Bin mal gespannt, was Airbnb nach dem 14. April macht. Wenn die Zwangsregelung mit den kostenlosen Stornierungen weitergeht, werde ich als Gastgeber eines Apartments Airbnb wohl verlassen und mein Apartment nur noch für längerfristige Aufenthalte anbieten – auf anderen Plattformen. Für Airbnb wäre eine Verlängerung dieser Kostenlosen-Stornierung-Policy tödlich, denke ich. Für Gastgeber ginge damit jede Planungssicherheit gegen Null. Schließlich tragen Gastgeber den Löwenanteil der sogenannten "kostenlosen" Stornierung. Wer also sollte als Gastgeber noch Interesse haben, seine Unterkunft bei Airbnb anzubieten? Dass die komplette Reisebranche auf unabsehbare Zeit extrem leiden wird, ist sowieso nicht mehr zu ändern. Hier ein Auszug aus einem Handelsblatt-Artikel vom 13. März:
New York. Der Apartment-Vermittler Airbnb ist Ende vergangenen Jahres laut einem Medienbericht noch tiefer in die Miesen geraten. Das operative Minus habe sich in den drei Monaten bis Ende Dezember im Jahresvergleich beinahe verdoppelt, schrieb der Finanzdienst Bloomberg am Donnerstag (Ortszeit) unter Berufung auf eine eingeweihte Quelle.
Demnach machte Airbnb vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen einen Verlust von 276,4 Millionen US-Dollar (247 Millionen Euro), nach roten Zahlen von 143,7 Millionen Dollar ein Jahr zuvor.
Angesichts des eigentlich für dieses Jahr angekündigten Börsengangs von Airbnb kämen steigende Verluste zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Zudem schlagen sich die Folgen des neuartigen Coronavirus, die die Tourismus-Industrie und das Unternehmen stark belasten dürften, in diesen Zahlen noch gar nicht nieder. Immerhin stieg der Umsatz laut dem im Bericht zitierten Insider im vierten Quartal um 32 Prozent auf 1,1 Milliarden Dollar. Airbnb selbst äußerte sich nicht.
Unterdessen sind nach Erhebungen der Analysefirma AirDNA die Airbnb-Buchungen in großen europäischen Städten und China in den vergangenen Wochen durch die Coronavirus-Krise um 40 Prozent eingebrochen, wie die „Financial Times“ berichtete.