[FESTIVAL] - Mein Kindheitstraum war es Hoteldirektorin zu sein!

Juliane
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[FESTIVAL] - Mein Kindheitstraum war es Hoteldirektorin zu sein!

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Dieser Beitrag ist Teil des Festivals der Gastfreundschaft im CC.

Der ursprüngliche Beitrag wurde im portugiesischsprachigen Community Center von @Bianca156 veröffentlicht und von uns unten übersetzt.

Hier findet ihr die gesamte Aufstellung für das Festival.

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Hallo, mein Name ist Bianca, ich bin Brasilianerin, 42 Jahre alt und seit fast 25 Jahren in der Hospitality-Branche tätig. Um zu verstehen, was Gastfreundschaft für mich bedeutet, muss ich dir ein bisschen aus meinem Leben erzählen. Als du noch ein Kind warst, hat jemand dich wahrscheinlich gefragt: „Was willst du einmal werden, wenn du erwachsen bist?“

 

Ich wusste schon immer, dass ich in Hotels arbeiten wollte! Dies war für mich das Größte; auf unseren Urlaubsreisen verfolgte ich immer die ganzen Abläufe im Hotel, die Geräusche, das Kommen und Gehen glücklicher Menschen, all die Angestellten in ihren Uniformen. Es war wie ein Tanz. Aber wer wollte vor mehr als 25 Jahren schon Hotelier werden? In Brasilien gab es keine Hotelfachschule, die meisten Hotelberufe waren nicht einmal als solche anerkannt. Als mein Vater mich fragte, was ich nach dem Abitur machen wollte, war ich mir sicher, dass ich in ein anderes Land gehen wollte, um dort HOTELLERIE zu studieren. 

 

Und ich reiste dann 1998 nach England; es gab damals noch kein Internet, ich ging ohne große Vorbereitung und frohen Mutes in ein völlig anderes Land, um meiner Leidenschaft zu folgen. Danach kannte meine Welt keine Grenzen mehr. Ich kehrte nach Brasilien zurück, schloss mein Studium ab, dieses Mal an einer Hotelfachschule, und fand mich kurz danach an Bord von Kreuzfahrtschiffen wieder, reiste mit ihnen um die Welt und lebte meine Leidenschaft. Ich arbeitete in Restaurants und absolvierte eine Laufbahn in einem einzigen Unternehmen, in dem ich 13 Jahre tätig war. Auf den Kreuzfahrtschiffen habe ich gelernt, was Gastfreundschaft wirklich bedeutet. Als Besatzungsmitglieder waren wir verpflichtet, die Erwartungen der Gäste zu übertreffen, ihre Bedürfnisse zu antizipieren, jeden Gast ohne Vorurteile oder Diskriminierung willkommen zu heißen und zu betreuen. Mein persönlicher Auftrag war es, an besonderen Momenten im Leben meiner Gäste mitzuwirken.

 

Ich lernte auch, allen Menschen ohne Ansehen ihrer jeweiligen Kultur, Religion, Rasse oder sozialen Klasse in Gleichheit und gegenseitigem Respekt zu begegnen. Die Arbeit auf Kreuzfahrtschiffen hat mir gezeigt, wie wichtig die Urlaubsmomente für die Menschen sind. Viele Menschen überall auf der Welt haben nur wenige Urlaubstage und sie wollen diesen Moment in vollen Zügen genießen; dies hieß für uns, in dieser kurzen Zeit voll für sie da zu sein. Auf den Kreuzfahrtschiffen lernte ich auch, wie wichtig es war, mit anderen zu teilen, da ich mehrere Monate hintereinander zusammen mit Fremden in einer Kabine von 4 Quadratmetern untergebracht war.

 

 Das Leben, die Unterkunft, Höhen und Tiefen zu teilen, weit weg von zu Hause zu sein: Der Kollege, der mit mir die Kabine teilte, war für mich fast wie eine Familie. Ich glaube, dass mir diese Erfahrung ein Gefühl dafür gegeben hat, wie ich meine Gäste auf Airbnb willkommen heißen kann. Man muss den Gästen durch kleine Gesten oder auch nur durch Sympathiebezeugungen zeigen, dass man für sie da ist, damit sie fern von Zuhause eine Stütze haben und jemanden, auf den sie wirklich zählen können. 

 

Nach all den Jahren auf den Schiffen und einer erfolgreichen Laufbahn gelangte ich an einen Punkt meines Lebens, an dem ich das Gefühl hatte, dass etwas fehlte: Ich wollte mehr, ich wollte Hoteldirektorin werden. Ich nahm von meinem Leben an Bord Abschied und kehrte nach Brasilien zurück, um die Hotellerie auf Ölplattformen zu leiten. Es folgten zwei Jahre des Leidens, ich war die richtige Person am falschen Ort. Dies war keine glückliche Zeit, sondern eine Zeit des Leidens für alle, die in langen, viele Tage dauernden Schichten arbeiteten, fern von allem, was sie liebten. Ich musste wieder glücklich sein und der Seele Nahrung geben. 

 

Ich bekam damals wieder einen Job auf Kreuzfahrtschiffen, man schrieb bereits das Jahr 2017 und Airbnb war mir bis dahin noch unbekannt! Airbnb war damals in Brasilien nur wenig verbreitet; dazu kam, dass das Internet meistens nicht funktionierte und mir dadurch viele Informationen und Nachrichten entgingen. Mitte 2017 fragte mich dann eine Freundin: „Kennst du diese App, mit der man eine ganze Wohnung mieten kann, komplett möbliert und ohne Minimum von Aufenthaltstagen?“. Nein! Aber das war alles, was ich wollte! Nach meiner Rückkehr nach Brasilien machte ich Urlaub und mietete ein Airbnb. In diesem Moment war mir klar, dass es das war, was ich wollte. Und das Universum verschwor sich, um meinen Traum wahr werden zu lassen.

 

Ich unterschrieb einen weiteren Vertrag und kehrte wieder auf die Kreuzfahrtschiffe zurück. Ich hatte vor, ein Jahr zu warten, Kapital zu sparen, meine Mieterin zu bitten, meine Wohnung zu räumen, und dort mein „kleines Hotel“ einzurichten. In weniger als 3 Monaten übergab mir meine Mieterin meine Wohnung, ohne dass ich sie darum bitten musste; ich kehrte mit dem Geld aus meinem Arbeitsvertrag nach Brasilien zurück und richtete meine Wohnung ein, wobei ich mich an allem orientierte, was ich von den von mir studierten Wohnungen von Gastgeber:innen überall auf der Welt gelernt hatte. Während meine Wohnung renoviert wurde, schaute ich mir Tag und Nacht Videos von Gastgeber:innen aus der ganzen Welt an. Sofort nachdem ich mein Airbnb eröffnet hatte, wusste ich genau, was ich zu tun hatte.

 

Ich wurde in einem Monat zum Superhost. Dies war mein großer Wunsch! Ich wollte wie die Großen sein, mein Ziel war es, in meiner Wohnung etwas anzubieten, was in einem Hotel fehlt. Behaglichkeit und die Gewissheit, dass mein Gast sich an einem Ort aufgehalten hat, der für ihn fern von seinem eigenen Zuhause wie ein zweites Zuhause war. Und so wurde nach und nach, Gast für Gast, mein Traum wahr, Gastgeberin zu sein. 

 

Mehr denn je beherberge ich heutzutage Freunde. Ab der ersten Kontaktaufnahme mit meinem Gast versuche ich, mich zur Verfügung zu stellen – natürlich innerhalb der Grenzen, die der Gast zulässt – ohne dabei aufdringlich zu sein. Bedürfnisse der Gäste zu verstehen, ist Teil der Gastfreundschaft. Da zu sein, ohne anwesend zu sein. Es sind kleine Details wie eine Nachricht oder eine Restaurantempfehlung, die für den Gast wichtig sind.

 

Ich habe mit meiner Wohnung schon viele schöne Geschichten erlebt. Ich habe schon einen Heiratsantrag arrangiert. Und dann habe ich dasselbe Paar ein Jahr später zur Feier ihres Hochzeitstags willkommen geheißen. Ich hatte ein junges Paar zu Gast, das einige Zeit danach mit seinem Baby zurückkehrte, ich kaufte aus diesem Anlass sogar ein Babybett. Meine derzeit beste Freundin war einer meiner Gäste und sorgte wahrscheinlich für eine meiner schönsten Geschichten überhaupt. 

 

Karina war mit ihrem Mann und ihrem damals achtjährigen Sohn nach Campinas gezogen. Sie brauchte eine Unterkunft, bis sie eine Wohnung fand und ihr Umzug eintraf. Für mich war es Freundschaft auf den ersten Blick. Sie war einer meiner ersten Gäste und zum ersten Mal bei mir zu Gast. Sie lud mich zum Abendessen in meiner eigenen Wohnung ein, wir tranken Wein und wir begannen dort eine Freundschaft, die heute bereits 4 Jahre alt ist. Airbnb hatte mir einen Gast geschickt, der zur Schwester wurde, und ich habe heute drei falsche Neffen. Nachdem sie umgezogen war, bekam sie zwei weitere Babys und ich lebe heute mit ihrer Familie zusammen, als wäre es meine eigene. In welchem Geschäft gibt es das Privileg, dass Freundschaft aus einer Dienstleistung entstehen kann?

 

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(Ich, Karina, ihr Ehemann Ale, einer meiner ersten Gäste – 4 Jahre später an Karas erstem Geburtstag, die jüngste, in Campinas geborene Tochter)

 

Von Zeit zu Zeit lebe ich selbst wie ein Gast in der Wohnung und mache eine Selbsteinschätzung. Ich frage mich dann immer: Was fehlt, wie kann ich es anders machen? 

 

Gastfreundschaft ist willkommen heißen. Meine Wohnung muss dies widerspiegeln. Gastfreundschaft ist Teilen und liebevolle Aufnahme. Für mich als Gastgeberin ging es nie nur darum, eine Unterkunft zur Verfügung zu stellen und damit Geld zu verdienen; Gastgeberin zu sein bedeutet zu wissen, dass die Momente, die meine Gäste in meiner Wohnung verbracht haben, für sie unvergesslich waren und ich Teil dieser kleinen Glücksmomente gewesen bin. Dies ist für mich der Geist von Airbnb. Ich fühle mich heute mehr denn je verwirklicht; als Mitglied des Teams von Superhost-Markenbotschafter:innen bin ich Teil einer großen Familie, die sich der Gastfreundschaft verschrieben hat. 

 

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(1. Treffen der Superhost-Markenbotschafter:innen Lateinamerika – Rio de Janeiro 2022)

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