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@Evi-and-Markus0
Hallo Markus,
Du schreibst weiter oben:
Wohl wahr. Ich will Dir als Kommunikationsfachmann hier mal eine Geschichte erzählen mit der mein Mann ständig zu kämpfen hat. Er geht immer wieder mal zu McDonald zum Essen und hat auch die goldene Kundenkarte, das hatte ich schon mal geschrieben. Wenn er dorthin zum Essen geht bestellt er immer dasselbe:
Ein großes McRip Menü mit Pommes Frittes, Ketchup,
Cola Light mit Eis, eine Bildzeitung und einen kleinen Cappuccino
Wie Du siehst enthält seine Bestellung einen Sonderwunsch: Er hätte seine Cola gerne mit Eis. Leider wird in den allermeisten Fällen dieser Sonderwunsch nicht erfüllt. Bei etwa 50% der Bestellungen bekommt er das Eis in die Cola nicht. Er hat sich auf Ursachenforschung begeben und dabei folgendes herausgefunden:
An der McDonalds Kasse steht in der Regel ein 22-jähriges Mädchen und dieses Mädchen war am Wochenende in einem Club. Dort hat sie Kelim kennengelernt. Kelim hat ihr gesagt daß sie wunderhübsch sei und das einzigartigste Mädchen das er je kennengelernt hat (Kelim weiß wie's läuft). Danach haben sie Handynummern ausgetauscht und er hat versprochen sie am nächsten Tag anzurufen. Das hat er aber nicht gemacht. Die Nacht darauf konnte sie nicht schlafen weil sie immer an Kelim denken mußte.
Nun überlegt sie ob sie denn von ihrer Seite aus Kelim anrufen soll. Um in dieser Frage mehr Sicherheit zu gewinnen, hat sie von diesem Vorfall allen ihren Freunden und Freundinnen bei facebook erzählt (sie hat viele Freunde bei facebook) und es kam in dieser Angelegenheit in ihrem Facebook Account zu erheblichem Datenverkehr. Diese Geschichte beschäftigt sie ständig und sie muß immer an Kelim denken, auch dann wenn sie an der Kasse bei McDonalds steht.
Nun kommt aber mein Mann in den Laden und will sein Menü bestellen. Er hat im Management gearbeitet und ist es gewohnt daß die Leute das machen was er sagt, nur bei McDonalds an der Kasse machen sie es nicht. Er hat mehrere Techniken ausprobiert wie er es denn schaffen könnte das Eis in die Cola zu bekommen:
Cola mit Eis.
Erste Variante:
Er gibt seine Bestellung auf: ….............. eine Cola Light ^ mit Eis. Er hebt also beim Wort „mit“ seine Stimme an. Das verbessert die Eislieferung nur gering. Von 50% Eiswahrscheinlichkeit auf 60% Eiswahrscheinlichkeit.
Zweite Variante:
…....... eine Cola Light ^ mit Eis. Er hebt also die Stimme und spricht „mit Eis“ wesentlich lauter. Ergebnis: 70% Eiswahrscheinlichkeit.
Dritte Variante:
…........... eine Cola Light mit ….............. ^ mit Eis. Er macht also hinter „mit“ eine Pause. Diese Pause erregt die Aufmerksamkeit des Mädchens und sie sieht ihn plötzlich an. Wenn sie ihn dann ansieht, sagt er „mit Eis“. = 80% Eiswahrscheinlichkeit.
Vierte Variante:
…........... eine Cola Light mit . . . . . (Zeigefinger) ^ mit Eis. Nachdem er die Pause gemacht hat und ihn das Mädchen angesehen hat, hebt er also den Zeigefinger und hält seine Hand mit ausgestrecktem Zeigefinger genau zwischen ihr und ihn. = 90% Eiswahrscheinlichkeit.
Fünfte Variante:
…........... eine Cola Light mit . . . . . (Zeigefinger) ^ m.i.t E.i.s !!!. Der Unterschied zu Variante 4: Er beugt sich bei „mit Eis“ nach vorne über und sagt „mit Eis“ in einem Tonfall der in etwa kommuniziert:
Kapierst Du das ???
Man würde nun erwarten daß diese Vorgehensweise die Eiswahrscheinlichkeit auf 100% erhöht, aber das stimmt nicht. Wenn er das macht, bekommt das Mädchen an der Kasse Angst, vertippt sich, muß den Supervisor rufen um die ganze Bestellung zu stornieren und man kann komplett von vorne anfangen.
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Du wirst Dir nun vielleicht denken, das ist ein Joke den ich hier mache, aber das stimmt nicht. Ich bin bei solchen Bestellvorgängen bei McDonalds schon neben ihm gestanden und habe das genauso miterlebt. Außerdem ist mein Mann mit der Geschäftsführerin dieses McDonalds gut bekannt, sie hatte ihm die goldene Kundenkarte verliehen und er hatte ihr diese Geschichte erzählt. Sie hat seine Vermutung bestätigt. Speziell die jungen Mitarbeiter an der Kasse haben völlig andere Dinge im Kopf wenn sie eine Bestellung aufzunehmen.
Zurück zu airbnb. Es trifft also bei Frank ein Gast ein, vielleicht aus dem Ausland. Dieser Gast ist in einem fremden Land, in fremder Umgebung und trifft einen fremden Menschen, den Gastgeber. Das nächste was er machen will ist Duschen, dann allen facebook Freunden schreiben daß er jetzt in Berlin ist, Fotos von seinem Zimmer verschicken, am nächsten Tag Berlin downton besichtigen, wie kommt er dort hin, U-Bahn wo, Ticket kaufen wo usw. Dieser Gast hat völlig andere Dinge im Kopf als die Frage ob er den Herd benutzen darf oder nicht. Im schlimmsten Fall reden wir als Gastgeber in so einer Situation einfach ins Leere.
Wie lautet die Lösung des Problems?
Das bedeutet im vorliegenden Herdfall: Man muß sich von einem Elektriker oberhalb der Küchenarbeitsplatte einen Ein/Ausschalter mit Schlüssel installieren lassen, mit dem man die Stromzufuhr der Herdes sperren kann. Das dürfte 300 Euro kosten, aber es ist die einzige Möglichkeit.
Würdest Du mein Haus mieten dann würdest Du feststellen, daß es hier alle möglichen Installationen gibt, die in einem normalen Haushalt nicht vorhanden sind. U.a. ist der Bauernschrank in dem sich der TV befindet an die Wand gedübelt. Früher haben Gäste immer alle Kabel hinten am TV aus- und umgesteckt, dort eine Playstation angeschlossen, das Antennenkabel aus dem SAT-Reveiver rausgeschraubt und ihren Sky-Receiver angeschlossen und was weiß ich nicht noch alles. Wenn Leute abgereist sind mußte man die ganze Verkabelung neu anschließen und dieses und jenes hat nicht funktioniert. Seitdem der Schrank angedübelt ist, ist Ruhe.
Wir dürfen eins nicht vergessen: Die Vermietung eines Zimmers in einer privaten Wohnung ist eine unnatürliche Lebenssituation. Der Architekt der diese Wohnung geplant hat ist niemals davon ausgegangen, daß diese Wohnung je von 2 Mietparteien bewohnt wird die sich überhaupt nicht kennen. Also muß man die Wohnung umbauen, um die Situation handhabbar zu machen. Macht man es nicht, muß man mit allerlei Störungen leben.