Adventskalender 2019 - Türchen 13

[Monika--Elisabeth0]

Rorate  - Dorfleben in der Adventszeit

In einem  Nachbardorf,  mit den umliegenden Ortschaften  ca. 1000 Einwohner,  werden Kultur und Brauchtum das ganze Jahr über gelebt, getragen von  12 Vereinen und einer lebendigen Ökumene.

So sind auch der Besuch und die Teilnahme an der „Rorate“, einer Frühmesse der Katholischen Kirche in der Vorweihnachtszeit ein fixer Bestandteil.  Die Messen werden abwechselnd von den Vereinen mitgestaltet.

Ein kleines Stimmungsbild:

Ein Freitag im Dezember. 5,45 Uhr morgens.  Es ist kalt, sehr kalt. In der Nacht hat es etwas geschneit.  Von allen Seiten kommen warm  eingepackte  Menschen auf die kleine Filialkirche des Ortes zu. 

Ein leise  gemurmeltes „guten Morgen“ .  Mit einem Knarren öffnet sich die alte Kirchentür.  Das Kirchlein ist klein.  Nur Kerzen in kleinen Gläsern auf  den Bänken flackern, erhellen etwas das Dunkel.  Es ist still.  Ruhig sitzen alle da.   Es ist Advent – die Zeit des Wartens auf das „Christkind“.

Um 6,00 Uhr beginnt der Gottesdienst.  Der Pfarrer spricht wie wichtig es wäre, wieder mehr Ruhe einkehren zu lassen.  Komme heutzutage überhaupt noch Besinnung auf Weihnachten auf, angesichts des „Kaufrausches“, der lauten Musikbeschallung, den vielen Feiern mit Punsch und Glühwein?  Den blinkenden, rotierenden, oft sogar bunten  Lichtern beinahe auf jedem Haus.  Sei  das Weihnachten? 

Gebete, dazwischen Weihnachtslieder. Wie immer singen alle voll Freude mit. Klingt sehr schön in dieser kleinen alten Kirche.   Eine ganz eigene Stimmung. So etwas wie  Weihnachtsfriede wird spürbar.

Nach dem Gottesdienst gemeinsames Frühstück im nahegelegenen Dorfgasthaus.  Jeder hat etwas mitgebracht.  Es wird geplaudert, gelacht . „Leise rieselt der Schnee“.  Gesungen wird gerne und viel in diesem Dorf. -  „Schön war es wieder“  - und dann geht jeder zurück in seinen Alltag.  

Eine  dieser  „Rorate“ Messen  gestalten die Kinder der Volksschule.  Was für ein Erlebnis!!  Ohne Murren stehen sie um 5 Uhr früh auf –  ist es doch etwas  ganz Besonderes und das gemeinsame Frühstück der Höhepunkt, bevor sie gemeinsam in die Schule gehen. 

Am nächsten Sonntag dann:  „ Oma stell dir vor, ich muss dir erzählen, am Freitag  …….“

[Tamara206]

Ganz ein schöner Brauch der nicht nur an Weihnachten stattfinden sollte.

zb an einem Quartiertreffen,

Senioren-/Alleinstehende Mittagessen

Spiel und Bastelnachmittag alt und jung

[Monika--Elisabeth0]

@Tamara206,  da gibt es auch im urbanen Bereich schon viele Aktionen.  Das Problem ist nur, dass es viele Menschen gibt, die einfach zu nichts mehr zu motivieren sind und lieber zu Hause sitzen. Und dadurch dann völlig vereinsamen.

[Ilona18]

@Monika--Elisabeth0   euer Pfarrer spricht mir aus der Seele. Ich bin kein Weihnachtsgegner weil mir der religiöse Aspekt nicht gefällt. Sondern ich habe etwas gegen den Konsumwahn, das penetrante Jingle Bells - Beschalle in allen Supermärkten, Kaufhäusern und Weihnachtsmärkten, die übertriebenen Freßfeiern und den Zwang unnütze Geschenke kaufen zu müssen.

[Anna]

@Monika--Elisabeth0 danke, dass du dieses schöne Weihnachtsbild für uns "gemalt" hast. Ich komme aus einer Kleinstadt und bei uns war das vor Jahren ähnlich - so schön ruhig und festlich, ich vermisse diese Zeiten. Heutzutage ist alles zu sehr konsumorientiert und man konzentriert sich nicht genug auf die wesentlichen Sachen im Leben.