Bei meiner letzten Buchung hatte ich genau das gleiche Problem und weiß genau, wie es sich anfühlt, für etwas beschuldigt zu werden, das man ganz sicher nicht getan hat. Jahrelang war ich mit der Plattform super zufrieden und hatte nur positive Erfahrungen mit Gastgebern und diese nachweislich mit mir – bis zu dieser einen Buchung. Seither meide ich AirBnB komplett.
Mir wurde vorgeworfen, einen Fernseher beschädigt zu haben, der angeblich von einem Meter Höhe gefallen ist. Ein Schramme am Fernseher war mir direkt nach dem Betreten der Unterkunft aufgefallen, aber da ich nur sehr kurz da war, fand ich ihn nicht so gravierend, dass ich ihn hätte dokumentieren müssen. Nachdem ich die Unterkunft verlassen hatte, bekam ich im späteren Verlauf des Tages eine Nachricht vom Gastgeber, der von seinen Reiniungskräften erfahren hätte, dass dieser Schaden nur durch mich verursacht worden sein könnte. Nach mehrfacher Erklärung meinerseits wurde AirBnB eingeschaltet. Auch denen habe ich genau erklärt, warum der Schaden nicht von mir kommen konnte. Es gab Nachbarn in der gleichen Unterkunft hinter äußerst dünnen Wänden, an dem der Fernseher hing, die es hätten hören müssen und es gab sogar Kameras in der Unterkunft, die hätten zeigen können, dass ich nur Nachts in der Unterkunft war - jeder wäre wach geworden, wenn das Gerät runtergefallen wäre. Aber trotzdem wurde mir vorgeworfen, ich müsse schuld sein. Kein Übergabeprotokoll lag vor, aber AirBnB hat trotzdem dem Gastgeber recht gegeben. Ich verstehe bis heute nicht, auf welcher Grundlage diese Entscheidung beruhte, da es de facto keinen Nachweis geben kann. Am Ende ging es mir nicht mal mehr um die Summe, sondern um dieses Gefühl der Hilflosigkeit, wenn einem niemand glaubt.
Meine Haftpflichtversicherung hat mich letztlich beruhigt und mir erklärt, dass sie auch in solchen Fällen hilft, wenn mir ein Schaden fälschlicherweise zugeschrieben wird - das war mir vorher nicht bewusst. Das fehlende Übergabeprotokoll war laut meiner Versicherung ein entscheidender Punkt. Sie haben die Kommunikation mit AirBnB versucht zu übernehmen, was AirBnB aber einfach nicht wollte - was ich ebenfalls bis heute nicht verstehe. Nach ein paar Mahnungen und Hin und Her haben sie dann wohl verstanden, dass sie die Forderung wahrscheinlich (davon gehe ich zumindest aus) nicht so einfach stellen können und meinten, sie würden den Schaden jetzt „ausnahmsweise“ übernehmen. Dafür bekam ich aber wohl noch eine Verwarnung im Profil.
Wäre ich wirklich schuld gewesen, hätte ich den Schaden selbstverständlich über die Versicherung abgewickelt – dafür ist sie schließlich da und wäre dann überhaupt mal genutzt worden. Aber wer einmal in so einer Situation steckt, versteht, wie belastend es ist, für etwas beschuldigt zu werden, was man definitiv nicht getan hat. Jeder der das vorsätzlich macht oder das Fehlverhalten anderer Gäste auf dem Rücken eines Gastes austrägt ohne sich sicher zu sein, dass er wirklich dafür verantwortlich ist, sollte selbst mal in diese Situation geraten. Ich war froh, dass es irgendwie geklärt wurde, aber ich will gar nicht wissen, wie unangenehm es gewesen wäre, wenn es um einen höheren Betrag gegangen wäre. Daher sehe ich diese Situation nicht ganz so locker. Seitdem habe ich keine einzige Buchung mehr über AirBnB gemacht und meine persönlichen Daten gelöscht. Diese Erfahrung mit dem unbelegten Schuldzuspruch war für mich eine endgültige Lektion. Das Risiko gehe ich nicht nochmal ein.
Ich hoffe meine Erfahrung hilft Dir. Geh, wenn möglich, zu deiner Versicherung. Ich wollte am Ende aus Prinzip nicht einen Schaden übernehmen, den ich nicht verursacht habe.
