Reise nach Kapstadt

Till-and-Jutta0
Host Advisory Board Alumni
Stuttgart, Germany

Reise nach Kapstadt

Ich mache hier mal ein neues Kapstadt-Thema auf. Wir werden im Dezember unsere Tochter in Stellenbosch bei Kapstadt besuchen, und @Debbie-Und-Manuel0 haben auch schon entsprechende Reiseerfahrung.

Vielleicht treffen wir sogar unseren Airbnb-Gast vom Juli 2015?

74 Antworten 74

... nicht nur interessant, sondern auch spannend, vielen Dank dafür!!! 🙂

@Till-and-Jutta0, zaehl einfach die Daumen, die nach oben zeigen:-)

 

Off Topic: Veronica wird auch ab Ende April fuer 3 Monate nach Brasilien in ihre Heimat fliegen,

teils beruflich, teils privat.

Damit ich wenig Arbeit habe will ich eigentlich nur Langzeitgaeste und habe so die

Tagespreise um 100EUR erhoeht, aber fuer diesen Zeitraum sehr guenstige Wochen/Monatsrabatte gewaehrt.

 

Veronica braucht dort kein Airbnb da sie dort selbst Eigentum hat.

Till-and-Jutta0
Host Advisory Board Alumni
Stuttgart, Germany

So, meine Lieben! Bei uns geht's bald los, die Kofferinhalte sind schon sortiert, Reisenähzeug habe ich gestern noch erstanden, und mich in mein neues Smartphoneeingearbeitet. Dann steht für uns die Reise im Vordergrund, und wir werden uns für die nächsten Wochen aus den sozialen Medien zurückziehen - also nicht wundern.

Bei der Beschäftigung mit unserer ersten Unterkunft in Kapstadt ist dann noch dieses Adventskalender-Türchen entstanden.

@Till&Jutta

Neid!

Und ganz viel Spass!!!!!!

Gute Reise @Till-and-Jutta0, viele schöne Erlebnisse und ein schönes Familien-Weihnachtsfest!

Wir freuen uns auf eure Berichte:).

LG Angelina

[ FAQ ]
Dimitri0
Former Community Manager
Former Community Manager
London, United Kingdom

@Till-and-Jutta0 auch von mir, eine gute Reise und natürlich schöne Festtage mit der Familie 🙂

                             
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Inge0
Level 10
Gutach im Breisgau, Germany

Gute Reise, @Till-and-Jutta0! Schöne Weihnachten, wundervolles Silvester, tolle Erlebnisse, eine wunderschöne Zeit UND:  kommt heile wieder 😉 

Herzliche Grüße!

Till-and-Jutta0
Host Advisory Board Alumni
Stuttgart, Germany

Hier mal ein kurzer Zwischenbericht unserer Reise durch Südafrika, mit dem Schwerpunkt „aus der Sicht eines Gastes“. Wir hatten die Unterkünfte unserer Rundreise ja alle schon im voraus gebucht. Das Reisebüro riet uns dazu aus zwei Gründen: zum einen ist Höchstsaison und alles auf den Beinen, zum andern ist es viel entspannter wenn man sich unterwegs nicht auch nicht noch um die Unterkunftssuche kümmern muss sondern sich auf die Alltags-Reiseproblemchen (wie zum Beispiel einen  Steinschlag in der Windschutzscheibe) konzentrieren kann.

Dazu kommt, dass der Internetzugang etwas tricky ist. Unsere Tochter hatte für uns noch eine lokale SIM-Karte von C-Cell übrig, die wir dann gleich in einem C-Cell-Shop mit einem ordentlichen Datenpaket (3 GB) sowie einer Whatsapp-Flatrate aufgeladen haben. Die meisten unserer Unterkünfte haben kein WLAN, so dass wir auf diese mobile Datenverbindung angewiesen sind. Die Netzabdeckung ist aber auch nicht überall so doll, und manchmal roamt man (ohne Aufpreis) in einem anderen Netz. Man muss dazu dann auch das Datenroaming im Smartphone freischalten. Letzteres ist dann auch ganz geschickt, um sich mittels Tethering ein eigenes WLAN für das Notebook oder Tablet einzurichten, das ja keine SIM-Karte hat. Und die Whatsapp-Flatrate umfasst zwar keine Whatsapp-Telefonate, jedoch Sprachnachrichten, so dass man mit den Lieben daheim gut in Kontakt bleiben kann. In den Städten funktioniert LTE; auf dem Land muss man Glück haben, EDGE zu bekommen.

Überhaupt ist man ohne Telefon in diesem Land der Zäune und Tore ziemlich aufgeschmissen: Oft steht man vor verschlossener Tür und muss eine Nummer anrufen, damit sich das Tor ferngesteuert öffnet. Und wenn dann kein Guthaben mehr auf der Karte hat (wie ich‘s bei manchen Südafrikanern mitbekommen habe), sieht man alt aus.

Mein Resümee: Die Anschaffung eines neuen (aber günstigen) Smartphones hat sich für mich bei dieser Reise sehr bewährt!

Das ist so ein Anwendungsbeispiel (funktioniert aber nur, wenn man die Karten vorher runtergeladen hat, denn auf der Fahrt durch die Wüste kommt auf 100 km weder eine Tankstelle, noch hat man Netz):

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Ohne Navi würde man die nächste Kreuzung in 107 km jetzt glatt verpassen!

Till-and-Jutta0
Host Advisory Board Alumni
Stuttgart, Germany

Ich hatte ja schon früher einige Erkenntnisse aus dem Blickwinkel eines Gastes zum Besten gegeben. Einiges bestätigt sich hier bei unseren Unterkünften in Südafrika:

  1. In Südafrika hatten wir bei keiner unserer Unterkünfte Insektengitter an den Fenstern. Soll ich mal aufzählen, was wir so an Fauna in den Zimmern hatten? Also, Größe aufsteigend: Bettwanze, Termite, Moskito, Kakerlake, Spinne (eine gigantische Rain Spider, eine Tarantel-Art, die so groß war, dass sie nicht unters Glas passte), Maus, Affe. So ein Gitter hätte also einiges abgehalten.
  2. Klopapier. Mittlerweile gehört das zu unserem Reisegepäck, weil’s oft nur 1 Rolle (für 4 Personen und drei Nächte) hat.
  3. Hätte ich doch nur gleich beim ersten Spar die Mehrfachsteckdose gekauft, wo unsere ganzen Eurostecker reinpassen würden, so dass wir die ganzen elektronischen Helferlein bequem über Nacht auf dem Tisch aufladen könnten. In die hiesigen Knubbelsteckdosen passt ja gar nix. Jetzt liegt das Zeugs halt oft auf dem Boden rum, und die Kabel bilden Stolperfallen. Als Gastgeber haben wir in unserem Gästezimmer gleich an zwei Stellen Mehrfachsteckdosen inkl. Internationalen Adaptern und USB-Ladern montiert.
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  4. Tja, und was ich hier am Glühbirnen tauschen bin. Ist eigentlich nicht mein Job, als Kurzzeitgast mich auch noch um die Beleuchtung zu kümmern, oder? In der jetzigen Unterkunft fand ich wenigstens eine Ersatzbirne im Schrank.
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  5. Und die letzten Meter mal wieder! Hier läuft scheint’s nix ohne Alarmanlage. Eine Gastgeberin teilte uns schriftlich den falschen Code mit. Zufällig erreichte ich sie zu diesem Zeitpunkt mal am Telefon, und sie konnte mir den richtigen sagen. Das was aber das erste und letzte Mal, dass ich sie erwischte. Alle anderen Versuche über das Airbnb-Nachrichtensystem, SMS, Whatsapp, eMail und Anrufen scheiterten. Da mussten wir auch die Kommunikation mit 1 und den Check-in mit 2 Sternen bewerten.
  6. An dieser Stelle muss ich jetzt mal eine Lanze für die professionellen Gastgeber treffen! In den B&Bs bzw. kleinen Hotels und Wildparks trafen wir die nettesten Gastgeber und hatten das beste Gefühl. Hingegen strotzte eine private Unterkunft (die mit den Kommunikationsproblemen) so vor Individualismus und war mit privaten Gegenständen vollgestopft (obwohl wir die Gastgeber nicht zu Gesicht bekamen), dass wir uns (trotz interessantem „Baumhaus“) schlichtweg unwohl fühlten und uns als Eindringlinge vorkamen. Wenn man erstmal die Tische frei räumen muss, um seine eigenen Sachen und Teller platzieren zu können, ist das zu viel des Guten.
Till-and-Jutta0
Host Advisory Board Alumni
Stuttgart, Germany

Der Ranger meinte zur Rain Spider übrigens, "die kommt nur bei Regen rein, und sucht sich ein warmes trockenes Plätzchen". In dieser Nacht regnete es. Und in den Betten war es warm. "Sie macht nur Kopfweh wenn sie beißt, man stirbt nicht daran." Tröstlich.

Till-and-Jutta0
Host Advisory Board Alumni
Stuttgart, Germany

Heute komme ich endlich mal dazu, etwas über Land und Leute zu berichten. Ich hege nicht den Anspruch einer objektiven und fundierten Berichterstattung, sondern es sind unsere subjektiven Eindrücke.

Wir sind über drei Wochen durch den südlichen Teil Südafrikas gereist. Natürlich die Gardenroute, aber auch darüber hinaus und ins Hinterland. Als Transportmittel diente uns ein Mietwagen (in Kapstadt auch Uber), untergekommen sind wir in Privatzimmern und Ganzen Unterkünften, die fast alle über Airbnb gebucht wurden. Unsere Töchter waren zuvor auch in Hostels. Man kann also sagen: wir sind rumgekommen! Haben viel gesehen, und einiges erlebt. Und zu erzählen.

Zusammenfassend: Südafrika ist schön, und ist schrecklich. Die positiven Dinge: Die Leute sind superfreundlich, das Land ist schön, und die Tierwelt beeindruckend. Das Negative: Die Kriminalitätsrate ist immens, die Rassentrennung nicht behoben, und die korrupte Regierung fährt das Land derzeit an die Wand.

Wir kamen schnell in Kontakt mit vielen Leuten, aller Hautfarben und Schichten. Und waren angetan von der Freundlichkeit! Die Natur, Wälder, Küsten, menschenleere Wüsten ist beeindruckend. Aus Tieren mache ich mir sonst nicht so viel, aber das ist schon gewaltig was da so frei rumläuft. Und auch im Zimmer; wir hatten (alphabetisch sortiert): Affe, Bettwanzen, Maus, Moskitos, Regentarantel, Spinnen. Und bei den freilaufenden Tieren habens mir persönlich die großen Schildkröten angetan, die auf den Landstraßen rumkrabbelten. Da alle Landstraßen (auch durch die Wüste) links und rechts eingezäunt sind, waren die manchmal auf der falschen Seite des Zauns. Aber zu schwer und der Stacheldraht zu stachlig, als dass wir sie rüber bekamen. Komischerweise spielen die Schildkröten bei den kulturellen Darstellungen und im Kunsthandwerk keinerlei Rolle, sonst hätte ich mir liebend gern ein Andenken mitgebracht.

Das Thema „Zaun“ ist eine passende Überleitung zum Negativen: Das Land der hohen Mauern und Zäune, des Stacheldrahts und Elektrozauns, und der Alarmanlagen! Überall! Geschuldet der hohen Kriminalitätsrate wird jeder gezwungen, sich einzuigeln, so dass man nur am optionalen Wachmann, mit Code oder Chip um den Alarm zu entschärfen, in die Unterkunft kommt. Es gibt viele Flüchtlinge aus Zimbabwe, oft hochgebildet, aber ohne Chance auf dem Jobmarkt (weil südafrikanische Schwarze per Gesetz bevorzugt eingestellt werden müssen), ohne Sozialunterstützung. Und die arbeiten. Oft als Uber-Fahrer im eigenen modernen Fahrzeug, oder als Händler. 95% unserer Uber-Fahrer(innen) waren Schwarze aus Zimbabwe. Die hergezogen sind über die südafrikanischen Schwarzen, bei denen nur die Frauen arbeiten würden und die Männer Kindergeld und Sozialhilfe bezögen. Fakt ist, dass 70% der Bevölkerung von der Unterstützung lebt. Und wenn man einen Rand zuviel verdient, fällt die Unterstützung komplett weg. Prima Anreiz. Das führt zu einer Sozialschichtung, die wie eine Sanduhr aussieht: Oben eine Schicht Wohlhabender, keine Mittelschicht, ohne die große Schicht Armer.

Die Zimbabwer wollen alle gerne wieder zurück in ihre Heimat (nach Ende der Diktatur), weils dort sicherer ist. Denn die südafrikanische Polizei schaut weg bei Verbrechen an Ausländern. Die Kriminalitätsrate ist leider immens. Wir waren immer sehr vorsichtig und haben dem Anlass entsprechend Sachen mitgenommen oder in der Unterkunft gelassen. Unsere Tochter hatte schon viele Monate Erfahrung in diesem Land, so dass sie uns einmal aus einer Verfolgungssituation rausführte, die wir unbedarfte Touristen zunächst gar nicht schnallten.

Wir haben auch Anhalter mitgenommen, die mangels Geld und öffentlicher Verkehrsmittel sonst keinerlei Chance haben, aus ihrem Township rauszukommen. Denn das ist das Problem: 20 Jahre nach offiziellem Ende der Apartheid werden die von der Regierung versprochenen Häuser (winzige Schuhschachteln, aber mit Strom) immer noch weit außerhalb der Städte in Ghetto-Townships gebaut. Wo es keine Infrastruktur, keinen Schatten, keine Einkaufs- und gescheite Transportmöglichkeiten gibt. So sind sie auf „Taxis“ angewiesen, das sind Minibusse auf festen Strecken, grauenhafter Fahrstil und überfüllt. Und geben, wenn sie einen der begehrten Jobs in der Stadt haben, viel Geld für den Transport aus.

Wir waren in Townships, geführt und auf eigene Faust. Wir nahmen an Weihnachten an einem Gottesdienst teil und wurden herzlichst von den 12 Erwachsenen und 16 Kindern aufgenommen. Nach außen ein Idyll, aber man darf nicht zur falschen Zeit an der falschen Stelle sein, sonst kippt das leicht. Merke: Nimm den gleichen Weg zurück wie du reingekommen bist und verlasse dich nicht auf Google Maps.

Resümee: Es war toll, interessant, aufschlussreich. Aber ich kann irgendwie nicht recht nachvollziehen, wie man das als regelmäßiges Urlaubsland wählen kann. Bewohner haben uns gesagt, wenn sie irgendwohin auswandern würden und könnten, dann nach Namibia. Aber Afrika verlassen will keiner, das ist schon eine eigene Mentalität, die man sonst auf keinem anderen Kontinent findet!

Begegnung am Straßenrand:

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Township bei Knysna:

Knysna 24.12.2016 09-39-24.JPG

 

Supermarkt im Township:

Knysna 24.12.2016 09-43-48.JPG

 

Diesen Affen musste ich aus dem Wohnzimmer unseres Baumhauses verscheuchen:

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Unsere Wohnung direkt am Strand:

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Diese Giraffe ist als Waise bei den Menschen aufgewachsen und hält sich nun als eine von ihnen. Damit sie nicht alles niedertrampelt wird sie ausgezäunt:

Port Alfred 28.12.2016 15-43-32.JPG

@Till-and-Jutta0  Diese Art Reiseberichte gefallen mir sehr gut. Euer Bericht ist nicht einmal langweilig gewesen und vor allem, ich habe serh viel Interessantes und Neues erfahren. Tja, das Negative gehört zum Reisen dazu. 

Mauern und hohe Zäune mag ich gar nicht. Das war für uns schon in Mauritius - und das hat wohl im Vergleich zu anderen afrikanischen Ländern eine sehr niedrige Kriminalitätsrate - sehr frustrierend. 

Schön und schrecklich liegt oft ganz dicht zusammen. Das stimmt. 

Liebe Grüße aus einem kleinen Dorf in Malaysia, wo wir -wie auch in den letzten beiden Malen- fantastisch unterebracht sind.

https://www.airbnb.de/rooms/2352956  

Nette

 

Anna
Community Manager
Community Manager
London, United Kingdom

@Till-and-Jutta0 vielen Dank, dass du diesen Link im Urlaubsaussichten-Thread geteilt hast! Klingt nach einer sehr lehrreichen und abenteuerlichen Reise 🙂 

                             

 

Vielen Dank für die gemeinsame Zeit im Community Center! Begrüßt die neue Community Managerin Juliane HIER.  Klickt HIER, um eine Unterhaltung mit anderen Mitgliedern zu beginnen. 

Till-and-Jutta0
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