Ich denke, es ist unterschiedlich, ob man ein Zimmer für Kurztrips oder Geschäftsleute anbietet oder für längere Aufenthalte .. gemütlich sollten natürlich beide sein.
Ich habe klar 'nach aussen' gearbeitet .. sprich erst hatte ich nur zwei Matratzen und ein Zimmer, welches ich nicht benötigte. Da ich mir nicht sicher war, ob überhaupt eine Nachfrage besteht, einfach mal ein Inserat erstellt. Noch am selben (oder nächsten Tag) kam die erste Anfrage. Ich überhaupt nicht ready, hatte ich auch gleich mitgeteilt (im Inserat hatte es auch noch keine Fotos und kaum Text). Doch die beiden Jungs waren gestrandet wegen Zugstreik in Italy und brauchten einfach ein Zimmer. Die Jungs sagten ja zu Matratzen und dem Regal, welches im Zimmer stand. Sie blieben dann einige Tage und waren einfach soooo great und auch happy mit mir, eine perfekte erste airbnb Erfahrung.
Die Matratzen blieben noch einige Zeit, bis ich mir sicher war, dass die Investition in ein Bett sich lohnte, Regal wurde gegen Schrank ausgetauscht, schöner Holztisch kam dazu (wurde bald ersetzt durchSchwedentisch', da die Gäste sehr rücksichtslos mit dem Holz waren) .. dann wurde nach und nach erweitert und insbesondere auf die Wünsche (aktiv geäussert oder beim reinigen wahrgenommen) geachtet. Z.B. waren die elektrischen Geräte immer ausgestöpselt, ok, also mehr Steckleisten rein (an jeder erdenklichen Ecke) am besten .. dennoch stöpselten noch einige die Dinge aus/um, naja. Dann Vorhänge sind vielen Gästen wichtig, auch die Möglichkeit das Zimmer unkompliziert zu verdunkeln ist wichtig. Spiegel wurde gewünscht (da ich nicht passend zum Zimmer fand, hatte ich einen innen in die Schranktür montiert). Nötiges Infomaterial schön arrangiert oder in ner schönen Ablage. Blumen (besser was im Topf, wenn man die Kosten tief halten will). Frisches Wasser und in der CH natürlich Schokolade zur Ankunft (erst hatte ich Früchte und Biocracker .. aber Schokolade kommt einfach besser an). Ein paar Servietten, erste Hilfe-Sachen (braucht nicht viel, aber ein paar Pflaster und ne Kopfwehtablette ist schon hilfreich), einen Block und Stift hatte ich auch hingelegt, was sich dann zu einem Gästebuch verselbstständigt hatte 🙂 .. ach ja und das 'Kässeli' in Form eines VW-Busses mit Surfbrett oben drauf, darf auch nicht fehlen 🙂
... dann was noch .. mehr als ein Kissen pro Person, gute Bettwäsche (nicht die ganz billige vom Schweden) und Handtücher, ein paar Bücher in unterschiedlichen Sprachen, ein Radio (obwohl heutzutage wohl obsolet) .. wichtig, ein paar Details für eine persönliche Note, aber ja nicht zuviel Krimskrams .. der hindert auch bloss beim Putzen, besser die persönliche Note mit einem Bild, der Bettwäsche/Kissen, Vorhänge, Möbel etc. zaubern. Ganz wichtig auch: verschiedene Lichtquellen, da mit der Gast sich sein 'Ambiente' auch noch ein wenig selbst einrichten kann. Staubwischen auch der Deckenlampen nicht vergessen 😉
Was ich nach und nach immer wiedermal machte, war, im Zimmer zu übernachten, erst dann merkt man, dass etwas z.B. ungünstig platziert ist oder etwas fehlt, zuviel ist oder was auch immer und ob man sich wohl fühlt.
Das Zimmer, das ich derzeit vermiete ist sehr klein (das weiss der aufmerksame Leser meines Inserates aber auch) .. doch was ich bei so gut wie jedem Gast höre, wenn ich ihm das Zimmer zeige, ist die aufrichtige Aussage, dass es sehr gemütlich sei .. ich muss dazusagen, dass ich in einem alten Stadthaus mit natürlichem 'Flair' wohne, tut natürlich auch noch einiges zur Sache. Würde ich in einer weniger 'charmanten' Wohnung wohnen, würde ich wohl auch noch mit Wandfarbe arbeiten.
Was ich ein wenig Schade finde, ist, dass ich gerne stilvollere/teurere Möbel/Wäsche verwenden würde, aber leider die Mehrzahl der Gäste nicht wirklich achtsam mit dem Mobiliar und der Wäsche umgeht und somit bleibts halt bei der derzeitigen durchaus individuellen Einrichtung, die mir aber kein Kopfzerbrechen bereitet, wenn sie zu Bruch geht.
Was mir persönlich auch noch sehr wichtig ist (und ich denke, auch bei jenen, denen dies eigentlich unwichtig wäre, sehr positiv ankommt) .. ist, dass alles schön ausgerichtet ist: die Servietten sind nicht wahllos hingeworfen sondern adrett in der einen Ecke des Tischsets .. die Schokolade ist auf einem kleinen Tellerchen mit Serviette, auch dieses akurat parallel zum Nachttisch ausgerichtet, die Decke straff gestrichen (wenn auch ungebügelt, sieht das gut aus), die Kissen schön adrett .. und und und .. ein Zimmer mit genau den gleichen Inhalten kann enorm unterschiedlich wirken .. und solche Kleinigkeiten (dass eben auch die Broschüren schön präsentiert daliegen etc.) macht sehr viel aus, wie ein Zimmer wahr genommen wird. .... oder vielleicht bin einfach nur ich so 😄