Gäste aus Fernost

[Markus-and-Susanna0]

Hallo, liebe Community!

Immer wieder lesen wir, dass Gastgeber Probleme mit Gästen aus Fernost haben - das können wir so nicht stehenlassen. Auf diesem Wege möchten wir eine Lanze brechen für Gäste aus Asien! Durch unsere Nähe zu Hallsstatt - das ein Muß für Europareisende aus China, Südkorea, Indien ... ist - haben wir bis zu 50% Gäste aus diesen Ländern. Seit zwei Jahren sind wir Gastgeber und haben bisher nur 2 x Ausreißer nach unten gehabt. Und die gibt es auch bei Gästen aus anderen Ländern!

Wir glauben, dass viele Probleme mit Mißverständnissen zu tun haben. Die asiatische Kultur ist so grundverschieden zu unserer, dass diese bei unbedarften Gastgebern vorprogrammiert sind. Asiaten empfinden vieles als Unhöflichkeit, wenn nicht gar als Affront, das für uns ganz normal ist. Deshalb hier ein paar Tipps:

1. Bei der Begrüßung niemals mit ausgestreckter Hand auf die Gäste zugehen. Lieber mit einem freundlichen Welcome und einer kleinen Verbeugung abwarten. Viele Gäste haben sich mit europäischen Gepflogenheiten vertraut gemacht und reichen die Hand. Wenn nicht, lieber sein lassen!

2. Niemals Verbote einfach aussprechen, sondern - nach kurzer Konversation über Reiseverlauf, Reisepläne etc. - höflich anfragen, ob man auf in Europa übliche Verhaltensweisen aufmerksam machen darf! Die Gäste verlieren so nicht "ihr Gesicht"!

3. Beim Überreichen von Dingen wie Schlüssel, Reiseunterlagen ... immer beidhändig! Asiaten empfinden es als extrem unhöflich, wenn man etwas nur mit einer Hand übergibt!

4. Auch im Chat - immer extrem sehrbleiben und Respekt zeigen!

5. Gäste aus Asien betreten die Wohnung immer ohne Schuhe! Die Bereitstellung von waschbaren Pantoffeln oder Socken in verschiedenen Größen ist also sinnvoll. In unserem Fall sind es handgestrickte Wollsocken (werden von einer Freundin aus Wollresten fabriziert ;). Es macht keinen Unterschied im Arbeitsaufwand, ob wir mit den Handtüchern drei Paar Socken mit in die Waschmaschine werfen oder nicht. Unsere letzten Gäste aus China haben übrigens die Handtücher und Socken selbst vor ihrer Abreise gewaschen ...

Wie gesagt, bei uns sind Gäste aus Fernost immer willkommen und unsere Erfahrungen sind durchwegs sehr gut. Und wir haben übrigens bisher nur 5 Sterne Bewertungen von ihnen erhalten!

[Siegfried20]

Danke für die netten Infos, aber ich finde das wirklich ein wenig übertrieben ... da wir ja von Gäste sprechen die uns besuchen.  Ich denke das die meisten Intelligente Gäste sich wie meine Frau und ich verhalten würden wenn ein Urlaub in einem fremden Land gebucht wird ... nämlich das man sich über die Bräuche & Kultur des fremden Landes ein wenig schlau macht, ehe man in den Flieger steigt. Das wäre auf jeden Fall unsere Erwartung, das Einsicht & Verständnis dafür gezeigt wird, das man sich in einem fremden Land mit fremden Bräuchen usw. befindet.
Ist doch auch der Grund dafür Urlaub woanders zu machen ... um zu sehen wie es dort ist. Daher kann ich völlig nachvollziehen das man sich ärgert wenn Leute sich nicht anpassen und dementsprechend verhalten, wo man sich gerade im Urlaub befindet. Ja ich weiß, der Kommentar ist gut gemeint. Es gibt aber auch die (völlig verständliche) Kehrtseite dazu.

[Chris1864]

Beteilige mich mal als noobie in dieser Diskussion.

Siegfried, ich weiss 100% was du meinst, aber eben dies ist ja der unterschied der Kulturen. „Wir“ informieren uns, ziehen Schuhe aus, gehen bedeckt in Moshen usw.

Fernost bereitet sich eben nicht so vor, das liegt in deren Kultur :-). Ist nicht negativ gemeint, aber mit den guten Tipps von Markus wird es einfacher für alle 😉

[Patricia741]

@Markus-and-Susanna0   Ich habe schon Einigen die Tür aufgemacht --> https://community.withairbnb.com/t5/Gastgeber-unter-sich/Andere-L%C3%A4nder-Andere-Sitten/td-p/10504...

und würde es wieder tuen, bei entsprechender Kommunikation via chat.

Aber es sollte ein GEBEN und NEHMEN sein also 50/50%   die Gäste kommen zu mir nach Hause .

HH&HG PW

[Ute42]

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@Markus-and-Susanna0 

Und was sagst du zu  der Redensart:  When in Rome, do as the Romans do?

[Till-and-Jutta0]

Danke für die Tipps, @Markus-and-Susanna0 !

Wenn ich Kimchi kaufe, übergebe ich deshalb schon von jeher dem koreanischen Ladenbesitzer das Geld mit beiden Händen.

Von unseren Besuchern erwarte ich aber, dass sie im Winter mehr als ein bloßes T-Shirt anhaben, und sich in der Bewertung nicht über die Zimmertemperatur 21 Grad beschweren.

Das steht im Gäste-Bücherregal:

[Monika--Elisabeth0]

@Markus-and-Susanna0, nachdem ich noch nie in Asien war - wieder was gelernt. Mit unseren bisherigen Gästen aus Asien gab es nie Probleme und ich habe auch keine Bedenken Gäste aus Asien aufzunehmen.

Eine gute Bekannte ist als Touristikfachfrau für Workshops und Vorträge in Europa unterwegs und hat einen "Alpen-Adria Knigge"   über den Umgang mit Gästen und Geschäftspartner aus anderen Ländern geschrieben und da könnte man schon allein in Slowenien ins "Fettnäpfchen" treten.  Und wer erfolgreich sein  will, kommt nicht umhin sich  mit den Gepflogenheiten des anderen Landes auseinandersetzen. 

Dass z.B. Gäste aus USA oder GB nur fettreduzierte Milch verwenden, war mir auch lange nicht bekannt. Ich hab mich immer nur gewundert, dass die Milch verschmäht wurde.  Erst als ein Gast mir mitteilte, er habe die "Heumilch" zwar versucht, aber sie schmeckte grauenhaft und er konnte sie nicht trinken, habe ich genauer nachgefragt.  Dabei wollte ich mit der teueren,  silofreien "Heumilch" den Gästen etwas besonders Gutes tun.

@Siegfried20,  es ist schön wenn ihr euch im Urlaub in einem fremden Land an die "Gepflogenheiten" anpasst.  Ich war kürzlich in Dubai und kann nur sagen, erschreckend  wie da vor allem europäische Gäste zwischenzeitlich herumlaufen.  Männer mit Bermudas und Frauen mit Top und Spaghettiträgern.  Und bei uns so gekleidet eine Kirche zu besuchen (wie es viele Urlauber tun)  finde ich persönlich als ein no-go. 

Und ehrlich:  Mir wäre es manchmal lieber, einigen Menschen nicht die Hand geben zu  müssen und  mit dem in Österreich so beliebte "Bussi, Bussi" kommt man schon auch an seine Grenzen, vor allem wenn man jemanden unsympathisch findet.

@Till-and-Jutta0, nur 21 Grad im Winter im Wohnbereich ist mir zu wenig - trotz Pullover.  Bei uns dürfen die Gäste daher auch auf 23 Grad aufheizen. 

[Siegfried20]

@Till-and-Jutta0 Ja, also Sorry, da kann ich mich @Markus-and-Susanna0  nur anschließen. Vor allem bei Frauen über 50 wird oft mehr Wärme benötigt. Meine Frau braucht, und ich meine das im Ernst mit dem Wort "braucht" für sich mindestens 23 Grad ... noch lieber wären ihr 25 Grad. Täglich, und dauerhaft. Unser Kompromiss im Haus ist das wir nirgends mehr als 24,5 Grad haben weil ich sonst kaputt gehe. Männer scheinen besser mit den niederigen Temperaturen klar zu kommen. Hah, Männer ... und Frauen aus den Nördlichen, kälteren Regionen wzB. Schweden, Norwegen, oder auch Nord-Deutschand, usw. ;^D

[Till-and-Jutta0]

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@Siegfried20  schrieb:

@Till-and-Jutta0 Ja, also Sorry, da kann ich mich @Markus-and-Susanna0  nur anschließen. Vor allem bei Frauen über 50 wird oft mehr Wärme benötigt. Meine Frau braucht, und ich meine das im Ernst mit dem Wort "braucht" für sich mindestens 23 Grad ... noch lieber wären ihr 25 Grad. Täglich, und dauerhaft. Unser Kompromiss im Haus ist das wir nirgends mehr als 24,5 Grad haben weil ich sonst kaputt gehe. Männer scheinen besser mit den niederigen Temperaturen klar zu kommen. Hah, Männer ... und Frauen aus den Nördlichen, kälteren Regionen wzB. Schweden, Norwegen, oder auch Nord-Deutschand, usw. ;^D

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Die Gäste können den Thermostaten auf 30 Grad aufdrehen! Kommunikation ist der Schlüssel - unabhängig von der Nation.

Andere wiederum verbitten  sich sämtliche Heizung in ihrem Zimmer. Mittlerweile programmiere ich den elektronischen Thermostaten schon Gäste-spezifisch.

[Mika8]

@Markus-and-Susanna0 .. vielen Dank für die Infos.

... ich finde, es gehört sich von beiden Seiten einen Schritt aufeinander zu zu gehen. ... wobei man natürlich bedenken muss, dass insbesondere auch Informationspolitik nicht überall wie hier ist.

Meine Probleme mit Gästen aus dem asiatischen Bereich haben jedoch weniger mit dem persönlichen Kontakt zu tun, der - so empfinde ich es zumindest - läuft relativ problemlos (ok, ich finde Hände schütteln auch nicht prickelnd, sondern greife bei Begrüssung lieber nach dem Gepäck, während dem ich die Gäste nötige ihr Schuhwerk loszuwerden .. Küsschen und Umarmung gibt maximal bei Verabschiedung und kommt dann eigentlich vom Gast aus). 

Probleme habe ich eher dahingehend eine Check-in Zeit zu erfahren, dass Mails nicht gelesen werden etc. (oftmals nutzen Asiaten nur einen Translator für gesprochene Sprache ... dies machts natürlich schwierig mit geschriebenen Mails) sowie mit absolut unreflektiertem Verhalten gegenüber Ressourcen (was natürlich auch nicht der Person, sondern der Bildungspolitik des jeweiligen Landes anzulasten ist) .. z.B. 23 °C mögen ok sein, diesen Winter hatte ich aber wieder einen Paradegast, der auf 27 °C hochheizte (mehr ging wohl nicht) .. ich konnte kaum atmen, wenn ich an ihrer Zimmertür vorbeiging, so trockene Luft kam aus dem Zimmer .. dies merkte sie dann wohl auch und öffnete das Fenster bevor sie auf Tour ging .. natürlich Heizung weiterhin voll auf und draussen Minusgrade...

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[Patricia741]

@ all  es ist notwendig die Ressouren zu schützen / zu bewahren / nicht zu verschwenden u.v.m.

Wie ihr in meinem Profil lesen könnt, versuche ich darauf zu achten ! Meine Gäste können sich die Temperaturen im Internet ansehen und entsprechende Kleidung für den Ort und die Ausflüge ansehen und mitbringen. Für Regenzeiten habe ich Regenschirme vor Ort.  Ich heize nicht für Tropengäste sondern habe  Zusatzdecken etc. in der Unterkunft. 20 Grad ist ein gesundheitliches gutes Mass.

Dieses Thema pass auch zu dem thread " Energie sparen" : Licht am helligten Tag, Kliamanlage laufen lassen, Lüften und Heiung voll power etc.  in allen Räumen bei anderen Kulturen wie in meinem zu hause.
Ich habe leider  keine Fernsteuerung.

Idee für Neugierige--> https://community.withairbnb.com/t5/Gastgeben/Energie-sparen/m-p/500334#M11286

[Monika--Elisabeth0]

@Patricia741, wollt keine neue Diskussion  lostreten 😉  

ich sprach nur vom Wohnbereich, Schlafzimmer ist bei mir fast ungeheizt und auch im Apartment wird die Heizung nachts gedrosselt.

[Ralf5]

@Markus-and-Susanna0 ,

ich hatte schon knapp 100 Gäste aus Fernost (China, Taiwan, Hong-Kong, Macao, Malaysia, Indien, Japan) und muss sagen, das es bisher noch nie Probleme in Punkto Gestik, Verhaltensweisen oder Kommunikation gab, auch wenn manche so gut wie kein Englisch (oder eine andere westliche Sprache) können.

Manche Gäste sind sehr unsicher und zurückhaltend, ok dann stelle ich mich darauf ein und bin ebenfalls zurückhaltend. Andere sind offener (waren vielleicht schon öfters in Europa) und suchen das Gespräch.

Ich habe auch schon festgestellt, dass bei fast allen diesen Gästen die Heizkörper bis zum Anschlag aufgedreht sind. Zum Schlafen stelle ich zusätzliche Wolldecken zur Verfügung oder Daunenbetten (mir selbst sind die viel zu heiß, aber verfrorene Gäste schätzen sie mittlerweile).

Außerdem wird oft auch gerne sehr lange und sehr heiß geduscht, was natürlich enorm viel Dampf entwickelt und das schafft dann die Lüftung natürlich nicht mehr, ich weise darauf hin, dass sie bitte nach jedem Duschen zusätzlich das Fenster für ca. 10 Minuten ganz öffnen mögen. Viele bemühen sich sehr, aber haben irgendwie nicht das Gefühl für's richtige Lüften und alle Fenster sind beschlagen, teilweise läuft sogar innen das Wasser runter...

Mit solchem Verhalten muss man eben rechnen und da nutzt es auch nichts, sich aufzuregen oder die Regeln nochmal zu erklären. Glücklicherweise bleiben die Gäste aus Fernost meist nur 2 bis 4 Tage und wir haben dann genügend Zeit alles abzuwischen, intensiv und lange zu lüften etc.

Trozt all dem sind asiatische Gäste überwiegend liebenswert und manchmal auch lernfähig, man braucht halt Geduld, sollte immer die Ruhe bewahren und nicht ausfallend werden.

[Anja236]

@Ralf5 

Och, aber Belüftungsprobleme habe ich hier in Nordspanien auch mit Gästen aus dem französischen Nachbarland.... Nur so am Rand, auch wenn das gerade vom Thema abweicht...

Ich habe das Gefühl, dass die Gnereation unter 30 gar nicht mehr gelernt hat, was gutes und intensives Lüften bedeudet... Ich habe einen elektrischen Raumentfeuchter im Apartment stehen und erkläre den Gästen, dass sie den benutzen sollen, wenn sie das Gefühl haben, dass es zuviel Feuchtigkeit im Apartment gibt (manchmal kann man hier am Meer die Fenster aufmachen, aber wenn die Luftfeuchtigkeit draußen auch über 85% liegt.....).   Merkt keiner..., ich komme nach 4 Nächten ins Apartment zum Bettenwechsel und die gesamte Bettwäsche ist einfach nur klamm und Schimmelbildung direkt nach der kurzen Zeit am Start..... ich weiß nicht, was ich noch machen soll.....

[Ralf5]

@Anja236 

Natürlich gibt es bei mir auch Lüftungsprobleme mit anderen Nationen inklusive unserer eigenen - und zwar über alle Altersgruppen verteilt, aber es gibt auch Gäste, die tatsächlich mehrmals täglich die Fenster zum Lüften öffnen.

Bei einem Haus am Meer ist die Ausgangslage natürlich nochmals eine andere. Wir hatten über viele Jahre ein Haus auf der Ile d'Oleron an der französischen Atlantikküste und dort werden seit Jahrzehnten alle neu gebauten Häuser mit einer Lüftungsanlage ausgestattet, d.h. alle Räume sind mit Schläuchen verbunden (ca. doppelt so **bleep** wie ein Staubsaugerschlauch), die in der Decke verlaufen, und in allen Zimmern gibt es eine Abluft und/oder Zuluft, Abluft ebenfalls über die Decke, Zuluft über spezielle Ventile, die in die Fenster eingebaut sind, aber keinen Regen hineinlassen. Es gibt nur einen zentralen Schalter und der war bei uns immer eingeschaltet. Dies ist ein ausgekügeltes System und vom Geräusch her eher so wie ein leises Meeresrauschen in der Ferne (was ja sowieso da ist). Auch wenn hierdurch die Feuchtigkeit nicht herausgebracht wird, zirkuliert die Luft immer und dadurch wird Schimmelbildung vermieden.

Auch wir hatten in der Lernphase festgestellt, dass die zirkulierende Luft am besten funktioniert, wenn alle Türen offen sind, auch die Schränke. Bei geschlossenen Schranktüren war nach längerer unbewohnten Zeit das gesamte Geschirr mit einer salzigen feuchten Schicht überzogen und auch die im Schrank gestapelte Wäsche war total klamm. Also haben wir möglichst viele Schränke in offene Regale umgewandelt und seitdem hatten wir keine Schimmelbildung mehr.

Vielleicht kann man sowas ja auch nachträglich einbauen lassen, frag doch einfach mal bei Dir im Ort die entsprechenden Baufirmen