[Festival] Eat Pray Host

Anna
Community Manager
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London, United Kingdom

[Festival] Eat Pray Host

 

Unser Corona-Projekt im Jahr 2020: Bau eines Spielhauses für unsere MädchenUnser Corona-Projekt im Jahr 2020: Bau eines Spielhauses für unsere Mädchen

 

Dieser Beitrag ist Teil des CC Gastfreundschafts-Festivals. Der Originalbeitrag wurde im englischsprachigen Community Center von @Solveig0 erstellt und wir haben ihn unten übersetzt.

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Dieses Jahr war seltsam. Ich habe mich sehr oft wie eine Fremde in meiner Umgebung gefühlt. Das vergangene Jahr war von einer Pandemie geprägt, von der wir hofften, dass sie bis zum Sommer beendet wäre. War sie aber nicht – und darauf war ich nicht eingestellt. Hier kommen ein paar der Dinge, die ich im vergangenen Jahr vom Gastgeben – und vom Nicht-Gastgeben – gelernt habe.

 

Wir bieten unsere Unterkunft seit 2016 auf Airbnb an. Mal öfter und mal weniger oft. Es hat immer großen Spaß gemacht, denn wir haben viele neue Freunde gefunden und gelernt, wie man fremde Menschen im eigenen Haus als Gäste empfängt.  

 

Wir leben in einem kleinen Dorf in Norddänemark, in einem großen alten Bauernhaus (150 Jahre alt, mit einem großen, großen Garten und Grundstück, aber ohne aktive Landwirtschaft). Wir empfangen Gäste auf Airbnb, so oft wir können, nehmen aktiv an der Dorfgemeinschaft hier teil, haben zwei kleine Mädchen (fünf und sechs Jahre) und arbeiten beide in Führungspositionen.

 

Wir sind uns alle einig, dass das vergangene Jahr (2020) seltsam war. Wir hatten nicht die üblichen Gäste auf Airbnb (solche aus Norwegen auf dem Weg zur Fähre, aus den USA auf der Suche nach ihren Wurzeln, aus den Niederlanden, die Norddänemark sehen möchten …), sondern viele Däninnen und Dänen, die nicht ins Ausland reisen konnten und ihr eigenes Land erkunden wollten. Wir verreisten auch nicht, also hatten wir den ganzen Sommer zuhause Zeit zum Nichtstun. Es war wunderbar. Wir haben ein Spielhaus für die Kinder gebaut und mit unseren Gästen, die über Airbnb zu uns gekommen sind, gegrillt.

Aber dieses Jahr (2021) ist noch seltsamer. Alle wollten wieder ins Ausland reisen, also haben die Leute in Dänemark keine Reisen mehr im eigenen Land gebucht. Die Menschen außerhalb Dänemarks konnten aber auch keine Reisen zu uns planen. Also hatten wir weder dänische noch ausländische Buchungen und eine sehr ruhige Reisesaison vor uns. Wir wären selbst gern ins Ausland gefahren, also haben wir unser Inserat in der Hauptferienzeit blockiert, in der Hoffnung, vielleicht meine Eltern in Norwegen besuchen zu können.

 

Am Anfang der Saison hatten wir keine Buchungen und keine Reisepläne und alles war offen. Ich war etwas demotiviert. Ich habe mich nicht hingesetzt und zu viel darüber nachgedacht, denn – wie wir auf Norwegisch sagen: ich habe zu viele Ameisen im Hintern, um jemals ruhig sitzen bleiben zu können – aber ich habe meditiert. Soll heißen: Ich habe meine Schaufel und meinen Spaten genommen, mein Telefon und Social Media im Haus gelassen und bin in den Garten gegangen, um ein bisschen zu gärtnern und Zeit mit mir selbst zu verbringen.

 

Sei ehrlich zu dir selbst und sei dir bewusst, was du schaffen kannst

Ich habe mich geärgert, dass wir so wenige Buchungen hatten, aber andererseits hatte ich unser Inserat ja selbst vorübergehend geschlossen. Wir Menschen denken ja nicht immer rational. Es fühlte sich an, als hinge das Leben und alles drumherum in der Luft. Wir wussten nicht, ob wir verreisen konnten oder nicht. In der Arbeit war unglaublich viel los. Und in dieser ganzen Ungewissheit hatte ich genau die Anzahl an Buchungen, für die ich diesen Sommer bereit war – 0. Als ich das Inserat dann verfügbar machte, kamen langsam die Buchungen.

 

Wir sind kein Hotel – wir sind wir

Natürlich wollen wir alle, dass unsere Unterkünfte hübsch und bequem und perfekt für Instagram sind. Im wirklichen Leben bin ich aber Gastgeberin in einem alten Bauernhaus mit großen Spinnen und alten Böden, wo sich manchmal kleine Wasserpfützen bilden, von denen ich nicht weiß, wo sie herkommen. Ich nenne es in unserem Inserat „Vintage-Bauernhaus“. Ich sorge dafür, dass es sauber ist. Ich entferne die Spinnen, die ich sehen kann, und warne die Gäste: „Hier gibt es Spinnen (und manchmal Mäuse)“.

 

Nichts ist nicht gleich schlecht.

Es ist nichts Schlechtes, wenn mal nichts passiert. Wir hatten keinen Schulstress während des Lockdowns, weil unsere beiden Kinder im Vorschulalter sind. Ich arbeitete von zuhause aus, meine Kinder waren mit Spielen oder Fernsehen beschäftigt. Aber für meine Kinder bedeutete der Lockdown vor allem viel mehr Zeit mit den Eltern und der Schwester statt Stress und dass wir Eltern viel präsenter waren als zuvor. So lief also unser Sommer und ich wünsche mir, dass auch der Rest des Jahres so weitergeht. Ich möchte nicht, dass nichts passiert, sondern, dass ich wertschätzen kann, was wir haben, dass ich bei meinen Kindern sein kann, dass ich die Dinge akzeptieren kann, wie sie sind – mit Spinnen und allem –, und dass ich nicht mehr annehme, als ich schaffen kann.

 

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CC Gastfreundschafts-Festival 2021: Zeitplan

                             

 

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