Als ich die Nadeln in meine neue airbnb-Landkarte einsteckte ist mir folgendes aufgefallen: ich hatte schon Gäste aus Finnland, Dänemark, Schweden, dem Baltikum (ich kann mich nicht mehr erinnern, ob aus Estland, Lettland oder Litauen), Russland, Weißrussland, Polen, Ukraine, England, Irland, Schottland, Niederlande, Belgien, Frankreich, Spanien, Portugal, Marokko, Österreich, Schweiz, Tschechien, Ungarn, Serbien, Kroatien, Albanien, Italien, Türkei, Kanada, USA, Südkorea, Madagaskar, Curaçao, Suriname und Kasachstan. Oh je, jetzt hätte ich doch glatt die Gäste aus Deutschland vergessen.
In den ganzen 25 Jahren meiner Vermietung ist es erst ein Mal vorgekommen, dass es wegen den verschiedenen Staatszugehörigkeiten unter den Gästen zu Spannungen kam. Da wohnte ein Ungar mit seiner russischen Freundin in einem Studio. Im zweiten Studio wohnete ein Serbe mit seiner ukrainischen Freundin. In dritten Studio wohnte ein Kroate mit seiner albanischen Freundin. Das war eine explosive Mischung!
Normalerweise tauschen die Gäste untereinander gerne Tips über Ausflüge oder Restaurants aus, oder sitzen zusammen im Garten und trinken etwas. Diese Gäste aber haben sich mit dem Popo nicht angeguckt und noch nicht mal "Hallo" zueinander gesagt. Aber alle wollten mich warnen: die Ukrainerin warnte mich vor der Russin - und die Russin vor der Ukrainern. Der Serbe warnte mich vor dem Kroaten - und der Kroate vor dem Serben. Die Albanerin wurde (außer von ihrem Freund) von allen anderen mißtrauisch beobachtet.
Und was ist passiert? Gar nichts! Alle waren sehr ruhig und zurückhaltend. Da man sich gegenseitig versuchte zu ignorieren fing auch niemand einen Streit an. Es war also ein - fast - entspannter Urlaub. Und vielleicht haben die Gäste auch gemerkt, dass der "Feind" gar nicht so schlimm ist wie befürchtet.