Wir hatten uns dazu schon bei der testweisen Einführung vor einigen Jahren dazu intensive Gedanken gemacht. Und deshalb ist es mir ein Anliegen, hier mit einem großen Missverständnis aufzuräumen:
Gastgeber für Unterkünfte (Homes Hosts) sind was ganz anderes als Anbieter von Entdeckungen (Experience Hosts)! Entsprechend wird auch in den AGBs unterschieden.
Wir nahmen damals in der Testphase in San Francisco und Paris an mehreren Entdeckungen teil, und unterhielten uns ausgiebig mit den Anbietern. Dies waren durchgängig Profis: engagierte, individuelle Leute, die nicht die 08/15-Touren anboten, sondern was Besonderes. Aber dennoch Profis, die genau wussten, wie das anmelderechtlich, steuer- und versicherungstechnisch läuft, und welche die erforderlichen Lizenzen hatten:
Individuelle Tour in San Francisco - gebucht als Airbnb Experience
Denn was ich befürchte: Durch die „harmlose“ Einbettung in die Airbnb-Plattformen fühlt sich möglicherweise mancher dazu „berufen“, auch so etwas anzubieten. Und so wie es bei den Vermietern viele Unbedarfte und Schwarze Schafe gibt, haben bei den Entdeckungen noch viel weniger eine Ahnung, welches Gewerbe sie anmelden müssen, welche Ausbildung sie brauchen, und was sie haftungs- und versicherungstechnisch beachten müssen.
Ist bei den Homes Hosts ja schon schlimm genug (Der Klassiker: „Meldescheine? So ein Blödsinn!“). Und wird durch den Arbitrage-Hype noch verstärkt. Am Ende steht dann Airbnb nicht mehr nur als Buhmann für die Kurzzeitvermietung da, sondern auch für illegale Touren und Kochkurse.
Ich möchte euch die Entdeckungen nicht vermiesen, denn prinzipiell sind sie eine prima Sache. Aber man muss als Anbieter genau wissen, auf was man sich einlässt bzw. sich genau erkundigen (z.B. Gaststättenrecht).
Ich kenne aus dem Homesharing Club Anbieter von Entdeckungen. Diese machten das aber auch schon vor Airbnb, und haben ihre Hausaufgaben gemacht. So wünsche ich mir das. Aber als schnelles einfaches Zubrot zum Gastgeben klappt das nicht. Da kenne ich von HSC wiederum andere, die mussten wegen Schwarzarbeit ganz schnell ihren Betrieb komplett einstellen.
Als Airbnb ankündigte, in den Transportsektor einzusteigen, kamen ja auch besorgte Fragen von Gastgebern, ob sie jetzt auch Flüge anbieten müssten. Nein, müsst ihr nicht. Bleibt einfach gute Gastgeber.