.
Hallo @Patricia741 ,
dein Engagement ist bewundernswert, aber leider muß ich dir sagen daß bei dieser Sache nichts herauskommen wird.
Was du willst ist eine Empfangsbestätigung daß ein Gast deine Nachricht gelesen, genauer gesagt, geöffnet hat. Denn ob er sie wirklich gelesen hat und sich nach dem richtet was du schreibst weiß man auch mit Empfangsbestätigung nicht.
Ilona schreibt:
Richtig, oder es passiert folgendes: Du schreibst an einen Gast: „Lieber Gast, leider ist ein check in um 10 Uhr wie von dir gewünscht nicht möglich. Es bleibt beim Check in um 15 Uhr wie im Inserat angegeben“. Dann kommt der Tag des Check ins, es ist 10 Uhr und der Gast steht vor der Tür. Und jetzt?
Diese Empfangsbestätigung würde nur einen Vorteil bieten wenn es mit dem Gast zu Unstimmigkeiten kommt und der Support wird eingeschaltet. Dann könntest du nämlich nicht nur beweisen, daß du deine Nachricht verschickt hast sondern auch daß der Gast sie „gelesen“ hat. Damit kannst du gegenüber dem airbnb Support also deine Unschuld und gleichzeitig die Schuld des Gastes beweisen. Airbnb ist aber nicht daran interessiert daß wir Gastgeber unsere Unschuld und gleichzeitig die Schuld des Gastes beweisen, sondern airbnb will, daß wir alle Probleme die bei einer Buchung auftreten, und seien sie auch vom Gast selbst verursacht, geräuschlos aus dem Weg räumen und davon kein Aufhebens machen. Aus diesem Grund wird airbnb deinen Vorschlag niemals umsetzen, und deshalb beteilige ich mich auch nicht an deiner Petition.
Änderungen am airbnb-System gehen seit geraumer Zeit nicht mehr von Gästen oder Gastgebern aus, sondern immer nur von airbnb selbst. Der beste Hinweis dafür ist, daß airbnb letztes Jahr „host voice“ abgeschaft hat. Host voice war das betriebliche Vorschlagswesen der Firma. Eine Firma die das betriebliche Vorschlagswesen abschafft gibt damit klar zu erkennen, daß sie an Vorschlägen nicht interessiert ist.
Es gibt immer noch ein paar Fans von airbnb aus alten Tagen, und der größte Fan hier im CC ist Till, aber leider gibt es die Firma deren Fan er ist nicht mehr. Airbnb ist kein nettes Startup mehr mit Community Feeling, airbnb ist heute eine Firma wie Coca Cola oder Pepsi Cola oder General Electric. Manager die früher bei diesen Firmen gearbeitet haben, arbeiten heute bei airbnb und sie wenden genau dieselben Management-Methoden an.
Die hauptsächlich angewandte Management-Methode ist „Management by Objectives“, also Management durch Zielvorgaben, und das geht so:
Die Manager sitzen jeden Monat vor den statistischen Auswertungen und sehen sich auf dem Bildschirm die Zahlenkolonnen an. Dann versuchen sie die Zahlen zu verbessern, und zwar im Hinblick auf:
höhere Einnahmen
höheren Gewinn
höheren Firmenwert
Dann implementieren sie eine Änderung und sehen sich im nächsten Monat an ob sich bei diesen 3 Parametern etwas verbessert hat. Wenn ja wird an diesem feature weiter herumgeschraubt oder halt an einer benachbarten Schraube. Dein Vorschlag mit der Empfangsbestätigung, liebe Patricia, hat keinerlei Einfluß auf die genannten Werte und deshalb interessiert er auch niemanden bei airbnb.
Für die Implementierung von Änderungen im airbnb-System hat sich mittlerweile ein standardisiertes Verfahren herausgebildet. Das Management plant eine Änderung, teilt uns dies in einem Community Update mit und fragt was wir davon halten. Wir teilen der Firma dann mit was wir davon halten, nämlich nichts, und dann wird die Änderung genauso implementiert wie ursprünglich angekündigt. Das war bei der Änderung der Superhost Kriterien so, das war bei der 48 Stunden kostenlosen Stornierung so, und das war bei den Profilbildern so.
Damit diese Vorgehensweise nicht so brutal rüber kommt versucht airbnb mittlerweile den Eindruck zu erwecken als würde man unsere Belange berücksichtigen. So bietet man an, einmal im Jahr oder einmal von 100 Malen eine schlechte Bewertung zu erlassen.
Was nützt es einem Insassen auf Guantanamo, wenn man ihm einmal von 100 mal das waterboarding erläßt, er kann ja immer noch 99 mal watergeboarded werden. Was die Insassen wollen ist, daß sie gegen ein für sie verhängtes waterboarding vor einer unabhängigen Stelle Einspruch einlegen können, aber das bekommen sie nicht. Nach wie vor entscheiden 20-jährige Erfüllungsgehilfen des Anstaltsleiters allein über die Strafe.
Number 1 contributor im englischen CC ist im Moment Sarah aus Mexico, sie hat 3500 Kudos. 2500 kudos hat sie für einen einzigen post bekommen, im dem sie genau das bemängelt was ich eben geschrieben habe. Was hilft es? Nichts.
Die Situation von uns allen hier im CC gleicht der eines Rudels Wölfe in einem Gehege. Die Wölfe kennen sich untereinander, beschnuppern sich, heben und senken den Schwanz, es finden vielschichtige soziale Interaktionen statt. Damit es den Wölfen im Gehege nicht langwilig wird, gibt ihnen der Betreiber der Anlage manchmal kleine Aufgaben, z.B. fragt er sie: „Sammelt ihr etwas?“. Dann berichten die Wölfe ganz stolz von Ihrer Rentierknochensammlung. Das interessiert den Betreiber natürlich nicht, es geht nur darum die Insassen zu beschäftigen damit sie nicht auf dumme Gedanken kommen und ein Loch in den Gehegezaun nagen.
Eigentlich gefällt es den Wölfen in diesem Gehege nicht besonders, sie würden lieber in Freiheit leben. Aber jeden Tag um 14 Uhr ist Fütterung und rund ums Gehege sind die Nahrungsquellen spärlich, also was sollen sie machen.
Wenn es dir, Patricia, Spaß macht mit deinen Kollegen hier zu kommunizieren und soziale Kontakte auszutauschen dann ist das ja ok. und ich will dir diesen Spaß auch nicht verderben. Du mußt nur wissen, daß du an den Bedingungen in diesem Gehege niemals etwas ändern wirst, deine Vorschläge landen im Nirwana. Und der Zaun ums Gehege wird eher höher als niedriger werden.
Wenn dir die Bedingungen in diesem Gehege nicht gefallen, dann mußt du aus dem Gehege ausbrechen. Dann allerdings versäumst du auch die tägliche Fütterung um 14 Uhr.
So ist das.
