Guten Morgen 🙂
© Thomas Schaller / photokram.ch
Bin noch kein Jahr Gastgeber. Bei Airbnb bin ich ganz glücklich. Enttäuschte Airbnb Gastgeber drohen im Angelsächsischen Raum relativ oft.: "Ich geh jetzt zu booking" oder booking mache alles viel viel besser.
Als neugieriger Mensch musste ich es einfach ausprobieren ob Booking es wirklich besser macht als Airbnb.
Für die Vermietung von Privatzimmer oder Wohnungen sind sie noch nicht bekannt obwohl sie definitiv in diesen Markt drängen.
Nach 2 Monate Erfahrung ist dies doch der richtige Moment meine Erfahrungen und Gedanken mit euch zu teilen
Mein kleine Pro und Contra Liste
Contra
- Geld selber einkassieren
- Risiko trage ich alleine
- User interface, furchtbar
- Überraschte Gäste
- hohe Stornoquote
- Kommission trägt zu 100% der Gastgeber
- Beschreibung der Unterkunft computerisiert
- Channelmanager vonnöten
Pro
- Zusätzliches vermieten
- Konkurrenz- und Marktanalyse
- höhere Einnahmen als bei Airbnb
Geld selber einkassieren
Im Gegensatz zu Airbnb ist man selber verantwortlich für das abkassieren des Gastes. Es ist schon sehr angenehm wenn einem dies abgenommen wird. Geld kommt einfach. Es existiert die Option das man nur Bargeld akzeptiert in der Unterkunft. Seien wir aber ehrlich dies ist keine angenehme Option. Gerade Gäste aus dem Ausland schätzen das Plastik.Plastik zu akzeptieren stellt den Gastgeber wie wir es sind vor einem Problem. Paypal kann eine Option sein, aber keine sehr praktikable.Nicht jeder hat ein Account, ich muss ein Link versenden oder Gast erledigt dies in der Unterkunft. Man muss sich das Geld selber wieder überweisen. Ist nicht ganz Gratis. Das Unternehmen SumUp hat für Kleinunternehmen eine praktikable Lösung. Kartenterminal welcher über eine App am pad oder Smartphone bedient wird. Kein Vertrag, keine Fixkosten nur 2.5% Kommission pro Transaktion, günstiges Terminal (69 CHF), und automatische Überweisung auf mein Bankkonto.Wenn man für das abkassieren verantwortlich muss man eine Rechnung ausstellen.
Risiko trage ich alleine
Bei Airbnb bin ich in einem Schadensfall abgesichert. Mir ist es bewusst das diese Absicherung durchaus umstritten ist. Im Gegensatz zu booking habe ich eine Anlaufstelle und bin nicht auf mich selber gestellt. Gut zu wissen ist auch das die Adresse der Unterkunft für jeden Sichtbar ist auf booking.
User interface
Ich bin weis Gott nicht ungeübt in der Welt des Internet noch in der Welt der Hotellerie ( Programmierer/Hotelfachschule Abschluss) aber bei booking brauchte ich eine Weile bis ich mich zurechtfand. Man merkt an jeder Ecke dass das Ding vor langer Zeit für Hotels erstellt worden ist und mit der Zeit gewachsen ist. User Interface altbacken und unübersichtlich. Finde es persönlich extrem mühsam im Einsatz. Airbnb ist richtig angenehm und logisch im Einsatz. Bestimmt nicht perfekt. Seit ich das Backend von Booking muss ich immer grinsen wenn ich irgendwo lese wie gut alles sei im Gegensatz zu Airbnb. Jeder Gastgeber welcher mühe mit Airbnb hat sollte die Finger von booking lassen.
Ein paar Screenshots.
Buchung Übersicht mit filter Storno
Startbildschirm
Kalender
Ausstattung
Fotos
Überraschte Gäste
Booking ist bekannt für Hotels. Das Wohnung oder gar Privatzimmer vermittelt werden ist nicht bis zum Kunden durchgedrungen.
In den ersten Tagen auf booking wurde mein Zimmer als Neu fett auf der Seite angepriesen. Da haben ein paar Gäste beim vermeintlichen Schnäppchen nicht aufgepasst und so standen sie ziemlich überrascht in meinem Flur. Die einen nahmen es gelassen und fanden es ganz cool andere wirkten bei Abreise dankbar hier raus zu sein 😉 Der Button fürs buchen bei einem Privatzimmer mit "Reservieren Sie Ihren Aufenthalt im Privatzimmer" oder "Reserve your homestay" Wer lesen kann ist im Vorteil. Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt den Gäste im ersten Kontakt zu erzählen was sie hier erwartet. Veränderung bei der Stornoquote gabs keine. Ob sie es lesen - ?????
Hohe Stornoquote / Stornobedigungen
Airbnb: Stornoquote von 5.8%.
(68 Buchungen seit dem 1.1.2017)
Booking 30.4% Stornoquote
(23 Buchungen seit dem 25.10.2017)
Anhand der Konkurrenz- und Marktanalyse scheint dies eine ganz normale Quote zu sein auf der Plattform. Im Basler Markt sind es immer um die 24-30% im Monat. Bei meiner Konkurrenz sind es 30-40% in den letzten 12 Monate
Bei booking hat man mehr möglichkeiten die Stornobedigungen viel feiner auf sein Betrieb einzustellen. Hier ist es am ersichtlichsten das booking auf Hotels zugeschnitten ist. Meine sind bis 14 Tage vor Anreise gratis anschliessend kostet es 70% des gesamt Betrag. Bei einem No-Show wird der gesamte Betrag fällig. Keine Ahnung wie dies finanziell von Booking gehandhabt wird, hatte noch keinen solchen Fall.Übersicht Storno Einstellungen
No Show
Details Storno
Detail Storno
Kommision
Im Gegensatz zu Airbnb zahlt der Gastgeber sämtliche Kommissionen an booking.
12% ist Standart, man kann diese nach oben verschieben um in den Suchergebnisse sichtbarer zu sein.
Die Kommissionen überweist man monatlich via Rechnung an booking.
Beschreibung der Unterkunft computerisiert
Ich zumindest hatte keine Möglichkeit den Text zu meiner Unterkunft selber zu schreiben. Anhand der gesetzten häckchen bei der Unterkunftsausstatung wird ein text generiert. Fotos sind einfügbar. Das System erweitert die Gallery automatisch mit Fotos der Sehenswürdigkeiten in meiner Umgebung auf. Um besser sichtbar zu sein verlangt das System das man seine Foto katalogisiert. Er verlangt Fotos vom Zimmer, vom Bad, vom Frühstück (wenn angeboten) und das Gebäude von aussen.
Channel Manager
2 Plattformen 2 Kalender welche synchronisiert sein wollen und müssen. Man ist selten in der Lage beide Kalender von Hand zu synchronisieren. Nachts schläft man. Anbieter welche genau dies machen gibt es mittlerweile wie Sand am Meer und sie machen es nicht kostenfrei. Ein paar Franken kostet der Spass im Monat zusätzlich.
Ich benutze zu meiner Zufriedenheit Smoobu.
Vorteile
Bessere Auslastung
Ich benutze Booking um in gewisse Leerphasen von Airbnb das Zimmer zu vermieten. Genierte zusätzliche Einnahmen. Das war mein Ziel. Für dies nehme ich die Nachteile ich Kauf. Ich steure das ganz bewusst. 1. Habe viel mehr Tage gesperrt im Kalender und verlange einen höheren Zimmerpreis.
Höhere Einnahmen.cIch habe meine Preise bei booking höher angesetzt. Es soll am Ende mehr rausschauen als bei AirBnB. Ich trage das Risiko, die Kommissionen, das Handling mit dem Geld. Da möchte ich einfach besser verdienen.
Konkurrenz- und Marktanalyse
Ein Tool welches ich sehr schätze. Dies fehlt mir nun irgendwie bei Airbnb.
Bei booking kann ich mir aus dem Angebot die Anbieter zusammenstellen welche ich als meine Konkurrenten betrachte.
So kann ich meine Daten mit denjenigen Analysieren. Buchungen, Umsatz, Auslastung, Storno, Zimmerpreis etc...
Ich kann mich auch mit dem gesamten Basler Markt vergleichen. Lustig und Sinnlos, mein Zimmer vs Hotel mit 150 Zimmer ...Übersicht
Mein Fazit
Bei Airbnb ist man man als Privatzimmer oder FeWo Anbieter besser aufgehoben. Für eine bessere Auslastung, sofern man sich diese Wünscht ist booking eine alternative welche man in Betracht ziehen kann.
Es kann eine kleine Herausforderung sein.