Gäste für eine Nacht - Mehr Aufwand als Chance?

Denis-Mark0
Level 10
Lahnstein, Germany

Gäste für eine Nacht - Mehr Aufwand als Chance?

Ich hatte am WE zwei Schlüsselerlebnisse mit Gästen, die nur eine Nacht in meinen Wohnungen gewohnt haben und mein Preis-Leistungs-Verhältnis mit 4 von 5 Sternen gerankt haben. Das ist mir schon zwei weitere Mal in der Vergangenheit mit Gästen bei einer Übernachtung passiert.

 

Ich denke, dass der Gast, der nur eine Nacht bleibt, der Auffassung ist, dass er nur eine Schlafgelegenheit brauchte, ggf. ohnehin spät eincheckt und früh auscheckt, die Einrichtung meiner Wohnung kaum bis gar nicht nutzt, und ja auch wenig Schmutz macht. Er verkennt dabei jedoch, dass die Wohnung allein schon aus Prinzip immer nach jedem Gast gereinigt werden muss. Ich kann ja nun mal nicht die Bettwäsche drauf lassen, weil nur einmal benutzt. Und auch eine Dusche muss komplett gereinigt werde, egal ob einen oder fünf Tage genutzt. Klar ist, dass 15,- € Reinigungskosten bei einer Übernachtung anders wiegen als bei mehreren, aber die Kosten fallen unweigerlich an.

 

Interessanterweise hatte ich dem einen Paar die Wohnung sogar noch abweichend von meiner regulären Check-In Zeit (16 Uhr) morgens um 10 Uhr versprochen, was die wiederum kurzfristig auf 12 Uhr verschoben haben, woraufhin ich wiederum aus terminlichen Gründen die beiden bat, in meinen Eiscafé bei einem Kaffee und Cappucino auf Kosten des Hauses auf mich 5 Minuten zu warten. Das empfand ich dann schon als sehr undankbar. 

 

Wie sehr ihr das? Mindestübernachung ab zwei Nächte?

21 Antworten 21
Anja236
Level 10
Catalonia, Spain

@Denis-Mark0 

Ich habe Mindestübernachtung ab 3 Nächte...:-)))

Wenn es mal Lücken gibt, mache ich Ausnahmen und nehm seltenst auch mal Gäste für 2 Nächte, aber niemals für nur eine Nacht - da bin ich ja nur noch am rotieren... Und unser altes Haus arbeitet noch mit Sickergrube, die wäre dann von den Wäschebergen auch überfordert....

Gerlinde0
Level 10
Kempen, Germany

@Denis-Mark0 

Ich habe Mindestübernachtung 2 Nächte, nur ganz selten mache ich eine Ausnahme. Der Aufwand ist zu hoch. Bei nur 1 Nacht nehme ich einen Mehrpreis von 10€. Ich habe einen Dauergast, dem es das Wert ist. In der Regel lehne ich aber ab.

Denis-Mark0
Level 10
Lahnstein, Germany

Eben,  @Gerlinde0 , du nimmst sogar noch 10,-€ extra. Ich hatte auch mal über die Rabatte die erste Nacht verteuert, aber die Leute honorieren bzw. respektieren das der Kosten wegen nicht. Das ist letztlich ein Missverständnis des Gastes, unter dem meine öffentlichen Reputation leidet. Er bucht eine Wohnung mit Waschtrockner, Einbauküche und sonstigen Annehmlichkeiten und persönlicher Begrüßung und Einweisung, obwohl er eigentlich nur ein BB Hotel oder sonstiges Zimmer mit Bett und Klo bräuchte.

Gerlinde0
Level 10
Kempen, Germany

@Denis-Mark0 

Allerdings nehme ich keine extra Reinigungskosten, das ist bei mir in den Zimmerpreis mit einkalkuliert. Bei 1 Übernachtung ist es für mich auch kein Homesharing mehr. Was teile ich den mit einem Gast, den ich nicht einmal kennenlernen kann? Er kommt evtl. abends, legt sich schlafen und reist früh morgens ab. Aber ich als Gastgeber habe das volle Programm alles reinigen, der nächste Gast hat den gleichen Anspruch auf ein gereinigtes Zimmer, wie der vorhergehende Gast.

Monika--Elisabeth0
Level 10
Vienna, Austria

@Denis-Mark0, du hast dir selbst die Antwort gegeben.  Der Aufwand für eine Nacht in einer ganzen Unterkunft  ist viel zu groß.

Wir haben mit 2 Nächten begonnen und haben nach wenigen Monaten auf 3 Nächte erhöht.

 

Hast du Bedenken weniger Buchungen zu bekommen, wenn du die Mindestnächte hinaufsetzt?

@Monika--Elisabeth0, ich habe seit Mitte August 80 Nächte bei 28 Buchungen gehabt, darunter auch mehrere 1 Nächte Buchungen. Die Wohnung auch nur für eine Nacht anzubieten, gehörte bis dato ebenfalls zu meinem Selbstverständnis von Gastfreundschaft wie viele andere Dinge auch, weil es tatsächlich Reisende gibt, die in der Stadt meiner Inserate nur einen Tag zur Übernachtung einlegen, auch für touristische Zwecke. Logistisch bekomme ich das bewerkstelligt, weil Raumpflegerin, Bettwaren usw. reichlich als Reserve vorhanden sind. Aber Gäste und Gastgeber haben hier unterschiedliche Vorstellungen. Gast denkt, es müsste wegen geringer Nutzung günstiger sein, und Gastgeber denkt, es müsste wegen zusätzlichem Aufwand noch teurer sein. Also rücke ich von dem Thema ab, und bin auch bereits auf zwei Nächte umgesattelt. Dann wiegen auch die Reinigungskosten weniger "schwer". Aber auch hier nochmal, als Bilanzbuchhalter und gelernter Kostenrechner würde es bei einer oder zwei Übernachtungen absolut keinen Sinn machen, die Reinigungskosten in die Übernachtungskosten einzurechnen. Der Putzaufwand ist in vielen Teilen immer der selbe, egal ob eine Nacht oder zwei. Selbst die 15 ,- €, die ich nehme, decken nicht die Kosten der Putzfrau, wenn man die Sozialabgaben einbezieht. Würde ich jetzt eine Wohnung für eine Nacht für schlappe 30,- € vermieten, und dann auch noch am nächsten Tag jemanden zum Putzen reinschicken, wäre das ein totaler Verlust. Reinigungskosten bzw. -aufwand steigt nicht in allen Bereichen linear mit Anzahl der Übernachtungen. Und hierbei habe ich noch nicht meinen eigenen Unternehmerlohn berücksichtigt, den ich der Transparenz halber für die Zeit des Check-In des Gastes auch einrechnen sollte. Auch das ist bei einer Nacht grenzwertig.

Ute42
Level 10
Germany

.

@Denis-Mark0 

 

Du schreibst:

 

  • Aber Gäste und Gastgeber haben hier unterschiedliche Vorstellungen. Gast denkt, es müsste wegen geringer Nutzung günstiger sein, und Gastgeber denkt, es müsste wegen zusätzlichem Aufwand noch teurer sein.

 

Was der Gast sich denkt ist meiner Meinung nach völlig unerheblich. Gastgeber haben die Freiheit für die Reinigung nichts, wenig, viel oder ganz viel zu berechnen. Es gibt nicht eine einzige Bestimmung in den airbnb-Nutzungsbedingungen die da irgendwelche Vorschriften macht.

 

Der Gastgeber nennt, warum auch immer, seinen Preis für die Reinigungsgebühr und diese wird dem Gast bevor er bucht einwandfrei angezeigt, bei deiner Unterkunft z.B. so

 

 

2019-09-30 Buchungsmaske Dennis Mark.jpg

 

 

 

Wenn der Gast das auf dem Bildschirm sieht, hat er 2 Möglichkeiten:

 

  1. Er/Sie bucht

  2. Er/Sie bucht nicht

 

Würdest du anstatt 15 Euro aber 50 Euro Reinigungsgebühr verlangen und der Gast bucht dennoch, dann habe ich dafür nur eine Erklärung: Der Gast hat zu diesem Termin nichts besseres gefunden. Das ganze nennt sich freie Marktwirtschaft, da regelt sich der Markt durch Angebot und Nachfrage.

 

Apropos Angebot und Nachfrage: Warum kostet ein Ticket für ein Rolling Stones Konzert heutzutage 195 Euro? Die Antwort lautet: Weil die Leute bereit sind das zu bezahlen, ich auch. Man stelle sich vor: Ich sehe mir das Konzert an und mitten im Auftritt stirbt einer der Stones auf der Bühne an Altersschwäche, das wäre ein unvergeßliches Erlebnis, ich könnte bis zum Ende meiner Tage in Gesellschaft davon erzählen - unbezahlbar.

 

Aber ich schweife ab, zurück zum Thema:

 

Ob ein Gastgeber eine Reinigungsgebühr erhebt und wenn ja in welcher Höhe ist ausschließlich seine Angelegenheit. Jede Diskussion mit betriebswirtschaftsfernen Kreisen darüber ist von vornherein sinnlos, denn das Argument auf der Gegenseite ist immer dasselbe: Es ist zu teuer.

 

Meine Antwort: Ja dann buch halt nicht wenn es dir zu teuer ist.

 

 

Denis-Mark0
Level 10
Lahnstein, Germany

Oh ja, @Ute42 , da stimme ich Dir völlig zu, die Diskussion mit "betriebswirtschaftsfernen Kreisen" über die Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit der Bepreisung bestimmter Kosten bis hin zur Kalkulation von Abschreibungen oder z.B. kalkulatorischem Unternehmerlohn ist so schwierig und wäre doch so hilfreich um ein homogeneres und vergleichbares Preisgefüge  im Angebotsmarkt zu erreichen. Mag sein, dass das Homesharing für den einen oder anderen Freizeitvergnügen ist und betriebswirtschaftliche Aspekte nicht das Maß der Dinge sind. Aber wenn ich in meiner Umgebung Inserate überblicke, wo keine Reinigungskosten enthalten sind, der Übernachtungspreis ohnehin schon niedrig ist, und es letztlich dem Gastgeber auch schnuppe ist, ob 1 oder 4 Personen übernachten, denke ich mir, man sollte dem Gastgeber mal vorrechnen, zu welch lächerlich niedrigem Stundenlohn er sich hier gerade die Mühe macht nach AirBnb-Fünf-Sterne-Standards, Gott und die Welt zu hofieren. Aber ich schweife ebenfalls ab. Ich habe seit heute morgen keine 1-Nacht-Buchungen mehr drin, und trotzdem zwei neue Buchungen mit jeweils zwei Nächten bekomme, also scheint sich das Rad ja trotzdem weiter zu drehen. 😉

Ralf5
Level 10
Inzell, Germany

@Denis-Mark0 ,

 

ich selber biete 3 Fewos im eigenen Bauernhaus an, habe mit 2 Nächten Mindestaufenthalt angefangen, mittlerweile habe ich aber in der Saison (Mai bis September) sowie über Feiertags-Wochenenden auf 3 bis 5 Nächte (je nach Wohnung) erhöht. Selbst wenn es logistisch möglich wäre, so sind mir 2 Nächte  Mindestaufenthalt zu stressig, dies geht höchstens mal in der Nebensaison.

 

Für eine Nacht nehme ich keine Anfragen an, höchstens mal im Notfall, falls mal Gäste einen Tag verlängern wollen und dann innerhalb des Hauses für eine Nacht umziehen wollen (die nehmen dann Bettwäsche und Handtücher mit und zahlen dann nur einmal die Reinigungsgebühr).

 

Übrigens berechne ich 25 Reinigungspauschale und hatte deswegen noch kein negatives Feed-Back.

 

Meine Meinung

Das hängt alles hängt sehr davon ab welche Art von Unterkunft man vermietet und in welcher Lage,

es gibt kein Allgemein - Rezept.. schon gar nicht im Gastgewerbe.

Ich habe auch auf 2 Mindestnaechte umgestellt weil es anders nicht zu schaffen war 

Ilona18
Level 10
Torremolinos, Spain

@Denis-Mark0   das Gäste nur 4 * bei Preis-Leistung vergeben hat nichts mit der Anzahl der Übernachtungen oder der Endreinigung zu tun.  Ich hatte schon Gäste, die einen gewaltigen Last-Minute-Sonderpreis bekamen und trotzdem Preis-Leistung schlecht bewerteten, obwohl es billiger war als auf unserem Campingplatz an der Autobahnauffahrt.  Das war mein erster und auch letzter Sonderpreis.

Die meisten Gäste sind nicht dankbar, egal was du für sie tust. Sie leben den Geiz-ist-geil-Gedanken und haben meist Null Ahnung von den Kosten.

Eine Überwintererin, die 3 x 3 Monate bei mir wohnte, fragte mich, warum ich die Preise nicht senken würde. Ich sagte, weil ich pro Jahr XXX € an Kosten hätte. Sie war erstaunt: "Was, so viel für das bischen Bettwäsche und Handtücher?"

Null Ahnung!

 

 

 

Denis-Mark0
Level 10
Lahnstein, Germany

@Ilona18 Da hast Du völlig recht, geiz-ist-geil, viel bekommen, wenig zahlen. Extremwertsatz nach Weierstraß abgebildet auf die Realität. Natürlich auch hier keine empirische Studie, aber interessanterweise waren diejenigen, die das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht mit Bestnote bewertet habe, zwei Absolventen `ner  Elite-Hochschule (Semerstergebühr 5.000,- €), ein junges Paar, das damit geprahlt hat, dass erst vor kurzen 'ne Rundreise auf Kosten von Dad in Mexico gemacht hat (aber nicht mit Rucksack, sondern mit Fünf-Sterne-Ressort in PV und Playa del C., und die anderen zwei Kerle, die mir unter die Nase reiben mussten, dass sie mit Sorge während ihres Aufenthalts ihre 5000,- €-Fahrräder der Obhut meines Kellers überlassen. Tja, was soll's. Abhaken und hoffen auf die nächsten zufriedenen Gäste.

Ilona18
Level 10
Torremolinos, Spain

@Denis-Mark0  du hast es verstanden! Finde ich toll!

 

Ich hatte mal Gäste, die sagten dass sie arme Studenten aus Ostdeutschland wären und deshalb nur mit einer Preisminderung buchen könnten. Ich habe damals zugesagt. Am zweiten Tag nach ihrer Ankunft stand eine gemietete Harley Davidson vor der Tür, die pro Tag mehr gekostet hat, als meine Wohnung in einer ganzen Woche.

Erklärung: "Ja, das ist unser Hobby."

Dann gab es noch die Briten, die im Haus gegenüber eine Ferienwohnung gebucht hatten und sich meine FeWo´s ansehen wollten. Sie guckten in jede Ecke, in jeden Schrank, u.s.w. und sagten dann : "Oh, it´s clean!"

Dann meinten sie dass die Wohnung, die sie gebucht hatte sehr dreckig wäre und sie dort nicht wohnen möchten.  Ich sagte: "Ok. Ihr könnte buchen für XXX € pro Woche."

Sie sagten, sie hätten eine billige Unterkunft gesucht und auch bezahlt und sähen jetzt nicht ein für eine andere Wohnung zu bezahlen. Weil sie hätten ja schon bezahlt.

Ich habe fertig.

 

 

 

Elke123
Level 2
Dortmund, Germany

Bei mir gibt es nur Mindestaufenthalte ab 2 Nächte, da der Aufwand (Check in, Wäsche waschen) für eine Nacht einfach zu hoch ist. Es sollte schon noch einen Unterschied zwischen airbnb und "normalen" Hotels geben!

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