und dein Motto "Wie wir gemeinsam ein tolles Airbnb-Erlebnis erleben können" klingt richtig gut. 

Danke @Angela-and-Joachim0 für das tolle Feedback! 🙂
Das motiviert mich noch mehr an dem Erwartungsmanagement zu arbeiten.
Ich halte Dich/Euch auf dem Laufenden!
Gebt mir etwas Zeit es zu testen und weiterzuentwickeln...

Gute Gespräche sind nur aus der Position
„Ich bin ok, Du bist ok.“ heraus möglich.

@Evi-and-Markus0

Ja, ich glaube wir würden uns hier alle freuen, wenn du/ihr uns weiter an euren Erfahrungen teilhaben lässt! Ich jedenfalls bin interessiert!

Check! Wird gemacht! 🙂
Etwas Geduld, damit ich Erfahrungen sammeln kann...

Gute Gespräche sind nur aus der Position
„Ich bin ok, Du bist ok.“ heraus möglich.

@Evi-and-Markus0@ Schöne Idee, leider lesen die Gäste häufig weder das Inserat ordentlich , geschweige denn extra Nachrichten. Und auch wenn du Ihnen vorher und hinterher Dinge erklärst wird das keine realistische, faire Bewertung garantieren. Wenn die Gäste die Tür schließen sind sie gedanklich weg

Davon solltest du ausgehen und mit dieser geringen Erwartung den Arbeitsaufwand überdenken. 

Klingt hart, ist aber ( trotz und auch bei super tollen Gästen- und davon hatte ich zum Glück die meisten) meine Erfahrung.

 

 

Danke @Annelie0, für Dein Feedback. 🙂

 

Diesen Thread habe ich im Januar diesen Jahres geschrieben. Seither hat sich viel getan und weiterentwickelt. 

Mittlerweile können wir auf Erfahrungen mit über 100 Gästen zurückschauen.

 

Ich gebe Dir recht, die meisten Gäste lesen leider das Inserat nicht wirklich.

Die Erfahrung haben wir auch gemacht. Und es gibt Ausnahmen. 🙂

Einige Gäste haben uns mit bemerkenswert detailiertem Wissen zu unserer Unterkunft  überrascht. Wir wurden dann beim Check-in z. B. mit den Worten "Ja, hab ich im Inserat gelesen." oder letzte Woche erst "Ja, das hab ich auf den Fotos gesehen und fand das toll." unterbrochen. 

Im Juli hatten wir Gäste, welche im Smalltalk auf meine Frage weshalb sie bei uns gebucht haben, geantwortet haben: "Weil uns die kleinen Labels in euerer Wohnung gefallen."

Ohne sich unser Inserat genau anzuschauen konnten sie das vorher nicht wissen. Dass sie wegen den Labels gebucht hatten, haben sie sogar in das öffentliche Feedback geschrieben.

Zugegeben, sowas ist selten. Umso mehr freue ich mich in diesen Momenten darüber. 🙂

 

Dass mit dem Erklären funktioniert auch recht gut bei uns. Wir haben eine Bewertungsrate um die 95% und wirklich tolle, teils sehr ausführliche und vor allem realistische Bewertungen. 

 

Unterm Strich hat sich der "Aufwand", welchen wir auf verschiedene Art und Weise in unsere Airbnb-Vermietung investieren, gelohnt. Unsere Gäste sind überwiegend sehr zufrieden und bringen das größtenteils in ihrem öffentlichen und privatem Feedback auch zum Ausdruck. 

Und was nicht weniger wichtig ist, wir sind glücklich und zufrieden mit unserer Airbnb-Vermietung. Die Herausforderungen, die es dennoch dabei gibt, nehmen wir gern an. 

 

Was die Erwartungen angeht sind unsere weder hoch noch niedrig. In der Gastkommunikation gleiche ich unsere Erwartungen mit den Erwartungen der Gäste auf eine höfliche und wertschätzende Art und Weise ab. 

Ich muss dazu sagen, Kommunikation gestalten und Erwartungsmanagement ist für mich als Coach kein Aufwand. Es ist Alltag. 

 

Für mich klingt Dein Feedback nicht hart. Es klingt stimmig. Es basiert auf Deinen Erfahrungen. 

Und ich danke Dir, dass Du mich an diesen teilhaben lassen hast. 🙂

 

Ich wünsche Dir einen angenehmen Tag und angenehme Erfahrungen mit Deinen Gästen. 

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Gute Gespräche sind nur aus der Position
„Ich bin ok, Du bist ok.“ heraus möglich.

Danke- das ist ein guter Ansatz und Gedanke!

Ilona18
Level 10
Torremolinos, Spain

@Evi-and-Markus0   ich kann euren Frust auch gut verstehen. Ich ärgere mich auch oft und frage mich, wieso ich mir das Ganze antue. Bei versiffen Wohnungen habe ich mittlerweile ein dickes Fell und denke: sauber machen, Schäden beseitigen und weitermachen! Aber wenn man den Gästen besonders behilflich ist, ihre Probleme regelt, u.s.w., sie sich überschwänglich bedanken - und dann schlecht oder gar nicht bewerten - das tut weh.

Es gab hier schon Punktabzug wegen eines fehlenden Eier-Pikers. Die Lage ist ständig ein Kritikpunkt. Ich hatte schon Punktabzug wegen fehlendem Meerblick (den ich aber in dem Inserat auch nicht versprochen habe).

Mein fustrierendes Erlebnis: ein Gast wird auf dem Weg vom Strand zurück ins Apartement von einem Motorrad angefahren und landet mit einer gebrochenen Hüfte im Hospital. Da er nichts weiter dabei hatte als ein nasses Handtuch, rief er mich an weil ich ihm seine Sachen ( Geld, Ausweise, Klamotten, u.s.w.) ins Hospital bringen sollte. Das liegt sehr außerhalb von Málaga, und da ich kein Auto habe muße ich ein Taxi nehmen. Hin und zurück 80,-€. Die nächsten Tage habe ich ihn jeden Tag besucht um im Hospital zu übersetzen, und ihm Sachen zu lesen und zu essen mitgebracht. Immer mit dem Taxi. Sein Apartement hab ich für 2 weitere Wochen blockiert, da ich es nicht vermieten konnte. Nach seiner O.P. habe ich einen neuen Flug gebucht, mit Rollstuhl-Assistenz in Málaga und England. Dazu mußte ich in England anrufen und habe über 30,-€ vertelefoniert. Die Taxifahrten, Telefonate und die geblockten 2 Wochen in der Hochsaison haben mich mehr gekostet als ich für die 10 gebuchten Tage des Gastes erhalten habe.  War o.k. für mich, weil ich fand den armen Kerl sehr sympathisch.

Aber habe ich eine gute Bewertung bekommen??? Nö, gar keine. Nur eine Weihnachtskarte mit guten Wünschen fürs neue Jahr.

Frust.

 

Danke @Ilona18 auch für Dein Feedback!
Was das Zimmer und wie es verlassen wird angeht, halte ich es ähnlich wie Du. Da erwarte ich gar nicht all zuviel. Solange nichts stark beschädigt wurde, ist es ok für mich. Ich bin jemand der gerne aufräumt und Ordnung schafft. Daher strengt es mich nicht sehr an das Zimmer wieder auf Vordermann zu bringen.
Ich erfreue mich immer daran, wenn wieder alles Tip-Top aussieht und bereit für den nächsten Gast bzw. Gäste ist.

Wenn ich lese was Du für Erfahrungen gemacht hast, für was Dir Sterne abgezogen wurden, kann ich einfach nur mit dem Kopf schütteln. Solche Gäste machen wirklich keinen Spaß!
Was Du mit diesem Gast aus England erlebt hast, macht mich schon fast sprachlos. Was geht bloß in solchen Menschen vor?!
Mein Mitgefühl! Ich kann Deinen Frust von damals noch gut spüren.
Dein Aufwand den Du betrieben hast und vor allem Deine persönliche Unterstützung (übersetzen, Sachen bringen, Flug buchen etx.). Wow!
Da wäre ein Mindestmaß an Dankbarkeit, was hier deutlich über das Verschicken einer Weihnachtskarte hinaus gehen sollte, nicht nur angebracht sondern anständig.
Tut mir leid, dass Du diese Erfahrungen gemacht hast.
Mir ging es ähnlich mit diesem letzten Gast. Er war mir irgendwie symphatisch. Deshalb habe ich ihn auch so unterstützt.
Ich habe heute nochmal die Zeit mit ihm reflektiert. Möglich, dass er den Stern bei Kommunikation abgezogen hat weil es schwierig war sich flüssig zu verständigen. Sein Englisch-Wortschatz war doch recht klein. So hat er mich immer wieder nicht verstanden und ich musste die Dinge immer wieder mit einfacherem Englisch umschreiben. Natürlich war die Kommunikation so nicht flüssig und einfach. Sozusagen keine 5-Sterne-Kommunikation. Nur, was kann ich für seine Sprachkenntnisse?
Am Ende wären 5 Sterne nur fair gewesen, weil ich immer wieder einen Weg gefunden haben, trotz seiner dürftigen Sprachkenntnisse, mit ihm zu kommunizieren.

Wie auch immer.
Ich werde es nie erfahren. Auf meine Nachricht, die ich ihm geschrieben habe, habe ich bis heute keine Antwort. Das wird sich auch nicht ändern.
Es war insofern eine hilfreiche Erfahrung, da es mich motiviert hat die Kommunikation auch mit solchen Gästen schon von Beginn an anders zu gestalten.
Stichwort: Lage oder Meerblick.
Vielleicht muss es tatsächlich einigen Menschen ganz explizit verdeutlicht werden, dass "kein Meerblick" heißt, dass das Meer tatsächlich nicht zu sehen ist. Egal wie lang der eigene Hals ist. 😄
Oder wenn dort steht "10-15 min. Bahnfahrt bis zum Zentrum", heißt das, auch wenn es sich der Gast noch so sehr wünscht, dass das Zentrum dort bleibt wo es ist und nicht durch Magie zu ihm kommt. 😉

Gute Gespräche sind nur aus der Position
„Ich bin ok, Du bist ok.“ heraus möglich.

Annelie0
Level 10
Berlin, Germany

@Ilona18 oh das ist hart. Respekt vor dir und ahhhhhh an den ignoranten Gast

Till-and-Jutta0
Host Advisory Board Alumni
Stuttgart, Germany

Gute Bewertungen sind für uns Gastgeber wie der Applaus für die Künstler: Sie ernähren uns nicht, aber ohne sie verhungern wir seelisch.

Dem stimme ich zu. Wertschätzung ist ein starker Motivator!
Wir geben dem Gast/den Gästen ja quasi einen Wertschätzungsvorschuss indem wir, so gut es geht, auf dessen Bedürfnisse und Erwartungen eingehen und sie zum Teil "übererfüllen".
Uns als Gastgebern ist das Wohl unserer Gäste wichtig.
Das darf sehr gerne auf Gegenseitigkeit beruhen. 😉

Gute Gespräche sind nur aus der Position
„Ich bin ok, Du bist ok.“ heraus möglich.

Angela-and-Joachim0
Level 10
Bretzenheim, Germany

Ich kann Deinen Ärger sehr gut verstehen. Ihr investiert viel Zeit in Eure Gäste. Das finde ich toll. Ich bin auch nicht glücklich wenn ich Mal wieder nur 4 Sterne für die Lage erhalte. Verstehe ich auch nicht. 

Ich frage auch immer nach, was für den Aufenthalt geplant ist. Oft müssen die Gäste dann 1/2 Stunde oder eine Stunde zu Ihrem Ziel fahren. Dies erwähne ich dann auch immer. Kommen sie trotzdem, kann ich doch nichts für die Lage.

Wir sind ein Dorf und keine Stadt, daher steht in der Beschreibung auch Weindorf.

Ebenso steht ein paarmal im Text das es sich um eine  Souterrain-Wohnung handelt. Und diese Gesichter wenn ich sage wir müssen diese Treppe runtergehen. Sagen mehr wie tausend Worte. 

Ihr macht es richtig und lasst Euch nicht entmutigen. Die nächsten 5 Sterne Bewertungen kommem mit Sicherheit!

Auch Euch @Angela-and-Joachim0 vielen Dank für Euer Feedback und das Teilen Eurer Erfahrungen!

Ich kann auch Deine Schilderung sehr gut nachempfinden. Es nervt zuweilen schon!
Mehr als offen zu kommunizieren was die Gäste erwarten können und was nicht geht ja kaum.
Keiner von uns kann etwas dafür, wenn die Gäste auf einmal mit in der Lage nicht zufrieden sind oder einfach nicht lesen. Am Ende lesen einige Gäste Souterain-Wohnung und wissen nicht was das ist. Auch dann wäre es kein Grund lange Gesichter zu machen. Wenn ich etwas nicht weiß, muss ich mir das Wissen eben aneignen.

Apropo Lage und Sterne.
Ich habe heute Vormittag mit meiner Cousine telefoniert. Sie nutzt auch ab und zu Airbnb.
Wir haben über die Sterne und deren Vergabe bzw. Bedeutung gesprochen.
Als ich ihr erklärte für was die Sterne stehen, hatte meine Cousine einen Aha-Moment.
Sie dachte die Sterne sind dafür gedacht, die Lage etc. im Vergleich zu Unterkünften in Top-Lage etc. zu vergeben. Also wenn eine Unterkunft, wie die unsere, nicht mitten im Zentrum liegt, kann sie auch nie 5 Sterne bekommen.
Ich habe ihr das mal genau erklärt.
Wenn ich bewusst eine Unterkunft auf dem Land oder am Stadtrand buche und die Lage im Inserat auch genauso beschrieben ist, werden die Erwartungen ja voll erfüllt. Denn ich habe bewusst diese Lage gewählt. Sterne abziehen kann ich wenn ich eine Unterkunft buche die damit wirbt mitten im Stadtzentrum zu sein und ich dann festellen muss, das die Unterkunft 30 km vor der Stadt liegt. Da wäre 1 Stern schon gerechtfertigt.
Den Umgang mit der Sternevergabe ändert sie nun. 🙂


Entmutigen lassen wir uns keinesfalls. Im Gegenteil!
Es hat mich sehr motiviert aktiv zu werden. Wie weiter oben schon ge- und beschrieben arbeite ich aktuell schon an einem Erwartungsmanagment.
Ich möchte meine potentiellen Gäste, wenn möglich noch vor ihrem Aufenthalt, dabei unterstützen sich ihrer eigenen Bedürfnisse und Erwartungen bewusst zu werden.
So können sie sich die Frage: "Ist das die richtige Unterkunft für mich?" auch gut beantworten und später gibt es keine langen Gesichter. 🙂

Gute Gespräche sind nur aus der Position
„Ich bin ok, Du bist ok.“ heraus möglich.

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